A Strong Hand (German Edition)
Antwort.
Crispin trat ein paar Schritte zurück, machte dann drei rasche nach vorne und ließ den Rohrstock mit Schwung auf Eddys Hintern knallen. Eddy keuchte, blieb aber sonst stumm.
Nick lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er war sich ziemlich sicher, dass er sowas wie das da nicht aushalten würde und allein der Gedanke daran, vor fremden Leuten – Leuten, die er noch nie im Leben gesehen hatte! – bestraft zu werden, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen.
»Danke, Herr. Könnte ich den nächsten bekommen?«, fragte Eddy und klang dabei erstaunlich gefasst.
Crispin holte für den nächsten Schlag Schwung und Nick wandte sich ab, taumelte in Richtung der Außentür. Damian bemerkte es und folgte ihm sofort. Er schloss die Tür hinter ihnen, damit die Geräusche der Szene im Studio gedämpft wurden.
»Alles in Ordnung?«
»Wie konnte er…? Warum macht er…?« Nick schüttelte den Kopf und schlang die Arme um sich selbst. Er fröstelte.
Damian kam näher. Obwohl er bemerkte, wie Nick vor ihm zurückzuckte, schloss er ihn in die Arme. »Eddy ist ein Sklave, Nick. Das ist etwas ganz anderes als das, was wir machen. Eddy hat große Probleme, er hat getrunken, Drogen genommen und sich mit jedem angelegt. Er hatte praktisch jeden Dom in Crispins Club durch, bis der Eddy unter seine Fittiche genommen hat. Eddy braucht jemanden, der ihn berherrscht und der seine Unterwerfung fordert, um seinen inneren Frieden zu finden.«
»Inneren Frieden!«, begehrte Nick auf. »Das ist doch bescheuert! Zwölf harte Schläge mit einem Rohrstock? Hört sich für mich nicht grade nach einer friedlichen Abendbeschäftigung an!«
»Und es wäre auch nicht das Richtige für dich. Für ihn schon. Es ist seine Entscheidung , verstehst du?« Damian fragte sich, wie er es erklären sollte. »Erinnerst du dich, wie du dich Samstagabend gefühlt hast?«
Stumm nickte Nick.
»Die meisten Leute würden das auch nicht als Spaß bezeichnen, aber du bist am Ende geflogen«, machte Damian ihm klar. Er hatte das grässliche Gefühl, dass Nick ihm entglitt, und verfluchte Crispin innerlich dafür, dass dieser so verdammt dominant war, dass er nicht einmal auf die Idee kam, zu fragen, ob es denn in Ordnung war, dass er Eddy vor aller Augen bestrafte.
»Crispin sieht sich gerne als Ritter in strahlender Rüstung, der angeritten kommt, um Eddy vor sich selbst zu retten. Und der braucht weiß Gott jemanden, nach dem er sich richten kann. Er schafft es nicht alleine, also ist es für ihn als Sklave vermutlich einfacher. Es wäre nichts für mich, aber für die beiden offensichtlich schon. Sie sind seit drei Jahren zusammen.«
»Willst du damit sagen… Eddy wollte… also… mit dem Rohrstock… vor uns allen… bestraft werden?«
Damian schmunzelte, was allerdings verblasste, als er erkannte, wie erschüttert Nick noch immer war. »Er hat es vom Moment seiner Ankunft an provoziert. Er weiß, dass er mit dem Türenknallen und der großen Klappe nicht durchkommt.«
»Oh Scheiße«, murmelte Nick leise, entspannte sich dann langsam in Damians Umarmung und lehnte sich gegen ihn. Er hatte vollkommen vergessen, dass sie immer noch in einem Hausflur standen, wo theoretisch jederzeit einer der anderen Mieter vorbeikommen konnte.
Die Tür öffnete sich und Ashleys Kopf kam zum Vorschein. »Crispin lässt eine Entschuldigung ausrichten, dass es keine Vorwarnung gab, Damian. Er ist fertig und hofft, dass ihr beide euch immer noch von ihm zum Essen einladen lasst.«
Damian sah Nick an. »Wie sieht’s aus, Nick? Kommst du mit oder soll ich dich lieber nach Hause fahren?«
»Nach Hause, bitte… glaube ich«, sagte Nick und schloss die Augen kurz. Er hoffte, dass er da gerade keinen Vorgeschmack auf seine eigene Zukunft bekommen hatte.
Damian war enttäuscht, hoffte aber, dass Nick nur ein bisschen Zeit zum Nachdenken brauchte. »Ich fahre Nick schnell und treffe euch dann vor Ort, Ash. Wo geht ihr hin?«
Ashley nannte ihm den Namen des Restaurants und Damian nickte. »Ich sehe euch dann später. Muss nur erst noch abschließen.« Er drückte Nick noch einmal beruhigend. »Komm, Süßer. Lass uns dicht machen und dann bring' ich dich heim.«
Nick folgte Damian zurück ins Studio. Er wollte mit eigenen Augen sehen, wie es Eddy ging, auch wenn er sich dabei fühlte, als hätte er einen Unfall beobachtet: entsetzt, fasziniert, aber unfähig, wegzuschauen.
Überraschenderweise fand er Eddy neben Crispins Stuhl kniend vor. Während Crispin durch
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