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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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winziger Schnitt mit der scharfen Schneide würde genügen, um das Leben seines Mentors auszulöschen.
    «Warum zögerst du, Aaron? Ist es dein Gewissen, was dich zurückhält? Ein Schnitt und ich zerfalle zu Staub und kehre in Gehenna ein. Los!»
    Aarons Finger spannten sich fester um den Schwertknauf, die Spitze vibrierte an Alessandros Kehle. Er biss die Zähne zusammen.
    «Wo wird Seraphiel beginnen? Sprich!»
    Er drückte die Klinge fester an den Hals seines Mentors, bis ein roter Strich darunter erschien.
    «Du wirst nichts von mir erfahren. Ich werde mein Geheimnis mitnehmen», antwortete er gepresst.
    Das vertraut sanfte Geräusch schlagender Flügel ließ Aaron aufhorchen. Sein Vater war gekommen. «Töte den Verräter, Aaron!»
    «Dein Sohn ist ein Versager, Uriel. Er war es schon immer.»
    Alessandros Kichern entflammte Aarons Zorn erneut. Dennoch hielt ihn sein Gewissen zurück, das Leben seines Mentors zu beenden. Aarons feuchte Hände umspannten den Griff so fest, dass das Weiße der Knöchel hervortrat.
    «Sei still», zischte er.
    «Ihre Seele wird bald Luzifer gehören», flüsterte Alessandro und lachte leise.
    Aaron wusste, dass er Rebecca meinte. Er musste sein Telefonat mit ihr belauscht und die Informationen weitergegeben haben. «Niemals!»
    «Du kannst nicht gewinnen, Blutengel.»
    «Aaron, töte ihn endlich!», befahl sein Vater.
    «Rebecca», säuselte Alessandro und kicherte.
    Das boshafte Glitzern in seinen Augen ließ keinen Zweifel. Mit einem unterdrückten Schrei stieß Aaron die Klinge in die Kehle seines Mentors. Er hörte Giorgio schreiend davonrennen. Alessandros schwarze Augen weiteten sich und blickten ins Leere. Von einem Röcheln begleitet knickten seine Knie ein.
    Als Aaron das Schwert aus dem Körper seines Lehrmeisters zog, sackte dieser auf den Boden. Fassungslos blickte er auf den Toten hinab. Die Geheimnisse, die er ihm anvertraut hatte, seine Sorgen, seine Ängste. Immer hatte er Verständnis bei seinem Mentor gefunden und an ihn geglaubt. Sein Verrat erschütterte ihn zutiefst.
    Die Leiche zerfiel sofort und der Staub stieg als dunkelgraue Säule empor, bis sie sich verflüchtigte. Sie nahm die Erinnerungen mit sich in eine Welt, die jenseits der Irdischen lag. Wie betäubt blickte Aaron ihr nach.
    Die Hand seines Vaters legte sich auf seine Schulter. «Es war deine Pflicht. Verräter müssen bestraft werden.»
    Tränen brannten in Aarons Augen. Freunde werden zu Feinden, aus dem Licht die Finsternis , dachte er bitter. Die Worte der Erleuchteten. Doch nur einen Wimpernschlag später hatte er seine Fassung zurückgewonnen.
    «Seraphiel ist den Gewalten entkommen?»
    Aaron betrachtete das Spiegelbild seines Vaters. Die steile Falte zwischen den Brauen des Erzengels bestätigte die Worte seines Mentors.
    «Du musst sofort aufbrechen und den Feuerengel stoppen. Das Exsolutio befindet sich in den Händen der Sekte. Wenn sie den einen Nephilim finden, ist diese Welt verloren und die Rebellion bricht aus.»
    Viele Nephilim und Menschen würden ihr Leben in der flammenden Spur der Zerstörung lassen. Wie seine Mutter und Juan. Aaron ballte die Fäuste. All die Jahre hatte er darauf gewartet, nun war endlich der Tag der Rache gekommen.
    «Wo ist er?»
    Aarons Muskeln spannten sich an, wie immer, wenn ein Kampf bevorstand.
    «In Oakland. Sicher sucht er zuerst dort nach seiner Brut. Joel erwartet dich bereits.»
    Die Erleuchtete, die Mutter von Seraphiels Kindern, hatte nach den Brandanschlägen des Feuerengels in Oakland gelebt, bis sich ihre Spur im Dunkel der Vergangenheit verloren hatte. Es war wahrscheinlich, dass Seraphiel tatsächlich dort seine Suche begann.
    «Lebt die Prophetin noch?»
    «Wir wissen es nicht, aber es wäre möglich. Du musst jetzt aufbrechen.»
    Aaron nickte und Uriel breitete seine weißen Schwingen aus. Immer stärker verblassten die Konturen seines menschlichen Aussehens, und er verwandelte sich in einen schwebenden Geistkörper, der schließlich emporstieg und die Decke durchdrang.
    Aaron raste in sein Zimmer, um seine Sachen zu packen. Auf dem Flur begegnete er Giorgio, der bleich an der Wand lehnte und ihm entgegensah. «Trommle die anderen Schüler zusammen und berichte ihnen, was geschehen ist. Sabrael wird sicher bald bei euch sein. Ich lege die Verantwortung in deine Hände. Ich weiß, du wirst mich nicht enttäuschen.»
    Der Junge nickte, Angst und Stolz lagen in seinem Blick. «Wirst du wiederkommen?», fragte er leise.
    «Irgendwann

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