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80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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Meerjungfrau, soll ich nun dein Trainer werden?« So nannte er mich manchmal, seit ich für ihn am Strand getanzt hatte.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Gut«, sagte er und funkelte mich an.
    Er neigte den Kopf und presste seine Lippen auf mein Ohrläppchen, sodass ich seinen heißen Atem spürte.
    »Als erstes wirst du lernen zu warten.«
    Er machte mich so scharf, dass ich mich einerseits völlig hilflos, andererseits von einer ungeheuren Erregung überwältigt fühlte. Ich brannte so sehr darauf, seine Hände überall auf meinem Körper und seinen Schwanz in mir zu spüren, alles zu genießen, was seine Fantasie ihm eingab, dass ich mich nicht dagegen wehrte, als er meine Beine von seiner Taille schob und meine Kleidung wieder halbwegs ordentlich zurechtzupfte.
    Als er mich an die Hand nahm und zum Ausgang führte, fühlte ich mich berauscht von meiner Lust. Gerne durften nun alle sehen, dass meine Brustspitzen sich unter dem dünnen Stoff des T-Shirts abzeichneten.
    Doch kaum waren wir zu Hause angekommen, bekam er einen Anruf und musste wieder weg. Unter den schon oft gehörten Beteuerungen, es wiedergutzumachen, verschwand er, und ich war allein und konnte nichts tun als essen, tanzen, schlafen und abwarten, bis er wiederkam.
    Etwa eine Woche später kam ich nach Hause und fand auf dem Bett ein ungewöhnliches Kostüm. So etwas hatte ich noch an keinem der Mädchen im Club gesehen. Es bestand ausschließlich aus Lederriemen und Metallschließen, dazu zwei Clipse mit kleinen Glöckchen, die offenbar an die Nippel geklemmt werden sollten.
    Im Sweet Lola hatte mal eine Tänzerin eine Nummer mit einem Lederkorsett, schwarzen Schnürstiefeln und einer Peitsche, die sie bei jeder Pirouette knallen ließ, im Programm gehabt, aber auch ihr Kostüm war mit diesem hier überhaupt nicht zu vergleichen. Nie im Leben wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass Chey mich in so etwas sehen wollte. In meinen Augen waren Leder, Lack und dergleichen billiger Kram, der in den Schaufenstern von Sexshops hing und allenfalls gut für Mädchen war, die von der Tatsache ablenken wollten, dass sie gar nicht tanzen konnten, sondern sich nur an der Stange rieben und hofften, dass niemand bemerkte, wie leer ihr Blick und wie unbeholfen ihre Schritte waren.
    Neben dem Kostüm lag ein Zettel, auf dem stand: Probier das mal .
    Chey verstand, wie ich tickte. Im Grunde waren wir gar nicht so verschieden, beide stur wie ein Panzer und nur von Ideen begeistert, die von uns selbst stammten.
    Ich befingerte die Riemen. Das Leder war dick, aber weich. Das war kein billiges und schon gar kein gebrauchtes Zeug. Die Schnallen schimmerten im Licht, die Verarbeitung war erstklassig und sicher von einem erfahrenen Meister des Lederhandwerks gefertigt, keine Massenware aus der Fabrik.
    Ich musste vor dem Spiegel eine Weile hin und her probieren, bis ich herausgefunden hatte, wie ich mich am besten hineinschlängelte, aber als ich es dann geschafft hatte, war ich angenehm überrascht. Das Kostüm bildete ein Geschirr, das meine Brüste und meine Möse rautenförmig umschloss. Ein Riemen auf dem Rücken hob sanft meine Schultern an und verhalf mir zu einer kerzengeraden Haltung.
    Als ich mich umdrehte, stand Chey in der Tür und lächelte mich an.
    »Steht dir«, sagte er. »Mir gefällt’s jedenfalls.«
    »So etwas hätte ich nicht erwartet. Das ist nicht besonders … klassisch. Du meinst wirklich, ich soll darin auftreten?«
    Das Geschirr war zwar keineswegs geschmacklos, aber auch nicht so dezent, wie ich es für meine Bühnenauftritte bevorzugte, denn ich wollte die Aufmerksamkeit auf meine grazilen Bewegungen lenken und unterstreichen, dass es mir bei meinen Darbietungen nicht um Sex ging. Oder zumindest nicht nur um Sex.
    »Nur für mich«, antwortete er.
    Er streckte eine Hand aus, in der er eine Ergänzung zu dem Kostüm hielt: schwarze Schaftstiefel mit Plateausohlen, die keine Absätze hatten, dafür aber unten von einem Metallring umschlossen waren, was ihnen das Aussehen von Pferdehufen gab.
    Ich hob zweifelnd eine Augenbraue.
    »Man soll darin gut das Gleichgewicht halten können, nur das Laufen ist etwas schwierig. Hat man mir jedenfalls gesagt.«
    Chey ließ das merkwürdige Schuhwerk an der Schlafzimmertür stehen und betrachtete mich noch einen Augenblick, bevor er den Knoten seiner Krawatte lockerte und wieder in sein Arbeitszimmer ging.
    Mir kam es etwas abgefahren vor, mich als Tier zu verkleiden, aber es war auch eine Herausforderung, und

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