A Strong Hand (German Edition)
sicher, dass er das mit mir und Damian weiß.«
Das brachte ihm erneut Dereks volle Aufmerksamkeit ein. »Also hast d u was mit ihm!«, gluckste er triumphierend.
Nick warf einen unsicheren Blick zu Damian rüber. Der sah just in diesem Moment auf und schenkte ihm ein warmes Lächeln.
»Ja, ich glaub' schon«, murmelte er.
»Ich wusste es!«
***
Derek stupste Nick in die Rippen. Sie standen hinter den Scheinwerfern und beobachteten Damian, wie er die nächste Aufnahme koordinierte.
»Sag mal, ist dir eigentlich aufgefallen, dass du nie zusammen mit den Mädels fotografiert wirst?«
Nick war sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst. Voller Unbehagen fragte er sich , ob Damian der Meinung war, dass er neben den attraktiven Frauen nicht gut genug aussah. Vor Derek würde er diese Befürchtung aber ganz sicher nicht laut aussprechen.
»Und? Ist doch keine große Sache.«
»Ashley meinte, dass das da vielleicht aufs Cover kommt«, wechselte Derek das Thema und nickte in Richtung des sinnlichen Bildes, das sich ihnen bot.
Die Körper der Models hatten sich auf Damians Anweisung hin so ineinander verschlungen, dass Nick nicht wirklich erkennen konnte, was sie da taten. Die Verbindung aus maskulin und feminin, der goldene Schein des Lichts auf nackter, feuchtglänzender Haut, die Andeutung von Fesseln und Peitschen und die Mischung aus kraftvoller Dominanz und nachgiebiger Unterwerfung ließen mehr als genug Raum für Fantasien.
Er sehnte sich danach, ein Teil davon zu werden, obwohl dieses flüchtige Gefühl nur eine Illusion war, ausgelöst durch die wenigen Eindrücke, die man von den Körpern erhaschen konnte. Nichts Reales. Nichts Beständiges.
Und doch fühlte es sich so echt an. Es lockte ihn wie der Ruf einer Sirene, während das gleißende Licht von Damians Blitz die sich ständig bewegende Masse seidig schimmernder Haut auf Film bannte, Augenblick für Augenblick.
Und dann war es plötzlich vorbei.
»Okay, ihr könnt Pause machen«, rief Damian.
Die Models kicherten und scherzten, während sie sich entknoteten und – anstelle der verführerischen Götzen und Dämonen, die Nick aus seinem sicheren Hafen hinter den Scheinwerfern zu locken versucht hatten – wieder zu ganz gewöhnlichen Menschen wurden.
Er schaute zu Derek hinüber und erkannte, dass der ebenso wenig immun gegen die Szenerie war wie er selbst. Dereks Mund stand offen und er starrte vollkommen geplättet in Richtung des Sets. Er schluckte hart und drehte langsam den Kopf in Nicks Richtung, als würde er gerade aufwachen.
»Oh man, das war... ich weiß nicht, was das war.«
»Dito«, stimmte Nick ihm zu. »Das war... etwas Besonderes.«
Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals eifersüchtig gewesen zu sein, wenn eine seiner Ex-Freundinnen ihm gegenüber einen anderen Mann erwähnt hatte. Aber jetzt, als er zusehen musste, wie das Bettie-Paige-Mädchen mit Damian flirtete, lachte und ihn aus großen, unschuldigen Augen anstrahlte, konnte er das Gefühl kaum unter Kontrolle halten. Damian schien die junge Frau sympathisch zu finden; zumindest schenkte er ihr seine volle Aufmerksamkeit und unterhielt sich angeregt mit ihr.
Nick wandte sich abrupt ab. Er hatte kein Recht, Damian irgendetwas vorzuschreiben. Auf der Suche nach einer Beschäftigung, mit der er sich ablenken konnte, verschwand er in der kleinen Teeküche. Im Spülbecken standen ein paar schmutzige Tassen und Nick begann, heißes Wasser einlaufen zu lassen, um sie zu spülen.
»Sieh an, sieh an, du bist also das fleißige Heinzelmännchen, das hier sauber macht«, ertönte die Stimme des Bettie-Paige-Mädchens. Die Hände in die Hüften gestemmt, lehnte sie am Türrahmen und spielte mit der Gerte in ihrer Linken. »Oder sollte ich eher sagen: die gute Fee?«
»Ich arbeite hier«, erwiderte Nick und kam sich ziemlich dumm dabei vor. Fiel ihm denn kein besserer Konter ein?
Mit wiegenden Schritten schlenderte die junge Frau zu ihm herüber, wobei das enge Lederoutfit ihre fantastische Figur umschmeichelte. Als sie näher kam, erkannte Nick, dass sie gar keine Hose trug, wie er zuerst gedacht hatte, sondern Overkneestiefel mit so hohen, dünnen Absätzen, dass ihre langsamen, katzenhaften Schritte eher dazu dienten, ihr Gleichgewicht zu halten, anstatt zu verführen.
»So wie du aussiehst, hätte ich schwören können, du wärst ein Model.«
»Ich modell ab und zu«, murmelte Nick befangen. Ihr Parfum hüllte ihn vollkommen ein und er rümpfte angewidert die
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