Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
Vom Netzwerk:
Aaron ihn.
    Als er Giorgio das Schwert reichte, stutzte er plötzlich. Schuld daran war die Gravur unterhalb des Knaufs. Aaron kniff die Augen zusammen. Das konnte doch nicht sein! Es war Seraphiels Feuerzeichen. Das Zeichen des verhassten Engels darauf zu erkennen, erinnerte ihn an seine Mission, die er in Giorgios Gegenwart beinahe vergessen hatte.
    Anscheinend war dies die Übungswaffe des Verkünders gewesen. Ein weiterer Beweis dafür, dass sich der Verräter im Palazzo aufhielt. Aaron bemühte sich, seinen aufwallenden Zorn vor dem Jungen zu verbergen.
    «Ist das dein Schwert?», fragte er.
    «Ja, nein, nicht direkt …» Giorgios Wangen färbten sich rot. «Bitte, bitte verrate mich nicht, ich habe es mir nur genommen, weil ich üben wollte. Da drüben aus dem Schrank hinter den Spiegeln. Sandro lässt mich einfach nicht kämpfen. Immer vertröstet er mich. Aber ich will es lernen und ein eigenes Schwert möchte ich auch. Und du hast gesagt, ich brauche Übung. »
    Jeder der Zöglinge musste sich sein Schwert durch Erfolge im Kampftraining verdienen. Kannte der Junge überhaupt die Bedeutung der Gravur?
    «Schon gut, ich werde es niemandem verraten. Weißt du, wem es einmal gehört hat?»
    Giorgio schüttelte den Kopf. «Nein. Dort drüben stehen viele Waffen von Schülern, die einmal hier gewesen sind. Ich habe es wahllos gegriffen. Ist das etwa deins?»
    Giorgio wollte es ihm zurückgeben.
    «Nein, das gehört mir nicht.»
    «Hey, gut. Ich kenne mich nicht so gut mit den Engelssymbolen aus. Du wirst mich doch auch jetzt nicht verpfeifen?»
    Ängstlich blickte er aus braunen Augen zu Aaron auf.
    «Werde ich nicht. Beantwortest du mir noch eine Frage?»
    Vielleicht hatte der Junge eine Ahnung, ob der Verräter aus dem Palazzo stammte.
    «Okay.»
    «Ist jemand aus dem Palazzo zu Besuch bei Kardinal Rossi gewesen?» Aarons Blick heftete sich auf den Jungen.
    «Wer ist denn das?», stellte Giorgio die Gegenfrage.
    Aaron seufzte innerlich, der Junge wusste nichts. «Schon gut. Vergiss es.»
    «Wer ist eigentlich dein Vater, Aaron?»
    «Uriel.»
    Aaron lächelte den Jungen an, der von einer erfrischenden Offenheit war, die er nur selten bei einem Nephilim des Palazzos entdeckt hatte.
    «Oh Mann, das ist doch der, der Sodom in Schutt und Asche gelegt hat.»
    Die kindliche Begeisterung rührte ihn. «Und deiner ist Jetrel, sagte mir Sandro.»
    Giorgio bestätigte das nicht, sondern blickte auf seine Schuhspitzen hinab.
    «Das ist also gelogen», stellte Aaron fest und Giorgio errötete bis zu den Haarwurzeln.
    «Sandro will, dass ich das niemandem sage. Aber du bist anders als die anderen hier.»
    Aus welchem Grund wollte sein Mentor, dass der Junge log? Aaron war auf die Erklärung gespannt.
    «Warum darfst du das nicht sagen?»
    «Weil mein Vater … Ariel ist, ein Renegat.»
    Fast wäre Aaron das Schwert entglitten. Vermutlich war so auch Seraphiels Sohn in den Palazzo eingeschleust worden.
    «Sagt dir der Name Joshua was?»
    Giorgio nickte und wollte gerade den Mund öffnen, um zu antworten, als Alessandros Stimme durch den Saal tönte. «Giorgio, hatte ich es dir nicht ausdrücklich verboten, mit dem Schwert zu üben?»
    Aaron wandte sich um. Wie viel von ihrer Unterhaltung mochte sein Mentor belauscht haben? Aaron entgingen dessen zusammengepresste Lippen nicht.
    «Lass es gut sein, Sandro, das ist meine Schuld. Ich habe dem Jungen nur ein paar Übungen gezeigt. Er ist talentiert. Du solltest ihn an den Trainingskämpfen teilnehmen lassen, damit er …»
    Giorgio warf ihm einen dankbaren Blick zu.
    «Das entscheide immer noch ich», fuhr Alessandro ihn an. Nur einen Atemzug später entspannte sich jedoch dessen Miene. Langsam kam er auf Aaron zu. Mit jedem Schritt, den sich sein ehemaliger Lehrmeister näherte, spürte er ein unangenehmes Prickeln auf der Haut, ausgelöst von den Schwingungen, die jedes Geschöpf begleitete, das sich der Finsternis verschrieben hatte.
    «Na, Lust auf einen kleinen Kampf? So wie früher?», fragte sein Mentor und deutete auf das Schwert in Aarons Händen.
    «Warum nicht?»
    Es würde nicht wie früher sein, aber Aaron nahm die Herausforderung an. Alessandro war ein versierter Kämpfer, der Technik und Taktik aus dem Effeff beherrschte.
    Sein Mentor öffnete die Tür zum angrenzenden Trainingssaal. Ein quadratischer, verspiegelter Raum mit Holzfußboden, der auch leicht mit einem Ballettsaal verwechselt werden konnte. Nur die Stangen vor den Spiegeln fehlten, an denen Tänzer

Weitere Kostenlose Bücher