900 Großmütter Band 1
Eck zähne, an denen die kün stliche n Säbelzähn e besser hielten. Er hatte auch k e ine n s o bulli g e n Nacken, keine so ma ssive Schädelde c ke, keinen so knochengep a n z erten und eckigen Ob e r kiefer, an den e n solche m ä chtigen Säbelkling e n fester saßen. Aber der Satz F a ngz ä hne, den er ange l eg t hatte , wa r auch gan z br a u chbar , un d e r würd e si e z u benutze n wissen.
Von einer s c hroffen Ke h r e au s konnt e Garamask eine n verwischte n Blic k au f di e fern e Stad t Daingea n werfen . Di e edle n Rogh a ware n Baumeister gewesen , dere n Könne n dem der Mensch e n wen i gstens gleichka m . Jetzt gab es kaum no c h R ogha in diese n St ä d ten , un d di e grobschlächtige n Oganta lebte n dar i n wi e di e Tier e i n ihre n Höhl e n . Dann wu r de die schroffe Kehre no c h schroffer, und Ga ramas k konnt e di e Stad t nich t meh r sehen.
Sie aßen Aran- M oos und Ko pfstein-Moo s , und di e Samenkörne r de s Tigergrases . Si e kaut e n grüne, wasserhaltig e Coill-Nüsse . E s wa r ei n schweres Klettern . Weite r obe n roc h Garamas k di e Witterung de r gespenstische n Tier e und a hnte ihre Spuren, un d da s Wisse n daru m stie g au s de m Kell e r seines Geiste s hoch.
»Ah , dor t i s t di e Wel t , i n de r d u lebst« , flü s terte er , »un d d u bis t keinesweg s ei n bloße s Phantasiegebilde . D u Tier , da s kei n Tie r is t – ic h weiß , was d u bist. « De r Speiche l li ef Garamas k bei m Spreche n au s de m Munde , w e ge n de r große n künstliche n Reißzähne , di e e r ü b er d e n e i genen Eckzähn e n trug. »Die alten Griechen n a nnt e n dich das All-Tier und bildeten dich ab aus de n Teile n viele r Tiere. Un d di e Mensch e n sagten , d u seis t de r asiatische Löwe , ode r de r Leopard , ode r de r Tiger , ode r der Berg-Löwe , de r amerika n isc he P u ma . Un d imm er wars t d u nu r d u selbs t – da s Tie r de r Sage . «
»Mi t we m redes t du , Pap a Ga r a m ask? « fragte Chav o etwa s ängstlich . » S prichs t d u z u Sineks Großvater ? «
»Zu Sin e ks Ur-Ur-G r o ßvater, Du mm kopf. I n den Reg e nwäldern sagten sie den ar me n Leu t en, dein Nam e se i Jaguar , abe r di e wußte n e s besser . I m al ten Süd e n der Konglo me rat-Staaten der E r de nannte ma n dich P u m a oder Cuguar, aber die ar m en Wald läufe r wußte n immer , we r d u wirklic h war s t . Geister-Tier , ic h jag e dich!«
»P a pa Gar am ask , wir f nu r e i ne n Stei n i n da s Dickicht , un d e s wir d sic h w e gsch l e ichen. Es ist nur eine r vo n de n S i neks , nich t de r richtig e Sinek selbst . De r jag t selte n s o frü h un d s o wei t unten.
Un d spric h nich t mi t Si neks Großva t e r, sonst ko mm t er in dein e n T r aum und frißt sich du r ch dei n e lebendig e Kehl e un d töte t dich!«
»Doch , d u verdammte r Dummkopf , e s is t Sinek selbst ! Heut e jag t e r frühe r un d au f halbe r Höhe! Großvate r alle r Tiere , ic h kämpf e mi t dir ! Panther!« Un d Gar am as k rannt e berga n übe r ein e Halde m oosb e deckter Felsbrock e n, h i nein in ein Di ckicht von hohem Tigergras und Coill-Büschen , u m mit Panther zu kä m pfen, dem T i er, das in der Sage lebt und ein e n f a lschen N a me n hat. Hi er auf dem Paravath trug es den Na m e n Sin e k.
E s wa r ei n mächtige s schwarze s Männchen . Das war bestim m t kein Sinek, der we gspringen, nicht standhalte n wü r d e . E s wa r Sine k selbst , un d jetzt begriff Ga r ama sk, warum es i m mer nur ein e n Sin e k zu r Zei t gebe n konnte . Ges p enstische s füllt e dieses Tier so vo l lko mme n aus, daß da für kein anderes Tie r no c h e twa s übrigblieb.
Garamask s Hie b bracht e da s er s t e Blut ; de r Riß der Kl a ue blendete d e n S c hwarze n Panthe r au f ei nem Auge, und sein Ellbog e ndolch drang in das Mau l de s Tieres . E r sucht e sic h imme r z w ischen de n Vo r d ertatze n de r Besti e z u halten . Panthe r beka m ein e Seit e vo n G a ramask s Kop f i ns M a ul , über de m Kehlpanzer , konnt e abe r nich t festhalten , seine Zähn e glitte n bluti g dara n entlang, dann s p uckte er und riß Ga r ama sk ein Ohr glatt ab. Hier m ochte das Tie r hundertfunfzi g Kil o wiegen – ungef ä hr Gara mask s eigene s Gewi c h t . Pan t her , ode r Sinek , schüt telte Gara m a sk ab, und der rutscht e übe r di e locke ren m oosigen Felsbrocken und beinahe i n seinen Tod, über den Kl i pp e nrand. Dann standen s i e sich geg e nüber.
Sine
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