900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
wurde.
»Sieht so aus, als hätte es an diesem Ort eine Nachtwache gegeben«, sagte Kyle.
Er ging zum Kühlschrank, hob seine Hände hoch und kreuzte die Finger. Er erzählte mir, dass er von anderen Mitarbeitern seines Sicherheitsunternehmens Geschichten gehört hatte. Über diese Typen, die Glück gehabt und einen Job bekommen hatten, wo sie gewöhnlich nur herumsaßen und die ganze Nacht Bier tranken.
Er öffnete den Kühlschrank und schrie: »Heureka!«
Dann zog er ein Zwölferpack heraus.
»Heute Abend trinken wir wie Könige!«, rief er aus, als er eine warme Flasche Miller High Life hochhielt.
Ich teilte seine Aufregung und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Sogar warmes Bier war gern gesehen. Außerdem erinnerte mich das High Life sofort an die guten Zeiten, die ich mit meinen Kumpels im College hatte.
Wieder beim Hummer angelangt, den ich direkt in der Mitte der Lagerhalle geparkt hatte, sahen wir nach dem verwundeten Mann. Er warf sich jetzt etwas hin und her. Seine Bandage war frisch aber schon wieder blutgetränkt. Seine Haut war eine Spur zu blass und ich bemerkte, dass er sich fiebrig anfühlte. Ich griff an meinen Gürtel, um mich zu vergewissern, dass der Hammer noch sicher dort steckte, und beschloss, ein wachsames Auge auf ihn zu haben. Wir hatten alles in unserer Macht Stehende getan und ich wollte sicherstellen, dass wir bereit waren, wenn es sich plötzlich zum Schlechten wendete.
Im Laufe des Tages hatte sich mein Handy um zwei weitere Energiebalken aufgeladen. Jedoch hatten wir bisher keinen funktionierenden Sendemasten gefunden.
Später erfuhr ich, dass die meisten Stromnetze in den Vereinigten Staaten nicht länger als drei oder vier Tage ohne Wartung funktionierten. In seltenen Fällen konnten Generatoren, die mit Wind oder Wasserkraft angetrieben wurden, kleine, ländliche Gebiete etwas länger versorgen. Aber nach ein paar Tagen wurde es überall dunkel.
Wir hatten Tag drei erreicht.
Kyle und ich waren gerade dabei, die erbeutete Campingausrüstung aus dem Kofferraum zu laden, als unser Patient aufwachte. Er öffnete langsam die Augen und fragte, wo er sich befand. Wir setzten uns zu ihm und klärten ihn darüber auf, was seit dem Absturz passiert war.
Er packte sich an den Bauch und fragte: »Was zur Hölle hat mich denn getroffen?«
Kyle griff ins Handschuhfach und zog die kleine Metallscherbe heraus. Er reichte sie ihm und erklärte, dass sie ein Teil des hinteren Rotorblattes zu sein schien.
Der Alte hielt das Teil vor sein Gesicht und bedankte sich dafür, dass wir ihn rausgezogen und zusammengeflickt hatten.
»Diese verdammte Metallbestie«, murmelte er laut vor sich hin. »Ich wusste, dass wir niemals in dieses Ding hätten steigen sollen. Uns wurde ein sicherer Flug aus der Stadt garantiert. Meine Leute hatten ziemlich viele Beamte dafür bezahlt, damit ich diesen Flug bekam.«
»Was ist passiert? Ich meine, was ist im Helikopter geschehen?«, fragte ich.
Er atmete tief ein und dachte wohl an das Geschehene zurück. Dann setzte er sich auf und hielt sich die Seite, während er das Gesicht verzog.
»Der Hubschrauber hob mit fünf Leuten ab. Pilot, Copilot, meine Assistentin und ich sowie ein Sergeant der Army. Er dachte, dass er Glück gehabt hatte, mitfliegen zu können. Der Copilot mochte meine Assistentin sofort und lud sie dazu ein, sich das Steuerpult anzuschauen. Er wollte damit prahlen. Keiner von uns ahnte, dass der Pilot gebissen worden war.«
Ich blickte Kyle an. Wir wussten, wie die Geschichte ausging.
»Er verwandelte sich während des Flugs und biss meine Assistentin Judy, als sie sich nach vorne lehnte. Sie taumelte zwei Schritte zurück und fiel auf den Metallboden, hielt sich den Nacken. Blut spritzte in kurzen Stößen auf das Fenster und die Wand zu ihrer Rechten.« Für einen Moment hielt er inne und keuchte flach, als er sich die Augen rieb. Blut aus seiner eigenen Wunde rann über seine Wange. »Sie saß da und starb. Langsam. Da griff der Pilot den Copiloten an. Ich konnte viele Schreie hören und beobachtete, wie der infizierte Mann mit seinen Händen herumfuchtelte, während Blut über die Windschutzscheibe schoss. Dann sah ich zu dem Sergeant herüber. Er hatte sich einen Fallschirm umgeschnallt und riss die Seitentür des Hubschraubers auf. In dem Moment begann Judy, sich wieder aufzurichten.« Er stoppte erneut und holte Luft. Seine Stimme klang traurig, als er weitererzählte. »Judy kam zu mir herüber. Ich war starr vor
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