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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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durch?«
    »Klar, ein paar dutzendmal. Er hat alle Daten, die man in eine Maschine einfüttern kann, und jeden Tag schaufeln wir ihm ballenweise neues Material ein. Aber diesmal steckt etwas ganz anderes dahinter, wenn er sie kaut.«
    »Was steckt denn dahinter, Gregor Fedorowitsch?«
    »Das ist schwierig zu sagen, weil ich es ihm bis jetzt noch nicht richtig präsentieren konnte. Wir versuchen, ein Problem zu setzen, wo anscheinend schon eins sein sollte – und dann die Antwort darauf zu finden. Aber vielleicht finden wir die Antwort, ehe wir die Frage haben. Zuerst hat er meine Aufforderung abgelehnt; später nahm er sie an – ironischerweise. Ich bezweifle, daß er es ernst meint. Er kann ein ziemlicher Scherzbold sein – von der Seite müßten Sie ihn ja recht gut kennen.«
    »Ich weiß, daß ihr beiden hinter irgend etwas Gutem her seid«, sagte Valerie. »Je mehr Sie es abstreiten, umso sicherer bin ich. Erzähl mir die Wahrheit, Epikt!«
    »Groß, wahrhaftig ganz groß«, äußerte Epikt zu Valerie.
    »Valerie«, sagte Smirnow, »Sie sind eine Frau, und Sie könnten sich bemüßigt fühlen, den anderen Institutsmitgliedern was zu erzählen. Bitte tun Sie’s nicht! Wir haben überhaupt noch nichts in der Hand, und es macht mich nervös, wenn mir aufgeregte kleine Leute über die Schulter sehen und in den Kragen pusten!«
    »Kein Wort werd’ ich sagen!« schwor Valerie ernsthaft, aber unaufrichtig. Sie blinzelte dem Computer zu, und Epikt blinzelte ihr seinerseits mit seinen neun Reihen Augen zu. Zwischen Valerie Mok und Epiktistes lief etwas.
    Valerie konnte beinahe ebenso schlecht wie ein Computer ein Geheimnis für sich behalten. Bald knobelte der gesamte Stab des Instituts nervös an der Frage herum: Woran arbeiten Smirnow und Epiktistes? Zum Stab gehörten Charles Cogsworth, Valeries überschatteter Ehemann; Glasser, der hartnäckige Erfinder, und Aloysius Shiplap, ein Genie auf dem Gebiet der künstlichen Besamung. Am nächsten Tage waren sie allesamt hinter Smirnow und seiner Maschine her.
    »Wir haben bisher an jedem Projekt gemeinsam gearbeitet«, sagte Glasser. »Valerie erzählt, daß Ihr gegenwärtiges Problem noch nicht richtig formu liert worden ist, und daß Epikt es nur ironischerwei se angenommen hat. Wir, Gregor Fedorowitsch, ver stehen ganz gut, Probleme zu formulieren, und so gar ein bißchen strenger als Sie, wenn es sich darum handelt, mit witzig veranlagten Maschinen umzugehen.«
    »Also schön, Glasser, die Sache verhält sich so«, sagte Smirnow widerstrebend. »Meine erste Formulierung lautete: wir sollten etwas suchen, dessen Existenz nicht bekannt ist, und zwar durch die detaillierte Analyse des Nichtvorhandenseins von Beweisen. Als ich Epikt das Problem in dieser generalisierten Form vorlegte, lachte er mich einfach aus.«
    »Das wäre mein erster Impuls auch gewesen, Gregor Fedorowitsch«, sagte Shiplap. »Haben Sie denn keine bessere Idee von dem, was Sie suchen?«
    »Shiplap, ich hatte das Gefühl, als versuchte ich, mich an etwas zu erinnern, das man mich zu vergessen gezwungen hat. Meine zweite Formulierung war nicht viel besser. ›Wollen doch mal sehen‹, sagte ich zu Epikt, ›ob wir nicht etwas rekonstruieren können, dessen Idee vollständig ausgelöscht worden ist; ob wir es nicht finden können, indem wir das Übermaß an Beweisen für sein Nichtvorhandensein analysieren.‹ In dieser Form hat Epikt das Problem akzeptiert. Vielleicht hat er sich aber auch nur spaßeshalber entschlossen, mitzumachen. Ich bin mir nie ganz sicher, wie diese klappernde Maschine die Dinge auffaßt.«
    »Nun ja, kein Loch kann vollkommen ausgefüllt werden«, sagte Cogsworth. »Es gibt immer zuviel oder zuwenig von der Füllmasse, oder sie ist von etwas anderer Struktur. Die Schwierigkeit liegt darin, daß Sie Epikt keine Anhaltspunkte gegeben haben. Es gibt sicher Millionen vergessener oder verdrängter Dinge, bei denen die Füllmasse Unregelmäßigkeiten aufweist. Wie soll Epikt wissen, an welches aus dieser Unmenge Sie sich zu erinnern versuchen?«
    »Item: Das Verborgene muß eine verborgene Bindung an Smirnow, meinen Boß, haben«, gab Epikt, die Maschine, von sich.
    »Ja, natürlich«, sagte Glasser. »Hat Epikt irgend etwas ausgebuddelt?«
    »Nur einen Scheffelvoll Items, die anscheinend überhaupt nichts bedeuten«, sagte Smirnow trübsinnig.
    »Item: Warum steht in ungarischen Enzyklopädien und Wörterbüchern einer gewissen Periode zwischen den Stichwörtern Sik und Sikamlos

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