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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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nnt e die Tab a kh ä ndler von Plovd i v un d di e portugiesischen Ko r k schneider . E r k a nnt e di e D o ckarbeite r vo n Djibut i un d di e Handschuhmache r von Prag. Er kannte di e Ge m ü sebauer n i n de r Gegend von El Centro un d di e M o schusrattenfäng e r a n de r B u ch t vo n Barataria . E r kannt e di e d r e i Milliarde n au f de r Erde bei Na m e n und A ng e sicht, un d all e ware n ih m bis z u eine m gewisse n Grad e vertraut.
    »Ic h bi n be i allede m k e i n intelligente r Mensch. Man hat m i ch einen Pa tzer genannt. Und in me iner Dienststelle , i m Zentral-Filter , ha t ma n mic h schon drei ma l versetzt. Ich habe nu r ei n paa r Tausen d von diese n dre i Milliarde n gesehen , un d e s komm t mir hö c hst ungewöhnli c h vor, daß i c h si e plötz l ic h alle kenne . E s m a g j a ein e Illusio n sein , wi e D r . Shirm sagt , abe r dan n is t e s ein e äußers t detailliert e Illusi on, und von Euphorie ist keinesweg s di e Rede . Ich ko mm e m i r wie in der Grünen H ölle vor, we nn i c h bloß dar a n denke.«
    Er k a nnte die Viehh ä ndler vo n Letterkenn y D onegal, die Zu c kerroh r schn e ider von Oriente und die Bau m kletterer von M i lne Bay. Er kannte d i e Menschen, die in jeder Minute sterben, und auch die, die geboren werden.
    »D a is t einfac h nicht s z u machen . Ic h kenn e jede n M e nsche n a uf de r Welt . E s is t un m öglich , aber e s is t so . Un d woz u das ? Kein e Handvol l is t darun ter, von d e nen ich mi r auch nur einen D ollar pu m pen könnte, und ich habe n i ch t eine n einzige n wirk lichen Fr e und in d e m ganzen Haufen. I c h weiß nicht ma l, ob es mi ch g a nz p l ötzlich übe r ko mme n hat , abe r ic h hab e e s jedenfall s gan z unvermit t e lt gemerkt . Mei n Vate r wa r Schrotthändle r i n Wichita , un d m ein e Erziehun g is t ziemlic h sporadisch gewesen . I c h bi n un a u sg e g lichen , int r over t iert , un tüchtig und unglü c klich, und ob e ndre i n sind auch no c h m e ine Gedär m e nicht in Ordnung. Warum wir d au s g erechne t mi r ein e solch e Mach t zuteil?«
    Die Kinder auf der Straße m achten Buh, wenn er vo r beig i ng. An t hony hatte stets einen gesunden H a ß au f Kinde r un d Hunde , d i es e zwiefach e Plag e der Unglü c kliche n un d Unang e paßten , e m pfunden. Beide ko mme n in Rudeln vor, und beide sind feige i m Angrif f . Wen n eine r vo n ihne n ein e schwa c he Stell e entdeck t hat , läß t e r sie nie m e hr fahren. Weil An t h ony s Vate r Schrotth ä nd l e r gewese n war, brau c hten sie doch schließlich nicht B uh a uf ihn z u machen. Und wieso wuß t en d a s die Kinder über haupt ? Besaße n si e eine n B r uch t ei l jene r Kraft , die ih m jüngs t zutei l geworde n war?
    Aber er war schon zu lange in d e r Stadt heru mgeschlend e rt . E r müßt e scho n längs t wiede r be i seine r Arbei t i m Zentral-Filte r sein . Dor t ware n si e oft ung e du l dig m it ih m , wenn er von der Arb e it weg blieb ; un d Obers t Pe t e r Cooper wartete schon a uf ihn, als er zurü c kka m .
    » W o waren Sie, Anthony ? «
    » S pazieren. Ich h a be m it vier Leu t en gesp r o c hen. Ic h h a b e abe r nicht s erwähnt , wa s mi t de m Zentral- Filte r zusammenhängt.«
    »Alle s häng t mi t de m Zentral-Filte r zusammen. Und Sie w i ssen ganz gen a u, da ß unser e Arbei t hier gehei m ist.«
    »Ja , Sir , abe r ic h verst e he die Bedeu t ung me iner Arbeit ni c ht. Ich k a nn do c h keine Info r m ationen weitergeben , di e ic h selbs t nich t besitze.«
    »Da s is t ei n weitverbreit e te s Mißverständnis . Es gib t andere , di e di e Bedeutun g Ihre r Arbei t verstehen un d i m stand e sei n m ö gen , au s de m , wa s Si e erzählen , etwa s z u rekonstruiere n . Wi e fühle n Si e sich?«
    »Ne r vös , kran k – mein e Zung e i s t belegt , und mei n Dar m …«
    »A h ja , a m Nachmitta g komm t jeman d und bringt Ihre Gedär m e in Ordnung. I c h habe das nicht vergessen. Hab e n Sie m i r was zu sagen?«
    »Ne i n, Sir.«
    Obers t Coope r hatt e di e Manier , seine n Mitarbeiter n dies e Frag e s o z u st e llen , al s se i e r ein e Mutter, di e ih r Kin d fragt , o b e s au f di e Toilett e muß . Sein To n hatt e etwa s Peinliches.
    J a – e r hätt e scho n e t wa s z u sagen , abe r e r wußte nicht , wi e e r e s formuliere n sollte . E r wollt e dem Obers t sagen , d a ß ih m neuerd i ng s di e Ma c ht zuteil geworde n sei , all e Men s che n au f de r Wel t z u ken

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