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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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auseinander.
    „Da habt ihr es!“, kommentierte Samantha triumphierend den Anblick. Zwischen den dunkelgrünen Scherben lag ein schwarzes Schreibheft, das man zu einer Rolle gedreht und mit einer Kordel gesichert hatte, bevor es in den Glaszylinder geschoben worden war.
    „Du hattest Recht, John“, kommentierte Ben von der Badezimmertüre her.„Es ist tatsächlich eine Flaschenpost.“
    Samantha nahm das gerollte Heft in die Hand.
    „Nur, dass wir sie nicht aus dem Meer, sondern aus der Erde gefischt haben“, meinte sie. Sie griff nach einer Nagelschere auf dem Rand des Waschbeckens, schnitt damit die Kordel durch und entrollte das Heft behutsam. John und Ben beobachteten sie gespannt.
    „Pass’ auf, mach’ es nicht kaputt“, warnte John.
    „Keine Sorge!“ Samantha blätterte ehrfurchtsvoll die ersten Seiten des in feines Leder gebundenen Heftes durch, die mit einer akkuraten Handschrift beschrieben waren. Man merkte dem gestochen scharfen Schriftbild auf den ersten Blick an, dass der Verfasser es gewohnt war, viel zu schreiben.
    „Die Seiten und die Schrift sind erstaunlich gut erhalten, wenn man bedenkt, dass das Papier so lange in der Erde gelegen hat.“
    „Es war luftdicht verschlossen. Da passiert so schnell nichts“, bemerkte John.„Aber was steht denn drin?Vielleicht irgendetwas über meine Ahnen?“
    Samantha schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube nicht, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Es ist eine Art Tagebuch, wenn ich das richtig sehe.“ Sie blätterte weiter, überflog einige Zeilen, und
    riss plötzlich überrascht die Augen auf. „Oh, mein Gott, das ist ja
    der Wahnsinn!“
    „Was denn?“, fragten John und Ben gleichzeitig.
    „Moment!“ Samantha blätterte noch einige Seiten weiter und fuhr mit dem Zeigefinger verschiedene Zeilen entlang.„Dieses Tagebuch“, erklärte sie dann, „stammt von unserem alten Bekannten Guy de Levigne, und es scheint die Grundlage für den Zeitungsartikel zu sein, den wir in der Bibliothek in Paris gefunden haben.“
    „Ich hab’ es doch gewusst!“ Der Stolz in Bens Blick war unüber-sehbar.„Ihr wolltet es ja nicht glauben, dass an dem Artikel etwas dran ist.“
    „Natürlich haben wir es geglaubt“, protestierte John. „Wären wir sonst zu nächtlicher Stunde zu diesem komischen Stein gefahren?“
    „Hört sofort auf!“, unterbrach Samantha die Diskussion. „Dieses Heft könnte ganz schöner Zündstoff sein. Wenn das stimmt, was hier steht, müssen die Biographien über Karl Marx in vielen Kapiteln umgeschrieben werden.“
    „Wieso?“ John sah Samantha verständnislos an.„Nun sag’ schon!“
    „Also, nach dem, was ich bis jetzt überflogen habe, war Guy de Levigne in eine Riesensache verwickelt. Er schreibt …“ sie blätterte eine Seite zurück,„… hier ist es. Er schreibt, Karl Marx habe mit einigen großen Bankhäusern der damaligen Zeit gemeinsame Sache gemacht, aber nur zum Schein. Angeblich wollte er die Banken benutzen, um die Produktionsgüter zu enteignen, jedoch nicht, um sie danach in Gemeineigentum zu überführen.“
    „So? Was denn sonst?“
    „Laut diesen Zeilen hatten er und einige andere, darunter auch Friedrich Engels, vor, sich die enteigneten Vermögenswerte nach einer Übergangsphase selbst anzueignen. Er schreibt hier von einem Schatz der Kommunisten.“
    „Ein Schatz der Kommunisten?“ John schüttelte den Kopf.„Wäre ich nicht bei der Schnitzeljagd dabei gewesen, würde ich sagen, totaler Blödsinn! Aber davon steht in keinem Geschichtsbuch irgendwas. Also zumindest ist das höchst unwahrscheinlich.“
    „Kann sein, kann auch nicht sein. Es soll sich …“, sie blätterte einige Seiten weiter, „… um einen regelrechten Geheimbund gehandelt haben, dessen Zeichen die drei A im Kreis waren. Jedenfalls steht hier ganz am Schluss, dass Guy de Levigne die Sache zu heiß wurde, er aussteigen wollte und deswegen um sein Leben fürchten musste. Also hat er die ganze Geschichte unter anderem Namen als Zeitungsartikel herausgebracht, hat Hinweise im Text verborgen und dann noch weitere Hinweise versteckt.“
    „Tja, offenbar hatte dieser Guy de Levigne Recht mit seinen Befürchtungen“, warf Ben ein. „Schließlich ist er ja umgebracht worden.“
    Samantha nickte. „Es ging, wie so häufig, nur um Geld, Macht und Einfluss und um nichts anderes. John, tut mir leid, aber dein Ur-Urgroßvater muss ein ziemlich skrupelloser Typ gewesen sein. Schimpft offiziell über die Kapitalisten und will in

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