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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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Wald.
    „Auch wenn es nicht so aussieht, als wäre hier überhaupt noch irgendwas“, setzte sie hinzu.
    Tatsächlich tauchte genau nach der angegebenen Distanz rechts zwischen den Bäumen ein großes, aus gelbbraunen Bruchsteinen errichtetes Gebäude auf, dessen Mitte von einem Glockenturm aus schwarz-weißem Fachwerk gekrönt wurde. Rundherum war niemand zu sehen.
    Samantha hielt direkt vor dem Eingang und stellte den Motor ab. John stieg aus und musterte das Gebäude und die Umgebung. Der Rasen des Vorgartens war kniehoch gewachsen, so, als wäre er schon seit längerem nicht gemäht worden. Unkraut wucherte an etlichen Stellen durch die Fugen des zum Haus führenden Plattenweges. Auf dem Treppenabsatz vor dem Eingang standen zwei große Pflanzkübel aus Terrakotta mit völlig verdorrten Buchsbaumkugeln darin. Schwerer Blütenduft hing in der lauen Luft. John runzelte die Stirn.
    „Sieht verlassen aus“, meinte er, „ich weiß, du gibst ungern deine Quellen bekannt, aber woher hast du die Information, dass wir hier etwas finden?“
    „Ich bin überzeugt, dass wir hier richtig sind“, antwortete Samantha ausweichend.
    John war inzwischen an der Tür angelangt und drückte die Klinke hinunter.
    „Verschlossen“, meldete er, schlug einige Male mit der Faust auf das Türblatt und sah sich suchend um.
    „Nicht mal eine Klingel“, stellte er fest. Dann ging er zu einem der Fenster und spähte hinein.
    „Siehst du etwas?“, fragte Samantha, was John mit Kopfschütteln beantwortete.
    „Ich gehe mal nach hinten“, sagte er,„vielleicht ist dort noch ein Eingang.“
    Er verschwand um die Hausecke.
    „Ben, steh’ nicht da herum!“, rief Samantha ihrem Kameramann zu. „Hol’ deine Ausrüstung aus dem Auto und mach’ ein paar Schwenks vom Gebäude und von der Umgebung. Können wir vielleicht später mal gebrauchen. Lieber zu viel Material, als zu wenig.“
    „Hast Recht.“ Ben öffnete den Kofferraum und holte seine Kamera. In diesem Augenblick waren von der Eingangstür des Gebäudes her mehrere metallisch klingende Geräusche zu hören. Kurz darauf schwang der Türflügel ein Stück nach innen, und Johns Gesicht erschien in der Öffnung.
    „Bitte einzutreten“, grinste er.
    „Wie hast du das gemacht?“ Samantha war verblüfft.
    „Tja, wir Anwälte haben halt auch unsere Tricks auf Lager.“ Er öffnete die Tür ganz. „Na gut, hinten war ein Fenster zerbrochen, da bin ich durchgeklettert. Es hat sich allerdings nicht gelohnt. Der Laden ist leer.“
    „Leer? Was heißt leer?“, fragte Samantha.
    „Verlassen und offenbar ausgeräumt, hier drin ist nichts. Das heißt leer!“
    „Das kann nicht sein!“
    „Schau selbst! Dein geheimnisvoller Informant hat dich hinters Licht geführt. Hier lebt niemand.“
    Samantha trat an John vorbei ins Innere des Gebäudes und sah sich erstaunt um.
    „Tatsächlich, aber das kann nicht sein.Alle anderen Informationen haben sich als richtig erwiesen, und jetzt das? Was kann das bedeuten?“
    Inzwischen war auch Ben ins Innere getreten und ging mit der Filmkamera auf der Schulter durch die Räume.
    „Mal ganz was Neues“, meinte er, „leere Räume filmen, das bringt doch nichts.“
    „Irgendetwas muss hier sein.“ Samantha war nicht so leicht zu entmutigen. Sie zeigte auf eine Treppe, die ins obere Stockwerk führte.„Warst du schon oben?“
    John schüttelte den Kopf.
    Samantha stieg vorsichtig die knarrenden Stufen hinauf, und man hörte durch die Holzdecke ihre Schritte, während sie oben suchend hin und her ging.
    „Nichts“, rief sie nach unten, dann hörten John und Ben, dass sie eine weitere Treppe hinaufstieg. Nach einigen Minuten rief sie wieder, wobei ihre Stimme noch weiter entfernt klang: „Hier im Turm ist auch nichts, nur die Aussicht ist fantastisch.“
    Kurz darauf kam sie wieder die Treppe herunter.
    „Und nun?“, fragte sie.
    „Jetzt suchen wir den Keller“, schlug John vor.
    „Schön“, erwiderte Samantha, „aber wie du siehst, führt nur eine Treppe nach oben, aber keine nach unten.“
    „Man merkt, dass ihr nicht auf dem Land aufgewachsen seid“, meldete sich Ben,„sonst wüsstet ihr, dass ältere Häuser wie dieses hier meist nur einen kleinen Keller haben, um Lebensmittel kühl zu halten.“ Er machte eine Pause.„Und?“, setzte er seinen Vortrag fort.„Wo wird der sich befinden? Kommt ihr vielleicht von allein drauf?“
    Samantha und John sahen sich an.
    „Unter der Küche!“, riefen sie dann fast

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