AAA - Das Manifest der Macht
Gehirn auf Hochtouren. Was hatte diese Frau von ihnen gewollt? Was war so wichtig, dass sie Ben und sie sogar mit einer Schusswaffe bedroht hatte?
„Ich rauche aber nicht“, beschwerte sich Ben. „Ich hab einfach keine Zeit, Sport zu machen. Bin ja die meiste Zeit für dich im Einsatz. Da müssen Körper und Kondition eben zurückstecken.“
„Oh, wie nobel von dir, mein Bester.“ Liebevoll klopfte Samantha Ben auf den etwas vorstehenden Bauch. „Ich weiß das zu schätzen. Gut, dass wenigstens ausreichend Zeit zum Essen bleibt.“ Sie grinste ihn an.
„Jetzt aber zurück zum Thema. Diese Frau ist davon ausgegangen, dass wir bei dieser Granitschale etwas gefunden haben. Irgendetwas Wichtiges, sonst hätte sie uns nicht eine Pistole vor die Nase gehalten.“
„Vor die Nase?“, fragte Ben,„weißt du, was das für ein Gefühl ist, wenn dir vielleicht in der nächsten Sekunde das Knie zerschossen wird?“
„Ja, seit etwa einer Viertelstunde. Jedenfalls können wir dem Junkie nur dankbar sein. Er ist im richtigen Moment aufgetaucht. Tut mir leid, Ben, dass ich dich da mit reingezogen habe.“
„Mit gefangen, mit gehangen“, meinte Ben sarkastisch. „Ob sie von dem Zeitungsartikel weiß?“
„Keine Ahnung.“ Plötzlich schlug Sam sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.„Natürlich. Das ist es!“
„Was denn?“
„Erinnere dich an die Briefe von diesem Herrn Schmitt, die jemand aus meinem Hotelzimmer gestohlen hat. Da stand doch etwas von einem Schatz drin. Ich glaube jetzt zu wissen, wer das war.“
„Du meinst …?“
„Ja, ich meine. Wer sonst? Woher sollte sie sonst die Idee haben, dass wir etwas Wichtiges gefunden haben könnten?“
„Du gehst also davon aus, dass sie uns die ganze Zeit verfolgt,
seit wir in Europa angekommen sind?“ Ben schaute ungläubig.
„Ich denke schon. Anders kann ich mir das nicht erklären. Wir müssen dringend mit John sprechen.“
Sam zog ihr Mobiltelefon aus der Tasche und aktivierte die Wahlwiederholung. Dieses Mal ertönte das Freizeichen, und nach dem dritten Läuten meldete sich John.
Sam erklärte ihm in knappen Sätzen, was passiert war und wo sie sich befanden.
„Den Rest erzähle ich dir, wenn du herkommst und uns in dieser gottverdammten Gegend abholst“, versprach sie.
„Ich würde auch so kommen und euch holen“, versetzte John. „Bin praktisch schon unterwegs“, setzte er dann hinzu und unterbrach die Verbindung.
Dank Navigationssystem im Mietwagen hatte John die Wohnanlage schnell gefunden und sammelte Sam und Ben auf.
„So, dann berichtet mal!“, meinte er, während er den Wagen wieder Richtung Hotel steuerte.
KAPITEL 45
Samantha saß neben John und übernahm es, die Geschehnisse der letzten Stunden, angefangen vom ersten Schritt im Lustgarten in allen Einzelheiten zu berichten. John hörte aufmerksam zu und hakte nur ab und zu mit einer Frage nach. Besonders interessierte ihn die Frau, die Ben und Samantha erst vor den Parkwächtern gerettet, dann praktisch entführt und schließlich mit der Waffe bedroht hatte.
„Nach deiner Beschreibung von dieser Frau kommt nur eine Person in Betracht“, stellte er düster fest, nachdem sie ihren Bericht beendet hatte. „Verdammt noch mal, das war eindeutig Dominique van den Bergh, die Tochter unseres obersten Chefs.“
Samantha drehte sich überrascht zu ihm. „Echt? Und warum verfolgt sie uns, seit wir in Köln gelandet sind?“
„Das weiß ich noch nicht.“ Johns Stimme klang gepresst. Man sah förmlich, wie sich seine Gedanken überschlugen. „Aber ich weiß eins: Ich werde der Sache nachgehen, und ich kriege raus, was da läuft.“
„Ist sie Anwältin bei First Internationals ?“, fragte Sam.
„Die? Anwältin?“ John lachte kurz auf. „Nein, die ist keine Anwältin. Sie ist bei uns für die Sicherheit verantwortlich und eine richtige Kampfmaschine mit Killerinstinkt.“
Ben beugte sich nach vorne.„Scheiße! Das heißt, sie hätte wirklich geschossen?“
„Ich fürchte, ja“, antwortete John. „Aber mal was anderes: Was habt ihr an dieser Schale gefunden?“
„Nichts. Da ist absolut nichts. Natürlich sind wir von diesem dicken Wachhund unterbrochen worden.“ Samantha überlegte.„Wir könnten vielleicht in der nächsten Nacht noch einmal hingehen.“
„Untersteh’ dich!“, kam Bens Stimme von der Rückbank. „Da kriegen mich keine zehn Pferde mehr hin.“
„Keine Sorge“, lachte Sam,„war nur ein Scherz. Ich glaube eher, dass wir den Hinweis
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