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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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beurteilte Menschen nach dem, was sie taten und sagten, und nicht nach ihrem Stammbaum. Doch jetzt war er selbst betroffen. Man unterstellte ihm, Nachfahre von Karl Marx zu sein, eines Mannes, dessen Überzeugungen und Theorien er immer zutiefst abgelehnt hatte, weil sie den Menschen nicht in seiner Individualität achteten, sondern allein auf die Mobilisierung der Massen setzten. John hasste Menschenmassen, bereits der Besuch einer Sportveranstaltung war ihm ein Gräuel.
    Johns anfängliche Bestürzung über den so unvermittelt in sein Leben getretenen Urahn wich langsam dem Drang, mehr über sich selbst herauszufinden. Der Schlüssel dazu war diese Reporterin, Samantha Cunningham. Er würde sie anrufen und sich mit ihr treffen, beschloss er, allerdings anders, als er es noch vor wenigen Stunden angedacht hatte. Sie würde ihm einiges beantworten müssen.
    Als der Aufzug auf der Parkebene des First International Building anhielt und sich die Türen öffneten, wusste John Marks, was er als allererstes machen würde: Er würde seinen alten Studienfreund Ben Atwood anrufen.
    KAPITEL 7
    „Bist du jetzt komplett wahnsinnig geworden?“
    Die Adern an Gordon Fletchers Stirn waren bis zum Bersten geschwollen. Obwohl noch eine Zigarette im Aschenbecher schwelte, zündete er sich bereits wieder die nächste an.
    „Was sollte dieser blühende Schwachsinn mit dem Ur-Urenkel von Karl Marx? So ein Mist! Und natürlich legst du dich mit einem Anwalt von First Internationals an. Warum nicht gleich mit allen? Ich hätte etwas mehr Intelligenz von dir erwartet!“
    Samantha Cunningham stand vor Fletchers ausladendem Schreibtisch, hinter dem dieser wie ein Tiger auf und ab lief und seinem Wutanfall freien Lauf ließ.
    „Was hast du dir bloß dabei gedacht? Die werden uns grillen! Die nageln uns ans Kreuz! Würde mich nicht wundern, wenn in der nächsten halben Stunde einer mit einer Vorladung reinschneit! Du hast ja geradezu darum gebettelt.Wir können einpacken! Hattest du keine bessere Story auf Lager? Steh´ doch nicht nur da, sag was!“
    „Nun komm´ mal wieder runter, Gordon. Hab ich dir nicht gesagt, die Sache ist wasserdicht? Ich bin schließlich keine Anfängerin.“
    Samantha hatte Fletchers Schimpftiraden mit gelassener Miene zugehört.
    „Meine Quelle ist zuverlässig, und außerdem habe ich Kopien der Geburtsurkunde und einen Beleg über die Einwanderung.“
    „Und das reicht dir? Kopien! Dass ich nicht lache! Und wer ist denn überhaupt diese ominöse Quelle? Kennst du sie näher? Wenn ja, woher? Und wie oft hast du mit deiner sogenannten Quelle schon zusammengearbeitet? Los, red´, ich will was wissen, ehe hier morgen früh ein Regiment von Staatsanwälten einmarschiert!“
    „Ich hab alles abgeklopft, Gordon, das sind echte Insider-Informationen. Die konnte nur jemand wissen, der sich intensiv mit der Person von John Marks beschäftigt hat. Ich habe keine Zweifel, dass die Unterlagen echt sind. John Marks Ur-Urgroßvater ist Karl Marx, der große Philosoph und Erfinder des Kommunismus. Und jetzt beruhig’ dich endlich. Es wird gar nichts passieren, außer, dass unsere Einschaltquoten explodieren.“
    „Und warum hat man dir diese Informationen zugespielt? Hast du darauf eine Antwort?“
    „Nein, habe ich nicht, aber ich arbeite daran. Und ich habe das Gefühl, die Story hinter der Story ist etwas richtig Großes.“
    Gordon Fletcher hatte sich wieder etwas beruhigt.
    „Wenn dich dein Gefühl mal nicht täuscht“, meinte er und warf Samantha einen zweifelnden Blick zu. „Na gut, warten wir’s ab. Viel mehr bleibt jetzt sowieso nicht zu tun. Das Kind liegt bereits im Brunnen.“
    KAPITEL 8
    John war gerade drei Schritte aus der Aufzugkabine getreten, als er links neben sich eine Männerstimme hörte:„Sir, darf ich Sie bitten, stehen zu bleiben?“
    Er blickte sich um und sah einen der Sicherheitsleute der Kanzlei, einen Türstehertyp mit kahlrasiertem Schädel, auf sich zukommen. Ein kurzer Blick über die rechte Schulter zeigte ihm, dass sich sein Kollege, ein drahtiger Japaner, den John noch nie zuvor gesehen hatte, von der anderen Seite näherte. John beschloss, der Bitte Folge zu leisten, denn er wusste, dass es ansonsten wohl nicht bei dieser höflich ausgesprochenen Bitte bleiben würde. Dominiques Männer standen ihrer Chefin in dieser Hinsicht wenig nach. Trotzdem wollte sich John nicht ganz ohne jeden Widerstand fügen.
    „Guten Abend“, wandte er sich an den Mann, der ihn angesprochen

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