AAA - Das Manifest der Macht
drückte.
„Da, siehst du? Man erkennt es nicht, wenn das Licht von vorn kommt. Man muss von der Seite her leuchten. Siehst du es jetzt?“ John kniff die Augen zusammen, sah aber immer noch nichts.
„Hier.“ Samantha zog mit dem Zeigefinger eine Linie. „Und hier auch!“ Sie zog eine andere Linie. Plötzlich schien es John, als wäre in diesem Moment etwas auf der Granitoberfläche aufgetaucht, das vorher nicht da gewesen war.
Er nickte und zog eine weitere Linie mit dem Finger nach. „Stimmt, ich sehe etwas“, sagte er. „Drei A, die miteinander ein Dreieck bilden.“ Er sah Samantha fragend an. „Wieso meinst du, dass dies etwas zu bedeuten hat?“
„Weil außen herum auch noch ein Kreis gezogen ist!“ Sie zog die Kreislinie mit dem Zeigefinger nach.
„Ja, und?“
„Und weil …“, Samantha machte eine bedeutungsvolle Pause und holte tief Luft, „ …weil ich genau dieses Zeichen in den Briefen gesehen habe, die sich im Besitz des verstorbenen Herrn Schmitt befanden.“
John brauchte eine Weile, bis er Samanthas Worte begriff.
„Heißt das …“, begann er.
„Ja!“ Samantha lächelte. „Das heißt, dass wir wahrscheinlich gefunden haben, was wir suchen.“
John schüttelte den Kopf.„Das kann doch nicht wahr sein.“
„Tu doch nicht so!“ Samantha stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Du warst doch derjenige von uns, der überzeugt war, hier etwas zu finden.“
„Wenn ich etwas sagen darf“, meldete sich Ben von hinten.„Statt zu diskutieren, sollten wir lieber graben. Es wird immer dunkler.“
John erhob sich. „Du hast Recht, Ben, fangen wir an. Wir müssen tief graben, hieß es, und wer weiß, wie tief.“ Er sah sich um, aber es war niemand zu sehen.„Wir graben abwechselnd, und du, Samantha, passt auf, dass niemand kommt.“
Dominique wurde auf ihrem Beobachtungsposten allmählich unruhig. Seit mehr als einer Viertelstunde hatte sie von den beiden Männern nichts mehr gesehen, nur diese Reporterin war einige Male aufgetaucht und hatte sich prüfend umgesehen. Irgendwas geschah dort hinter dem Felsen, ab und zu war der Lichtschein einer Taschenlampe zu sehen. Vielleicht hatten sie sogar schon etwas gefunden. Sie zupfte an ihren Ohrläppchen und ging ihre Möglichkeiten durch. Näher heranfahren konnte sie nicht, das wäre sofort aufgefallen. Den Impuls, den Wagen zu verlassen und sich näher heranzupirschen, verwarf sie ebenfalls sofort wieder. Zu groß war die Gefahr, von Samantha bemerkt zu werden, denn inzwischen stand der Vollmond in voller Pracht am wolkenlosen Himmel und tauchte die Umgebung in ein erstaunlich helles Licht. Dominique unterdrückte ihren Ärger und beschloss, weiter abzuwarten.
„Du bist wieder dran!“ Ben warf den Spaten beiseite und machte Platz für John.
„Wie tief sind wir denn?“ John leuchtete in das Loch hinab. Der lockere Waldboden machte es ihnen verhältnismäßig leicht, ohne große Anstrengungen zu graben.
„Hm, ein halber Meter wird es wohl schon sein. Aber bisher bin ich auf nichts gestoßen. Was meinst du, was wir finden?“
„Keine Ahnung. Den Schatz vielleicht. Vielleicht auch den Schlüssel zur geheimen Schatzkammer mit Anfahrtsbeschreibung. Oder Informationen über die Marx-Verschwörung aus dem Artikel. Ich bin nur froh, dass der Boden ziemlich weich ist, wobei ich nicht glaube, dass wir viel tiefer als einen Meter graben müssen.“
John bückte sich und begann, mit dem kleinen Spaten die Erde im Loch erst zu lockern, danach herauszuschaufeln und in hohem Bogen hinter sich zu werfen.
„Wenn es noch tiefer hinuntergeht“, meinte er nach einer Weile, „müssen wir das Loch größer machen und uns hineinstellen. Was meinst du, Ben?“
John stieß mit seinem Spaten wieder in die gelockerte Erde, und statt Bens Antwort hörte man ein dumpfes, metallisch klingendes Geräusch.
Sofort leuchtete Ben hinunter.
„Da ist etwas“, kommentierte er überflüssigerweise.„Hörte sich nach einer Metallplatte an.“
John schob jetzt vorsichtig die Erde beiseite, um ja nichts zu beschädigen und legte nach und nach eine runde, matt glänzende Metallscheibe mit einem Durchmesser von etwa vierzig Zentimetern frei.
„Was ist das? Ist das Gold?“
„Wenn ich’s weiß, sage ich es dir!“ John arbeitete jetzt mit den Händen, um das Metall von anhaftender Erde zu befreien. Vorsichtig schob er das Spatenblatt unter die Scheibe, hebelte sie hoch und hob sie aus dem Loch.
Inzwischen war auch Samantha hinzugekommen und
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