A Strong Hand (German Edition)

er sich wieder dabei, wie er Damians Gesicht musterte, als hätte er einen völlig Fremden vor sich und nicht jemanden, mit dem er seinen Körper schon auf weit intimere Weise geteilt hatte als nur sexuell.
    Wenn er davon ausgegangen war, dass der Tag ohne Ashley entspannter werden würde, wurde Nick schon bald eines Besseren belehrt. Damian ließ Nick Tische aus dem Lager bringen, die sie gemeinsam an der breiten Seite des Studios aufbauten, sodass eine lange Oberfläche entstand, auf der Damian die Ausdrucke der verschiedenen Aufnahmen ausbreiten konnte.
    Auf der anderen Seite hatten sie die Sammlung an Spielzeugen, Bänken, Fesseln und Peitschen sortiert, so dass ein schmaler Gang entstand, von dem aus man sowohl die Gegenstände als auch die zugehörigen Fotos betrachten konnte.
    Kurz bevor Ashley auftauchen sollte, trat Damian zu Nick und nahm ihn für einen Moment in die Arme.
    »Wie geht’s deinem Hintern?«, fragte er und streichelte sanft über das entsprechende Körperteil.
    »Tut noch ein bisschen weh«, gab Nick zu und lehnte die Stirn gegen Damians Schulter.
    »Ja, du hast dich heute ziemlich viel bewegt. Sorry deswegen…«, sagte Damian. »Warum setzt du dich nicht ein bisschen und nimmst ein Aspirin?«
    » ‘ Setzen ‘ ?«, grinste Nick.
    Damian lachte. »Stimmt. Ach, mach, was du willst, aber ich warne dich: Wenn du nachher im Stehen isst, wirst du Ashley nicht mehr loswerden.«
    »Ich nehm' jetzt sofort eine Tablette.« Nick klang wild entschlossen. Er schauderte bei dem Gedanken an Ashley, der ihn den ganzen Abend lang aufziehen würde, und steuerte die Toilette an.
    Es klopfte an der Tür und Damian ging, um sie zu öffnen. Draußen standen Ashley und sein Geschäftspartner, ein hochgewachsener, muskulöser, dunkelhäutiger Mann.
    »Crispin«, begrüßte Damian ihn und schüttelte ihm die Hand.
    »Damian! Schön, dich wiederzusehen!«, sagte Crispin herzlich. »Ashley hat mich schon so neugierig gemacht, dass ich es kaum noch erwarten kann, die Fotos zu sehen.«
    Während sich die Männer begrüßten, schlüpfte Derek an Ashley vorbei durch die Tür und machte sich auf die Suche nach Nick.
    »Hey, du! Wie geht’s dir? Ist er nicht unglaublich cool? Neben ihm sehen Ashley und Damian wie zahme Schoßhündchen aus.«
    Nick nickte. Trotz seiner fröhlichen, unbeschwerten Art strahlte der Mann eine Aura von Macht und Selbstsicherheit aus. Sein Gesicht war attraktiv und seine Stupsnase gab ihm einen freundlichen Ausdruck, der über die unterschwellige Bedrohlichkeit hinwegtäuschte.
    »Woher weißt du das? Was hat er gemacht?«
    Derek schauderte. »Was hat er nicht gemacht? Aber wart' nur mal, bis sein… Freund hier ist. Er kommt später her.«
    »Wie ist der denn so?«, fragte Nick und wunderte sich dabei, warum auf einmal alle Leute, die er kennenlernte, schwul waren.
    »Wirst du schon sehen«, antwortete Derek und grinste, sichtlich zufrieden, dass er Nick mal etwas voraus hatte.
    Crispin kam mit Ashley und Damian weiter ins Studio hinein. Schweigend studierte er die ausgebreiteten Fotos auf den Tischen, drehte sich dann um und schüttelte erneut Damians Hand.
    »Du bist ein echter Künstler«, verkündete er feierlich, bevor er sich an Ashley wandte und auch ihm die Hand reichte. »Und du hattest recht, das hier ist wirklich unglaublich. Das wird uns von allen anderen Produzenten für die kleinen Perversitäten des Alltags abheben.« Plötzlich lachte er laut auf. »Mein alter Herr würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass ich ich seine Werkstatt für Pferdegeschirre in das hier umgebaut habe.«
    »Aber der Profit würde ihm vermutlich gefallen«, warf Ashley verschlagen ein.
    »Ohne Zweifel«, stimmte Crispin ihm zu. »Das bringt deutlich mehr Geld ein als die Pferde-Sparte.«
    Die drei Männer zuckten zusammen, als die Außentür mit einem Ruck aufgestoßen wurde, so dass der Griff laut gegen die Wand krachte.
    Nick und Derek spähten vorsichtig aus der Küche und sahen einen durchtrainierten, muskulösen Mann in Jeans und Tanktop hereinkommen. Mit seinem kastanienbraunen Haar, das wild in alle Richtungen abstand, und dem Drei-Tage-Bart war er auf eine primitive Art gutaussehend.
    »Hey, ihr Schwuchteln da, wo zur Hölle ist Crispin?«
    Nick runzelte die Stirn und machte einen Schritt nach vorne. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, aber Derek hielt ihn am Arm zurück.
    »Hinten, im Studio.« Er deutete in die entsprechende Richtung.
    »Was glaubt der eigentlich, wer –«, begann