900 Großmütter Band 1
Tag auf der h i mml i sche n N a delspitze , knirschte n vo r Wu t un d z ermesserte n sic h i n ihre m apo k alyptische n Zorn . Un d ei ner von i hnen w ürde bei Sonn e naufg a ng t ot sein.
Alle M e nschen
An t h on y Trot z g i n g zuers t z u M ik e Delado , dem Politiker . »Wi e viel e Leut e kenne n Sie , Mr . Dela do ? «
»Wa r u m frage n Sie ? «
»Ich dach t e grade da r üb e r nach , wievie l Details da s Gedächtni s aufnehm en und b e wahren kann.«
»Bi s z u eine m gewisse n Grad e kenn e ic h sehr viele . Zehntausen d gu t , dreißigtausend bei Name n, un d vielleich t hundertt a usend dem Aussehen na c h und vom Hä ndeschütteln.«
»Un d wa s is t di e Grenze?«
»Möglicherweis e ic h selbst. « De r Politike r lächelt e frostig . »Di e einzi g e n Grenze n sin d di e Zeit, di e Geschwindigkei t de s Wiede r erkennen s un d die Daue r de r Bewah r ung . Wi e ic h höre , sol l di e letzte re m it den Jahren abneh m en. Ich bin sieb z i g; ich me rke no c h ni c hts d a von. W e n ich ein m al kenne, de n vergess e ic h ni e wieder.«
»Un d könnt e Si e jeman d mi t eine m Spezialtrainin g übertreffen?«
»Kau m – ode r doc h nu r unwesentlich , den n mein eigenes T r aining war schon seh r speziell . Keiner ha t sic h jemal s s o ausschließlic h mi t Mensche n befaß t wi e ich . Ic h hab e fün f K u rs e i n Mne m otechnik absolviert ; abe r au f all e Tricks , di e ic h dor t gelernt habe , wa r ic h scho n vorhe r von selbst geko mme n. Ic h gl a ub e seh r star k a n etwa s Ge m einsame s i n al len Menschen und a n die annähernd e Gleichheit ihre r Fähigkeiten . Un d doc h gib t e s Menschen , sage n wi r mal , eine n unte r fünfz i g , di e wen n auch nicht der Ar t, so doch dem Gra d nac h ihr e Mitmensche n a n A u fmerksamkeit , Vitalitä t un d de r Weite de s Horizont s übertreffen . Ic h bi n diese r ein e unter fünfzig, und M e nsch e n zu kenne n is t mein e Spezialität.«
»Könnt e jemand , de r sic h no c h me hr darauf spe zialisier t un d sic h a u sschließlic h dami t befaßt , hunderttausen d Mensche n gu t kennen?«
»Dies e Möglichkei t besteht . Ein e seh r ent f ernte Möglichkei t allerdings.«
»Ein e Viertelmillion?«
»Da s glaub e ic h ni c h t . E r könnt e allenfall s so viel e Gesichte r un d Name n sozusagen au s wendig lernen , abe r e r würd e di e Mensche n nich t eigentlich kennen . «
Al s nächs t e s gin g A n thon y z u Gabrie l M i ndel, de m Philo s o phen.
»Mr. Mindel, wie viele Mensch e n k e nn e n S i e?«
»Wa s meine n Si e mi t kennen ? Pe r se ? A se ? Per sua m ess e ntia m vielleicht ? Ode r meine n Si e ab alio? Ode r kenne n al s hoc aliquid’? D a best e ht ein feine r Unterschied . Ode r wahrscheinlic h meinen Sie das K e nn e n pe r substanti a prima , ode r i m Sinne de r kom p rehensiv e n nou r nena?«
»Irg e nd e t was zwischen d e n letzten beid e n. Wie viele Menschen k e nnen Sie dem Na me n und dem Gesich t nach , un d bi s z u eine m gewisse n Grad e der Intimität?«
»Ich h a be im Laufe der Jahre die Na m e n m e iner Kollege n gelern t – viellei c ht ein Dutzend. Heu t e weiß ich den Na me n me iner Frau sicher; und ic h stolper e nu r selte n be i de n Na m e n m eine r Nach ko mme nschaft – hö c hstens ma l kurz und m o me nt weise . Ab e r wahrsch e inlic h sin d Si e a n d e n Fal schen g e ko mme n, wenn Sie … g a nz gleich, was Sie wissen wo l l en. Ich b i n no t orisch un z uverlässig, was Na m en , Gesichte r un d Persone n anlangt . I c h bin soga r ( vo x faucibu s haesit ) als geistesabwesend be zeichne t worden.«
»Ja , Si e habe n tatsächlic h diese n Ruf . Abe r viel leicht bin i c h doch n i cht a n de n Falsche n geraten, wen n ic h di e Theori e d e r Sach e ergründe n will. Wa s begr e n z t da s Begr i ffsvermöge n de s menschliche n Geistes ? Wa s kan n e r beha l ten ? Wa s schränkt ihn ein ? «
»De r Körper.«
»Wi e das?«
»Da s Gehirn , möcht e ic h sagen , di e Gebundenhei t a n di e Materie . De r Geis t is t vo m Gehir n be grenzt. Er ist vom S c häd e l u m schlossen. I c h kann nich t meh r akkum u lieren , al s mein e Schädelkapazitä t erlaubt , wen n auc h d e r Mens c h ge wö hnli c h no c h nich t ein m a l ei n Zehnte l davo n ausnutzt . E i n Geist ohn e Körpe r würd e (nac h de r esoterische n Theorie) unb e grenzt sein.«
»Un d wi e wei t de r p r aktische n Theori e nach?«
»Wen n etwa s praktisc h ist , ei n
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