A Strong Hand (German Edition)

fiel. Nick bückte sich zeitgleich mit Bettie danach und ihre Köpfe stießen dabei kräftig zusammen.
    Bettie rieb sich den schmerzenden Schädel und kicherte. »Du bist noch nicht aus dem Schneider, mein Hübscher. Ich krieg' dich schon noch.«
    »Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe«, schoss Nick zurück. »Mann, das hat gerade bestimmt fantastisch ausgesehen. Ein Glück, dass Damian ‚ das ‘ nicht fotografiert hat.«
    »Wer sagt das?«, meldete Damian sich unvermittelt zu Wort.
    »Erpressungsmaterial«, brummte Nick anklagend. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er sich daran erinnerte, dass Damian tatsächlich im Besitz von Fotos war, die er für eine Erpressung verwenden könnte.
    Als ob er Nicks Gedanken gelesen hätte, schüttelte Damian leicht den Kopf. »Wie wär’s, wenn ihr beide euch für die nächste Aufnahme fertigmacht?«
    Missbilligend runzelte er die Stirn, als er Nick hinterher sah, wie er zusammen mit Bettie das Set verließ. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und Damian fragte sich ernsthaft, was zur Hölle er sich dabei gedacht hatte, die beiden in einem Bild zusammenzubringen.
    Zuerst hatte er sich vollkommen von der explosiven Chemie zwischen ihnen inspirieren lassen, als sie um die Gerte gerungen hatten, aber als er sie nun miteinander scherzen sah, wurden ihm wieder Nicks Zweifel in Bezug auf seine Homosexualität bewusst.
    »Lass sehen«, forderte Ashley, der hinter Damian aufgetaucht war und ihn damit aus seinen düsteren Gedanken riss.
    Damian ging zum Computer, überspielte die Fotos auf die Festplatte und ließ sie dann als Slideshow ablaufen.
    »Aufstand der Subs«, kommentierte Ashley. »Verdammt gutes Bild!« Er konnte seine Begeisterung kaum im Zaum halten, während er auf die schlanken Körper starrte, deren Kampf um die Vorherrschaft so gekonnt eingefangen worden war.
    Damian hielt die Slideshow an und musterte die beste Aufnahme. »Aber wer ist wer?«
    »Hm? Nick, oder nicht? Aber... Moment... Du hast recht, ist wirklich schwer zu sagen...«, sinnierte Ashley. »Hier sieht er ein bisschen nach Switcher aus – als würde er beide Aspekte in sich vereinen. Auf jeden Fall lässt er sich nicht von ihr einschüchtern.«
    »Ich denke, in jedem von uns steckt ein bisschen von beidem«, antwortete Damian und lachte leise, als er den geschockten Ausdruck auf Ashleys Gesicht sah.
    »Mein lieber Ian, an diesem Gerücht ist absolut nichts dran!«
    »Dann bist du wohl mit dem Rohrstock in der Hand geboren worden? Da hat sich deine Mutter sicher gefreut.«
    »Ja. Genau so und nicht anders.« Ashley lehnte sich vor und betrachtete den Bildschirm genauer. Anders als bei den anderen Fotos waren hier die Gesichter der Models deutlich zu erkennen. »Hast du das hier für deine eigene Kollektion oder den Katalog gemacht?«
    Damian antwortete nicht sofort. Er öffnete das Bild mit Photoshop und klickte darin herum, bis nur noch Nicks trotzig vorgereckte Mund- und Kinnpartie zu sehen war. Er schnitt das Foto anders zu, so dass die neue Ansicht zwar die Dynamik der Körper behielt, durch das veränderte Layout jedoch eine vollkommen andere, emotionale Aussage bekam.
    Anstatt zwei wütender Menschen, die um eine Peitsche rangen, bekam man nun den Eindruck eines gefährlichen, verführerischen Tanzes, als würde sich das Paar in einer zügellosen Choreografie um die Peitsche als Mittelpunkt bewegen. Wer die Kontrolle hatte, war nicht zu erkennen, aber die Art, wie das Licht auf die angespannten Armmuskeln beider Models fiel, lenkte den Blick des Betrachters direkt auf die glänzende Gerte, die nun auf einmal im Fokus stand.
    »Das Zusammenspiel von Mann und Frau. Es zeigt die Macht, die beiden auf ihre eigene Weise innewohnt.«
    »Ich weiß ja nicht, wie du die Sache siehst«, meinte Ashley kopfschüttelnd, »aber das da wirkt viel gefährlicher, als wenn man sehen würde, wie die Gerte tatsächlich auf Haut trifft. Verdammte Scheiße, ich war dabei und selbst ich will wissen, was als Nächstes zwischen diesem Paar passiert.«
    »Nun, ‚ das ‘ ist wirklich ein Kompliment.« Damian wirkte überaus zufrieden. »Danke sehr.«
    »Der beste Katalog aller Zeiten«, murmelte Ashley nicht zum ersten Mal. »Was wirst du nächstes Jahr machen, um das zu toppen?«
    Damian sah ihn entsetzt an. »Das ist eine einmalige Sache. Hast du selbst gesagt.«
    »Und du hast mir tatsächlich geglaubt«, flötete Ashley in geheucheltem Mitleid, grinste dabei jedoch dreist. »Selbst nach so vielen