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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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wunderschöne, jedoch völlig wirre Träume bei von Gleichheit aller Menschen herausgestellt haben; angefangen von den frühchristlichen Gemeinden bis hin zu den weltfremden Spinnereien linker Extremisten und den gescheiterten kommunistischen Systemen unserer Zeit.“
    Wieder wechselte das Bild zu Samantha.
    „Wie hoch müssen sich unsere Zuschauer das Honorar vorstellen, das in Fällen wie diesem an Ihre Kanzlei gezahlt wird?“
    „Miss Cunningham, Sie haben sicherlich Verständnis, wenn das Anwaltsgeheimnis meine Kollegen und mich verpflichtet, über solche Dinge absolutes Stillschweigen zu bewahren.“
    „Selbstverständlich, Mr. Marks, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.“
    John runzelte die Stirn. Da haben sie schlecht geschnitten, dachte er. Seine Verweisung auf das Anwaltsgeheimnis war doch auf eine ganz andere Frage erfolgt. Doch in diesem Moment tauchte Samantha wieder auf dem Bildschirm auf, dieses Mal vor einem anderen Hintergrund, offensichtlich einem Raum im Studio.
    „Soweit unser Interview mit dem bei First Internationals für die Großfusion Verantwortlichen, dem Rechtsanwalt John Marks“, begann sie. „Wie zu erfahren war, wird diese Fusion nach Expertenschätzungen zwischen 2.000 und 3.000 Arbeitsplätze in Amerika kosten, da große Teile der Produktion ins Ausland, hauptsächlich in Billiglohnländer, verlegt werden. Die Fusion eines traditionellen, amerikanischen Konzerns mit einem russischen Staatsbetrieb ist ein direkter Angriff auf unsere amerikanischen Mitbürger, auf unsere Wertvorstellungen und unser Land. Mr. John Marks scheint hiervon wenig berührt zu sein, wie sein als durchaus zynisch zu bezeichnender Kommentar über den Jobverlust als neue Chance vermuten lässt. Mr. Marks muss sich fragen lassen, was wohl sein Ur-Urgroßvater zu seiner Einstellung gesagt hätte.“
    Während dieser Worte erschien ein Schwarz-Weiß-Foto von Karl Marx auf dem Großbildschirm, und im Saal begann unterschwelliges Gemurmel. John spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken herunterlief. In seinem Kopf begann es zu rotieren. Was hatte das wieder zu bedeuten?
    „Uns liegen verlässliche Informationen darüber vor“, fuhr Samantha aus dem Off fort, während das Porträt von Karl Marx weiterhin eingeblendet blieb, „dass John Marks von der Kanzlei First Internationals ein direkter Nachfahre des Deutschen Karl Marx ist. Karl Marx, der Kritiker des Kapitalismus und Protagonist der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert.
    Der Urvater des Kommunismus sowie der Erfinder des Staatssystems derjenigen Staaten, denen die USA auch nach dem Ende des Kalten Krieges mit aller Härte entgegentreten, um die Demokratie in der Welt zu verteidigen.“ Zu diesen Worten wurden Bilder einer Truppenparade in Nordkorea eingeblendet.
    Mit weiterhin nüchterner Stimme fuhr Samantha Cunningham in ihrem Beitrag fort.
    „Wie wir recherchieren konnten, änderte der Vater von Rechtsanwalt John Marks in den 1950er Jahren bei der Einwanderung von England in die USA seinen Familiennamen von Marx in Marks. Er starb über zwanzig Jahre später unter bis heute ungeklärten Umständen zusammen mit seiner Frau bei einem Flugzeugabsturz. Der zu dieser Zeit erst sechsjährige Sohn des Paares, der heutige Rechtsanwalt John Marks, wuchs bei Pflegeeltern auf. Die Ideen von Karl Marx, die dieser in mehreren Schriften und Büchern niederlegte, wurden später von Lenin und anderen totalitären Diktatoren aufgegriffen. Die Versuche, seine Theorien über eine neue Wirtschaftsordnung in die Praxis umzusetzen, führten in China, der Sowjetunion, Kambodscha und vielen anderen Staaten auf der Welt zu menschenverachtenden Diktaturen, denen Millionen zum Opfer fielen. Alle Vorstellungen vom Kommunismus als der idealen Gesellschaftsform müssen nach den heutigen Erkenntnissen als völlig gescheitert angesehen werden.“
    John glaubte, der Boden würde ihm unter seinen Füßen weggezogen. Wie durch eine Nebelwand hörte er Samantha Cunninghams weitere Sätze. Auf dem riesigen Bildschirm war unterdessen in einer Computeranimation aus dem Bild von Karl Marx durch eine spezielle Überblendungstechnik das Gesicht von John Marks entstanden.
    „John Marks“, ein Foto von John teilte sich bei der Nennung seines Namens den Bildschirm mit dem Konterfei von Karl Marx, „leugnet seine Sympathie zum Kommunismus auch vor unserer Kamera. Aber soll man das dem Ur-Urenkel von Karl Marx glauben? Hat er seinen Einfluss bei der Kanzlei First Internationals genutzt, um

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