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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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noch einen weiten Weg vor uns.“
    „Dann auf Wiedersehen und gute Fahrt, und vielleicht kommen Sie ja mal wieder vorbei.“
    „Bestimmt sogar! Auf Wiedersehen!“
    Samantha öffnete die Fahrertür des Mercedes und ließ sich auf den Sitz gleiten. Die Mappe mit den Briefen legte sie vorsichtig unter ihre Beine in den Fußraum.
    „Ich hab’s!“, raunte sie zwischen den Zähnen hindurch, startete den Motor und winkte der Frau noch einmal freundlich zu, als sie vom Hof fuhr.
    Eine Weile sagte keiner etwas.
    „Na schön, du hast es“, meinte John schließlich. „Ich habe mir anhören müssen, was du der armen Frau draußen im Freien erzählt hast, und habe mich gewundert, dass sich nicht im Umkreis von einem halben Kilometer alle Balken gebogen haben. Bestimmt hattest du feuchte Augen. Und ich will gar nicht wissen, was du ihr alles noch in der kleinen Baracke vorgeflunkert hast.“
    Samantha zuckte die Schultern.
    „Was allein zählt, ist der Erfolg. Die Frau ist glücklich, und sie wird nie erfahren, warum wir an diesen Briefen wirklich interessiert waren.“
    „Was steht denn drin?“, fragte John.
    „Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es bald wissen.“ Samantha bremste den Wagen ab und hielt am Straßenrand. „So, Fahrerwechsel!“, verkündete sie, „du fährst weiter, John, und ich lese. Ich bin einfach zu neugierig.“
    Sie griff nach der Mappe, stieg aus und ging hinten um den Wagen herum. Da John keine Anstalten machte, klopfte sie an die Seitenscheibe.
    „Wenn ich dann bitten darf!“
    Murrend stieg John aus, wechselte auf die andere Wagenseite und stieg ein.
    „Und wohin soll ich fahren?“, fragte er, als auch Samantha wieder neben ihm Platz genommen hatte.
    „Erst mal in das nächstbeste Hotel, würde ich sagen. Ich habe in der kommenden Nacht viel vor. Ich will diese alten Briefe von vorn bis hinten studieren. Irgendwo muss ein Hinweis sein. Morgen früh sehen wir dann weiter.“
    Sofort nachdem John den Wagen vom Seitenstreifen wieder auf die Straße gelenkt hatte, vertiefte sich Samantha in die vergilbten Blätter. Ab und zu sah John zu ihr herüber und bemerkte, dass sie vor Aufregung rote Wangen hatte.
    Während Dominique ständig darauf achtete, dass sie dem vor ihr fahrenden Mercedes nicht zu nahe kam, umklammerte sie das Lenkrad ihres gemieteten Autos so fest, dass ihre Fingernägel weiß wurden. Sie war verärgert, denn sie konnte sich absolut keinen Reim darauf machen, was da gerade eben vor ihren Augen abgelaufen war. Zuerst hatten die drei an diesem verlassenen Haus mitten im Wald angehalten und waren sogar dort eingebrochen. Anscheinend hatten sie etwas gesucht, aber nichts gefunden. Dann hatten sie an diesem kleinen Bauernhaus gehalten, und Samantha hatte, als sie wieder in den Wagen einstieg, eine dicke, hellbraune Mappe wie eine Kostbarkeit im Arm gehalten. Irgendetwas Wichtiges musste sich darin befinden. Dominique war sich sicher, dass sie es bald wissen würde.
    KAPITEL 27
    „Na, wie hast du geschlafen?“
    Statt auf Johns Frage zu antworten, setzte sich Samantha an den Frühstückstisch, griff nach der Kanne mit Kaffee und schenkte sich eine Tasse voll ein, die sie in einem Zug hinunterstürzte. Dann füllte sie die Tasse ein zweites Mal und trank in kleinen Schlucken davon.
    „Das ist nicht Coffee to go, das ist Coffee to run“, meinte sie und verzog angewidert das Gesicht. „Man trinkt einen Schluck und möchte am liebsten wegrennen. Schmeckt widerlich, aber Hauptsache, der Koffeingehalt stimmt.“
    Samantha, John und Ben hatten am Vorabend nach einigen Kilometern Fahrt an einer kleinen Pension angehalten, die direkt an der Durchgangsstraße lag und mit einem handgemalten Schild „Übernachtung mit Frühstück“ offerierte. Die Zimmer, eher Schlafkammern, waren winzig und sehr einfach eingerichtet. John hatte deshalb eigentlich noch ein Stück weiterfahren und etwas anderes suchen wollen. Aber Samantha hatte darauf bestanden, dort zu bleiben, weil sie Ruhe zum Lesen brauchte, und John hatte ihrem Wunsch nachgegeben. Nach einigem Hin und Her hatte ihnen die Inhaberin noch gegen gute Bezahlung ein einfaches Abendessen hingestellt. Wenigstens konnten sich die drei einigermaßen satt in ihre Zimmer zurückziehen.
    Leider stellte sich am nächsten Morgen das Frühstück als ebenso spartanisch heraus, und es sah nicht danach aus, als würden die drei das Haus mit gefülltem Magen verlassen.
    In den meisten Fällen nahm John morgens aus Zeitmangel nur ein oder zwei

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