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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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diese Familien so reich, dass sie gar nicht mehr arm werden können. Das haben sie unter anderem dadurch geschafft, dass sie Banken besitzen. Diese Banken sind keine kleinen unbedeutenden Dorfläden, sondern entweder riesige weitverzweigte Institute mit Niederlassungen auf der ganzen Welt, oder es sind sogar Notenbanken – womit wir wieder bei Mayer Amschel Rothschild wären.“ Gernot Bresser kippte den Rest seines Rotweins hinunter. „Glaube mir, John, es passiert wenig auf der Welt ohne diese Familien, und nichts passiert gegen sie. Ich war lange genug beim IWF, um so einiges miterlebt zu haben. Manchmal kämpfst du einfach gegen Windmühlenflügel.“
    Von den Hochzeiten untereinander hatte auch Ben während des Fluges von New York nach Köln gesprochen! Jetzt höre ich das in der Form schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit, dachte John.
    In diesem Moment wurden der Hauptgang und der Wein serviert. Nachdem die Bedienung die Schiebetür wieder geschlossen hatte, stellte John die Frage, die ihm schon geraume Zeit auf den Lippen brannte: „Hat das irgendwas mit mir zu tun? Warum erzählst du mir das alles?“
    Gernot Bresser trank einen Schluck Wein, während er überlegte, was er John als nächstes sagen würde.
    „Ich weiß es nicht, John. Ich trage so vieles mit mir herum, und ich darf nicht darüber sprechen. Nicht mal mit meiner Frau.“ Er schaute auf die Uhr.„Wie lange bleibst du noch in Berlin, John?“
    „Ein, vielleicht zwei Tage, länger sicherlich nicht. Warum?“
    „Weil ich nach unserem Essen einen Termin habe. Aber vielleicht können wir uns noch einmal treffen.“
    „Gern, aber vielleicht kannst du mir noch eins sagen: Was hältst du von dieser seltsamen Geschichte, dass Karl Marx mein Ur-Urgroßvater war?“
    Gernot Bresser zog die Augenbrauen hoch. „Beschäftigt dich das tatsächlich? Ist es dir wirklich so wichtig, wer dein Ur-Urgroßvater war? Was weißt du über Marx und seine Ideen?“
    John stutzte und dachte einen kurzen Moment nach bevor er antwortete: „Vermutlich das, was jeder weiß, und das ist zugegebenermaßen nicht besonders viel. Er war Philosoph und sein Name ist untrennbar mit dem Thema Kommunismus verknüpft. Und bei uns in den USA ist der Kommunismus noch immer der Feind.“
    „Die meisten Menschen wissen nicht mehr als du und viele wissen sogar weniger. Aber dennoch musst du dir die Frage stellen: Und wenn es Karl Marx wäre, John, was ist daran auszusetzen? Ein Mensch wird letztlich nach dem beurteilt, was er persönlich ist und leistet, und nicht nach dem, wer oder was seine Vorfahren waren.“
    Für einen kurzen Moment blitzten in Johns Gedächtnis die Worte seines Chefs Frank van den Bergh auf. Jetzt hatte sein Freund Gernot Bresser das Gleiche gesagt. Er überlegte. War es wirklich so schlimm? Hatte er vielleicht nur überreagiert?
    „Mach’ dich nicht selbst verrückt, John“, fuhr Gernot Bresser fort. „Es gibt nun wirklich wichtigere Dinge.“ Er schob das letzte Stück seines Wiener Schnitzels in den Mund und trank einen Schluck Wein dazu.„Was anderes, John, du sagtest eben, ihr hättet bei eurer Suche Hinweise auf einen Schatz entdeckt. Was hat es damit auf sich?“
    „Keine Ahnung, aber je mehr wir suchen und finden, desto mehr bin ich überzeugt, dass wir einer großen Sache auf der Spur sind – auch wenn ich das meinen Mitreisenden nicht sage. Und ich muss zugeben, dass die Klärung meiner Abstammung dabei etwas in den Hintergrund geraten ist. Auch für mich. Du hast wohl Recht, Gernot, wahrscheinlich ist es gar nicht so wichtig.“
    Ein leichtes Lächeln huschte über Gernot Bressers Gesicht. „Das dachte ich mir“, meinte er und trank sein Glas leer. „Was hast du als Nächstes vor?“
    „Das wird sich ergeben. Ich muss erst einmal hören, was die
    beiden anderen inzwischen herausgefunden haben.“
    „Schön!“ Gernot Bresser blickte wieder auf seine Uhr und erhob sich. „Ich muss los. Mach’s gut, John“, sagte er, während er auf den Ausgang zuging.„Melde dich auf jeden Fall, wenn du Zeit hast.“
    Er zog die Schiebetür auf und reichte der herbeieilenden Bedienung einen Geldschein hin. „Danke, Claudia, der Rest ist für dich, es war wieder alles perfekt wie immer.“
    Die beiden Männer traten auf die Straße hinaus, und Gernot Bresser streckte John zum Abschied die Hand hin. „Falls du mich brauchst, du weißt ja, wie du mich erreichen kannst. Ich hab ja auch deine Nummer und melde mich sicher bald mal wieder.“
    John

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