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9 Stunden Angst

9 Stunden Angst

Titel: 9 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kinnings
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eine Rolltreppe hinunter. Wo zur Hölle wollten sie hin? Es spielte keine Rolle. Er war schon zu weit gekommen, um jetzt einen Rückzieher zu machen. Der Zugführer war der Einzige, der die Sache noch verraten konnte. Die Entscheidung fiel Hooper durchaus nicht leicht. Ein unschuldiger Mann, der bereits so viel durchgemacht hatte, würde sterben müssen. Vielleicht musste auch seine Familie dran glauben, genau wie Ed Mallory. Es würde nicht leicht werden, sich eine Erklärung für ihren Tod auszudenken, aber unmöglich war es nicht. Ed Mallory war mit seiner riskanten Aktion schon einmal vom Kurs abgewichen. Er hatte mithilfe eines ehemaligen Bombenlegers der IRA ein Loch in einen Tunnel gesprengt. Wenn das nicht von Verrücktheit zeugte, was dann? Mark würde versuchen, ihm den Tod des Zugführers anzuhängen. Dass er blind war, hieß nicht, dass er nicht mit einer Waffe Amok laufen konnte. Wenn dieser Mistkerl sich doch nur an die Regeln gehalten und einfach akzeptiert hätte, dass die Verhandlungen gescheitert waren. Dann wären alle Insassen des Zuges gestorben, und niemand hätte je erfahren, dass der MI 5 vorher über den Anschlag Bescheid gewusst hatte. Es wäre so einfach gewesen. So, wie die Dinge nun standen, war Mark völlig exponiert, zumal Berriman ihn sicher mit Vergnügen den Löwen zum Fraß vorwarf. Wenn er schon unterging, dann wenigstens nicht kampflos.
    Am Fuß der Rolltreppe bogen Ed Mallory und die anderen in einen der Fußgängertunnel ab, die zu den verschiedenen U-Bahn-Linien führten. Hooper folgte ihnen in sicherem Abstand. Als er sah, dass sie vor einer Tür stehen blieben, ließ er sich zurückfallen. Ed Mallory sagte etwas zu der Polizistin, was Hooper nicht verstand. Als sie sich umdrehte und in seine Richtung eilte, wusste er, dass er in Deckung gehen musste. Direkt neben ihm befand sich eine Treppe, die zum Bahnsteig der Piccadilly Line hinunterführte. Er nahm immer zwei Stufen auf einmal und wartete, bis die Polizistin vorbeigegangen war. Nachdem ihre Schritte verklungen waren, stieg er die Stufen wieder nach oben und griff in seine Tasche, wo sich seine Finger um den Lauf einer Glock schlossen. Es war nicht gerade seine Lieblingswaffe; diese Auszeichnung gebührte der Walther PPK , die er in Tommy Dennings Hand zurückgelassen hatte. Aber sie würde ihren Zweck erfüllen.
    16.11 Uhr
    U-Bahnhof Leicester Square, Eingang zum Versorgungsschacht
    Ed hörte Schritte auf der anderen Seite der Tür. Die Person, die sich dort bewegte, ging auf Zehenspitzen und versuchte, so leise wie möglich zu sein. Es gab nur einen Menschen, der ein Interesse daran haben konnte, seine Ankunft nicht zu verraten. Die Schritte verstummten, und Ed konnte Hoopers Aftershave riechen. Sie mussten schnell von der Tür verschwinden, aber Ed wollte die Kinder nicht erschrecken, aus Angst, sie könnten weinen und ihr Versteck preisgeben. Er legte die Hand auf Georges Schulter und wollte ihn gerade zu der Treppe schieben, die hinunter in den gefluteten Versorgungsschacht führte, als plötzlich mit quietschenden Angeln die Tür aufging. Der Luftzug, den sie verursachte, streifte Eds Gesicht.
    »Nein!«, schrie George voller Panik. Der Grund für seine Angst war nicht schwer zu erraten. Ed warf sich mit geballten Fäusten nach vorn. Hooper war nicht groß. Wenn Ed ihn erwischte, konnte er ihn vielleicht lange genug aufhalten, dass George und seine Familie in den Versorgungsschacht fliehen konnten. Doch bevor seine Hände Hooper erreichten, durchbohrte ein stechender Schmerz seine Schulter, während gleichzeitig ein gedämpfter Schuss von den Wänden widerhallte. Ed wurde nach hinten geschleudert und taumelte gegen George und seine Familie. Mühsam kämpfte er um sein Gleichgewicht, doch sein Fuß trat ins Leere. Er kippte nach hinten und stürzte die Treppe nach unten, wobei seine durchschossene Schulter und andere Körperteile unsanft gegen die Steinstufen prallten. Dann knallte sein Kopf gegen einen Steinvorsprung. Bevor er ohnmächtig wurde, merkte er noch, wie er ins Wasser fiel und immer tiefer nach unten sank.
    16.12 Uhr
    U-Bahnhof Leicester Square, Versorgungsschacht
    Der Mann mit der Waffe blickte sich im trüben Licht um, das durch die Tür hereinfiel. Ed Mallory war nicht der Einzige, auf den er es abgesehen hatte, das war offensichtlich. Er suchte nach jemandem. Zuerst blickte er Maggie an, bevor er mit dem Finger am Abzug die Waffe hob und sich zu George umdrehte. Ihre Blicke begegneten sich. Der Mann

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