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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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auch.“
    Dominique hatte zweifelsfrei die stärkeren Argumente.
    Vor einer Reise in den Jemen hatten Samantha und Ben vor nicht allzu langer Zeit eine solche Situation im Rahmen eines Kursus durchgespielt und wussten, dass es am aussichtsreichsten war, einen Geiselnehmer hinzuhalten und Zeit zu gewinnen. Allerdings hatten sie bei dem, was sie über Dominique wussten,
    wenig Hoffnung, dass diese Taktik bei ihr etwas nützen würde.
    Dominique wusste offenbar genau, was sie wollte.
    „Ich habe etwas für euch“, verkündete sie. „Handschellen.“ Sie griff mit der linken Hand in ihre Jackentasche. „Hier, ein wenig Beschäftigung, damit es nicht langweilig wird. Die legt ihr euch an. Hier an diesen Bettpfosten kommst du.“ Sie deutete auf Samantha. „Die andere Seite ist für dich.“ Sie warf Ben das zweite Paar Handschellen zu.„Ich will es klicken hören, aber dalli!“
    Es blieb den beiden nichts anderes übrig, als sich folgsam selbst anzuketten. Jetzt, da ihr niemand mehr in die Quere kommen konnte, stellte Dominique auf der Suche nach Guys Notizbuch das Zimmer auf den Kopf.
    „Also schön“, meinte sie nach einer Viertelstunde ergebnisloser Suche. „Wo habt ihr es?“
    Als Samantha und Ben keine Antwort gaben, fügte sie hinzu: „Ist es im anderen Zimmer? Wo ist der Schlüssel zum anderen Zimmer? Ich bin sicher, dass ihr nicht eines gemeinsam bewohnt. Okay, her damit!“ Sie streckte auffordernd die Hand aus und richtete ihre Pistole auf Bens Knie.
    „Das kennst du doch schon. Also mach den Mund auf!“
    Plötzlich glitt ein höhnisches Grinsen über Dominiques Gesicht.
    „Ich verstehe! Bestimmt hat es der liebe John in seiner Obhut, stimmt’s?“ Sie schwenkte die Waffe auf Samantha. „Wusste ich es doch! Ich seh’s an deinen Augen. Natürlich hat er das Tagebuch.“
    In diesem Moment klingelte Samanthas iPhone. Dominique nahm es vom Tisch und warf einen Blick auf das Display.
    „Na, das klappt ja beinahe wie auf Bestellung.“ Sie hielt das Gerät ans Ohr.„Hallo, John, was kann ich für dich tun?“, flötete sie.
    Sie wartete einige Sekunden, um sich ausreichend an Johns Entsetzen weiden zu können, dann brüllte sie unvermittelt los.
    „Du schwingst deinen Arsch hierher, aber auf allerschnellstem Weg. Wie du das machst, ist mir scheißegal. Wenn du nicht bis morgen früh um neun mit dem Tagebuch hier auftauchst, knall’ ich erst die Fernsehtussi und dann den Kamerawichser ab. Und du bist der nächste auf meiner Liste!“
    Sie horchte eine Zeitlang.
    „Tja“, sagte sie dann, „das nenne ich Pech für euch alle! Mir ist das egal. Die beiden sind dran. Ich bin es leid, über den Schatz der Kommunisten zu hören und nicht zu wissen, wo ich ihn finden kann. Ihr habt das Buch, ihr habt die Hinweise, und ich habe zwölf Freunde im Kaliber 38, die bald eure Bekanntschaft machen werden.“
     

John war fassungslos. Was sich in den letzten Minuten alles ereignet hatte, überstieg seine wildesten Befürchtungen. Hier in Moskau kämpfte Dimitri um sein Leben, und in London mussten Samantha und Ben um ihres fürchten.
    Wofür das alles, fragte er sich, verdammt, was haben wir bloß mit dieser elenden Suche angestellt?
    Gernot Bresser hatte sofort ein Telefonat wegen eines Privatjets geführt und dann Johns Telefonat mit Dominique mitgehört. Kurz darauf meldete sich sein Mobiltelefon wieder. Er nickte nur ein paar Mal und beendete das Gespräch.
    „Man hat einen Flieger für uns“, meldete er. „Wir starten in einer Dreiviertelstunde. Alles läuft nach Plan.“
    Als die Zollformalitäten erledigt waren, dauerte es nicht mehr lange, bis die beiden in einer Gulfstream saßen, die kurz darauf abhob.
    „Was wirst du machen, wenn du in London bist?“, fragte Gernot Bresser.
    „Keine Ahnung“, antwortete John wahrheitsgemäß. „Ich weiß ja bisher nicht einmal, wo Samantha und Ben von Dominique gefangen gehalten werden. Ich denke, ich werde als erstes ins Hotel fahren und schauen, ob ich in einem unserer Zimmer einen Hinweis finde. Mehr fällt mir nicht dazu ein.“
    „Und wenn du die Polizei einschaltest?“
    „Daran habe ich auch schon gedacht, aber ich fürchte, dass die Situation dann noch mehr eskaliert. Dominique ist nicht zu un
    terschätzen. Mir wird ganz anders bei der Vorstellung, dass ich
    möglicherweise das Leben der beiden aufs Spiel setze.“
    „Soll ich mit dir nach London fliegen? Vielleicht kann ich dir eine Hilfe sein?“
    „Nein, nein, um Himmels Willen! Ich möchte

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