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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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stürzten ohne anzuklopfen hinein. Samantha stand mitten im Raum, presste sich eine Hand vor den Mund und sah John und Ben mit schreckgeweiteten Augen an.
    „Sie ist weg“, stammelte sie.
    „Was ist weg?“ John verstand nicht.
    „Die Mappe mit den Briefen, sie ist weg. Als ich vorhin zum Frühstück ging, lag sie noch auf dem Nachttisch, und jetzt ist sie verschwunden! Jemand war hier drin, während ich unten beim Frühstück war. Oh, mein Gott.“
    „Das kann doch nicht sein!“
    „Doch! Ich hatte sie genau dort hingelegt!“ Sie zeigte mit ausgestrecktem Finger auf den Nachttisch. „Verdammter Mist! Warum habe ich sie nicht mitgenommen?“
    „Vielleicht ist sie hinuntergefallen.“
    Ben ließ sich auf die Knie nieder und spähte unter das Bett. „Nein, offenbar nicht.“ Er erhob sich mit einem gespielten Ächzen und rückte das Schränkchen von der Wand weg. „Sie ist auch nicht dahinter gefallen“, meldete er und schob den Nachttisch wieder an seinen Platz.
    „Hast du sie vielleicht in die Schublade getan?“, fragte John, und Ben öffnete die Lade.
    „Nein“, meinte er,„hier ist nur ein Buch.“ Er hielt es den beiden anderen entgegen. „Das Neue Testament.“
    „Ich verstehe das nicht!“, schrie Samantha, holte mit dem Fuß aus und trat mit voller Wucht vor den Kleiderschrank. „Wer macht denn so etwas?“
    „Fehlt irgendetwas anderes von deinen Sachen?“, fragte Ben.
    Samantha sah sich im Zimmer um. „Nein“, sagte sie dann, „soweit ich das überblicke, ist alles andere noch an seinem Platz.“
    „Hattest du abgeschlossen?“
    „Ja, sicher!“, fuhr Samantha auf. „Was denkst du denn?“
    „Also gut, andere Gäste waren nicht im Haus. Ich frage mal die Besitzerin, ob sie etwas gesehen hat.“
    Ben verließ das Zimmer und ging nach unten, wo ihn Samantha und John mit der Zimmerwirtin sprechen hörten.
    Samantha sah John an, und plötzlich erkannte er einen Anflug von Panik in ihrem Blick. „Verdammt, John“, schrie sie unvermittelt los, „irgendetwas geschieht hier. Wieso bricht jemand in mein Zimmer ein und stiehlt diese Mappe? Warum nicht das Geld oder die Kreditkarte? Nein, genau diese Mappe. Jemand verfolgt und beobachtet uns.“ Sie sah sich im Zimmer um und ballte die Fäuste vor Wut.
    „Samantha, bitte beruhige dich!“
    John machte einen Schritt auf Samantha zu und fasste sie sanft bei den Oberarmen. Da sie keine Anstalten machte, ihn abzuwehren oder zurückzuweichen, schob er seine Hände weiter bis auf ihre Schulterblätter und zog sie noch ein Stück näher an sich heran.
    „Samantha“, sagte er leise, „Samantha, bleib doch ruhig! Wir wussten, dass es gefährlich werden kann, spätestens, als mein Auto in Flammen aufging. Jemand, den wir nicht kennen, der uns aber offenbar auf Schritt und Tritt gefolgt ist, spielt ein Spiel mit uns.“
    „Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll, John.“
    Sie beugte den Kopf nach vorn und legte ihre Stirn an Johns Brust, so dass ihm der Duft ihrer Haare in die Nase stieg. „Das Spiel, wenn es denn je eins war, ist in eine andere Liga aufgestiegen, und ich weiß nicht, wie die Regeln sind. Bitte sage mir: Wer bestimmt hier die Regeln, und was hat er vor?“
    John wusste nicht, was er antworten sollte. Fürs erste erschien es ihm sinnvoll, Samantha ein wenig zu beruhigen, indem er ihr mit seinen Händen behutsam über ihren schlanken Rücken strich, eine zugegebenermaßen nicht gänzlich uneigennützige Aktion. Auch Samantha schien es zu gefallen, denn sie drückte sich noch ein wenig enger an ihn. Weiter ermutigt, schlang John die Arme um ihren Körper und drückte seine Lippen auf ihr blondes Haar. Unwillkürlich beschleunigte sich seine Atmung, und er stellte erfreut fest, dass sich Samanthas Atemzüge seinem Rhythmus anpassten. Er genoss das warme Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, aber mehr als zweimal im Gleichtakt mit ihr ein-und auszuatmen war ihm nicht vergönnt.
    „Also, die Inhaberin hat nichts gesehen“, ertönte nämlich in diesem Moment Bens Stimme von der Zimmertür her, „und … upps! Komme ich etwa ungelegen?“
    John ließ von Samantha ab, als hätte er sich an ihr die Finger verbrannt, und fuhr herum.
    „Hallo, Ben, nein, überhaupt nicht, wir … wir haben nur gerade überlegt, wie jemand in Samanthas Zimmer gelangen konnte, obwohl die Tür verschlossen war.“
    „Aha!“ Bens Gesicht zeigte keine Regung. „Ja“, sagte er dann, „der gemeinsame Denkprozess war von hier aus deutlich zu

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