A Strong Hand (German Edition)
Nase.
»Bist du eine Schwuchtel wie alle anderen hübschen Jungs hier?«, fragte sie direkt und ziemlich unverfroren. »Oder bist du auch nur ab und zu ein Homo?«
Sie hob ihre Gerte an und kitzelte ihn damit unterm Kinn.
Nick drehte den Kopf weg. »Wüsste nicht, was dich das angeht.«
»Was, wenn ich sage, dass es mich etwas angeht?« Auf ihren Lippen breitete sich ein sinnliches Lächeln aus. »Ich spiele gern und du könntest noch was von mir lernen. Auch wenn du schwul bist.«
»Danke, aber nein.« Nick starrte sie finster an und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
»Du kannst mich nicht abweisen. Wie kannst du es wagen, mir zu widersprechen? Ich gebe die Anweisungen, du befolgst sie.« Die Frau holte in einer spielerischen Drohung mit der Gerte aus, als wollte sie ihm einen Schlag verpassen.
Nick machte einen Schritt nach vorne, packte die Gerte und schaute ihr direkt in die Augen. Selbst mit ihren Fünfzehn-Zentimeter-Absätzen war er immer noch größer als sie. Dieses Mal blieb die Wirkung, die der befehlende Ton in Damians heiserer Stimme auf ihn gehabt hätte, vollkommen aus. Einen Augenblick lang starrten sie sich einfach nur an, rangen stumm um die Vorherrschaft.
»Rawrrr«, schnurrte Gabe, der in diesem Moment in der Küchentür auftauchte.
Das brachte Mistress Bettie aus dem Konzept. Sie sah verblüfft auf und ließ die Gerte dabei los. Durch den plötzlich fehlenden Gegenhalt stolperte Nick einige Schritte nach hinten, war aber äußerst zufrieden, jetzt im Besitz des Instruments zu sein, das zu einer Art Waffe zwischen ihnen geworden war.
»Na, sieh einer an, da entwaffnet der kleine Junge doch glatt die große, böse Domina!«
Die junge Frau kicherte und schlagartig wurde auch Nick die Komik ihrer Situation bewusst. Seine Mundwinkel begannen zu zucken.
»Japp, so kennt man mich, mutig wie ein Löwe.«
Mistress Bettie streckte auffordernd die Hand aus. »Könnte ich meine Peitsche zurückhaben? Bitte, bitte?«
Ashley und Damian tauchten hinter Gabe auf und Nick fühlte sich ein bisschen ertappt. Ashley grinste breit, als er die Bedeutung des Szenarios verstand, aber in Damians Augen glitzerte plötzlich die kreative Leidenschaft.
»Streng genommen ist das eine Gerte, aber egal. Gabe, machst du Nick bitte fertig?« Damian befand sich in einem Zwiespalt. Er hatte es nicht gerne gesehen, dass sich Nick und Mistress Bettie offensichtlich recht gut verstanden, aber nachdem er den kleinen Machtkampf um die Gerte gesehen hatte, musste er einfach die Dynamik dieses Bildes einfangen. Mit seinen eigenen Gefühlen würde er sich zu einem späteren Zeitpunkt befassen müssen.
»Wenn ich nochmal ganz lieb bitte, bitte sage?«, rief Bettie sich wieder in Erinnerung, deutete auf die Gerte und machte einen hübschen Schmollmund.
»Ich weiß nicht, ich glaube, ich behalte die lieber noch.« Nick grinste. »Könnte sein, dass ich mich verteidigen muss.«
»Bettie, alles wartet auf dich für die nächste Aufnahme«, warf Ashley ein.
Bettie schmollte noch ein bisschen mehr. »Nick und ich haben uns doch gerade erst besser kennengelernt. Wo habt ihr ihn nur so lange versteckt? Er ist so süß und ich hab' ihn noch kein einziges Mal bei den Shootings gesehen.«
»Zusammen mit dir?«, lachte Ashley.
»Ja, mit mir. Wir beide sind die besten Models, die ihr habt. Ich denke, wir gehören zusammen.« Bettie warf Nick einen abschätzenden Seitenblick zu, als wollte sie immer noch seine sexuelle Orientierung herausfinden.
»Das lässt sich arrangieren«, willigte Ashley beflissen ein. Sein amüsierter Blick wanderte zwischen Nicks neutralem Gesichtsausdruck und Betties aufreizendem Lächeln hin und her. »Das könnte ziemlich interessant werden.«
»Nicky, Schätzchen, komm zu Mama«, unterbrach Gabe das Geplänkel. Er packte Nicks Handgelenk und zog ihn hinter sich her in die Maske. »Tut mir leid, Süßer, dass ich nicht früher zu deiner Rettung eilen konnte. Was hat das kleine Miststück zu dir gesagt?«
Nick starrte ihn ungläubig an. »Was bist du? Die Kavallerie, die zu meiner Befreiung anrückt?« Er gluckste bei der Vorstellung, wie Gabe – der heute ein violettes, rüschenbesetztes Piratenhemd trug! – in der Rolle des Helden herumstolzierte. Nichtsdestotrotz rührte ihn die Sorge des Mannes. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie Gabe zu ihm stand, außer dass er ihn liebend gerne aufzog, bis Nick errötend die Flucht ergriff.
»Warum hast du dich so von ihr so in die Enge
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