AAA - Das Manifest der Macht
irgendeinen Hinweis, wo etwas versteckt sein könnte.“
„Macht Sinn.“ Samantha setzte sich gebückt nach links in Bewegung und musterte akribisch den Boden in der Nähe des Steins. Ben folgte ihr. John suchte den Boden in entgegengesetzter Richtung ab. Nach einer ganzen Weile trafen sie sich auf halber Strecke auf der anderen Seite.
„Was gefunden?“, fragte John, aber die beiden anderen schüttelten die Köpfe.
„Nichts“, meinte Samantha. „Wenn wir wenigstens wüssten, wonach wir suchen.“
„Dann wär’s einfach“, brummte Ben und schätzte den Umfang des Granitblocks ab. „Wir können wohl schlecht um den gesamten Stein herum alles aufgraben.“
„Absolut unmöglich“, bestätigte Samantha. „Ich werde jetzt meine Runde vollenden. Und jetzt werde ich mir den Stein nochmal genauer ansehen.“
Sie arbeitete sich Stück für Stück vor. Dieses Mal richtete sie den Blick nicht auf den Boden, sondern untersuchte konzentriert mit den Augen und Fingerspitzen tastend jeden Quadratzentimeter der Oberfläche des Steins. Ben tat es ihr nach.
John blickte ihr eine Weile hinterher, dann setzte er ebenfalls seinen Weg fort, wobei er Samanthas Beispiel folgte und nach irgendwelchen Zeichen auf der Granitoberfläche suchte.
Er hatte erst wenige Meter zurückgelegt, als er Samanthas aufgeregte Stimme auf der anderen Seite hörte.
„John, komm’ schnell her! Das musst du dir ansehen.“
KAPITEL 47
Gespannt blickte Dominique durch die Seitenscheibe ihres blauen VW Polo, den sie bei der Mietwagenfirma gegen den weißen BMW eingetauscht hatte. Der Kleinwagen war deutlich unauffälliger als der BMW; außerdem war letzterer bei den dreien, die sie verfolgte, inzwischen bekannt wie ein bunter Hund.
Dominique dachte zurück an den Nachmittag am Lustgarten. Sie war fest davon ausgegangen, dass die beiden etwas an der Schale gefunden hatten, und hatte verhindern wollen, dass man es ihnen wieder abnahm. Nur deswegen hatte sie ihnen bei der Flucht geholfen. Inzwischen war klar, dass die Reporterin und ihr Kameramann tatsächlich nichts entdeckt hatten. Sie schlug fluchend mit der Faust auf das Lenkrad. Sie hatte einen Fehler begangen, denn sie war völlig überflüssigerweise als Verfolgerin enttarnt worden, und das ärgerte sie. Denn ab jetzt musste sie um einiges vorsichtiger vorgehen.
Als erstes hatte sie einen Peilsender an dem Skoda angebracht. Auch wenn sie weiten Abstand hielt, würde sie dadurch nicht Gefahr laufen, die drei zu verlieren.
Sie griff nach dem Fernglas auf dem Beifahrersitz und visierte die kleine Personengruppe an, die sich um diesen seltsamen Riesenstein herumbewegte und angestrengt zu Boden schaute. Irgendetwas suchten sie. Dass der Felsblock mit der großen Schale im Lustgarten zusammenhing, hatte Dominique inzwischen herausgefunden.
Aber was wollten die drei jetzt hier und wozu hatten sie Spaten dabei? Dominique war fest entschlossen, es herauszufinden.
Sie justierte das Fernglas und stützte es auf der halb heruntergelassenen Seitenscheibe ab.
Jetzt waren alle hinter dem Stein verschwunden, dann tauchte John wieder auf und schien seine ganze Aufmerksamkeit eher der Oberfläche des Felsens zu widmen. Ein plötzlicher Aufschrei ließ Dominique zusammenzucken und das Fernglas fast von der Scheibe rutschen.
Wieder alles fest im Griff, sah sie, wie sich John umdrehte und hinter dem Stein verschwand. Dominique rutschte auf dem Sitz unwillkürlich etwas nach vorn, während sie die Gummimuscheln des Fernglases an die Augen drückte. Nichts zu sehen. Wie ärgerlich. Anscheinend hatten die drei auf der Rückseite des Steins eine Entdeckung gemacht.
Nur Sekunden später war John wieder bei den beiden anderen. Er fand Samantha auf dem Boden kniend vor. Sie strich mit den Fingern immer wieder über eine kleine Stelle auf der Oberfläche des Steins. Ben stand hinter ihr und leuchtete mit seiner Taschenlampe.
„Was ist los? Was habt ihr gefunden?“ John kniete sich neben Samantha und versuchte vergeblich, etwas auf dem unregelmäßigen Granit zu erkennen. „Was ist denn los?“, wandte er sich an Ben, als Samantha nicht antwortete, aber der zuckte nur mit den Schultern.
„Man sieht es kaum“, flüsterte Samantha schließlich mit beinahe atemloser Stimme, „aber hier ist tatsächlich ein Zeichen. Ben, bitte mach’ deine Lampe aus!“ Sie griff nach ihrer eigenen Taschenlampe, die sie auf dem Boden abgelegt hatte, und leuchtete die Stelle an, wobei sie die Lampe fast an den Felsen
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