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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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es einige gedämpfte Ausrufe gegeben, aber jetzt herrschte Stille, abgesehen vom Seufzen des Winds. Prinzessin sah den Atem der anderen in der Luft. Großvater trommelte mit den Fingern auf das Holz.
    Schließlich fragte Schnaufi: »War das echt?«
    Die Atemwolken wurden dichter. Die Leute entspannten sich und kehrten in die reale Welt zurück.
    »Ihr habt die Anweisungen gesehen, die wir bekommen haben«, sagte Großvater und sah über den weiß gewordenen Wald. »Verändert nichts. Schickt es so weiter. Wir haben es so weitergeschickt. Und ob wir es so weitergeschickt haben!«
    »Von wem stammte die Nachricht?«, fragte Stefan-oh.
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte Großvater. »Die Nachrichten kommen und gehen. Die Nachrichten bewegen sich.«
    »Ja, aber kam sie wirklich von…«, begann Stefan-oh.
    »Verdammt, Stefan-oh, du weißt wirklich nicht, wann du besser die Klappe halten solltest«, sagte Roger.
    »Ich habe vom Turm 93 gehört, wo die Jungs starben und der Turm von ganz allein ein Notsignal sendete«, murmelte Stefan-oh. An den Tasten war er schnell, aber nicht zu wissen, wann man besser schwieg, zählte zu seinen sozialen Schwächen. In einem Turm konnte das lebensgefährlich werden.
    »Totmannschaltung«, sagte Großvater. »Das solltest du wissen. Wenn die Signaturtaste gedrückt werden soll und sich zehn Minuten lang nichts rührt, löst die Trommel den Sicherungsstift aus, wodurch das Gegengewicht fällt und ein Notsignal ausgelöst wird.« Er sprach die Worte, als läse er sie aus dem Handbuch.
    »Ja, aber ich habe gehört, dass im Turm 93 der Sicherungsstift klemmte und…«
    »Hör auf damit«, brummte Großvater. »Roger, lass uns diesen Turm wieder in Betrieb nehmen. Es gibt lokale Signale, die wir senden müssen.«
    »Klar. Und es warten Sachen auf der Trommel«, sagte Roger.
    »Aber Gilt hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir erst dann senden sollen, wenn…«
    »Gilt kann mich mal…«, begann Großvater, dachte daran, dass er nicht allein war, und beendete den Satz mit: »… gern haben. Ihr kennt den Inhalt der Nachricht, die wir weitergegeben haben! Glaubt ihr, der Mistk… er hat noch immer das Sagen?«
    Prinzessin sah aus dem Oben-Fenster. »Bei 182 gehen die Lichter an.«
    »Also gut!«, knurrte Großvater. »Lasst uns die Lampen anzünden und den Code bewegen! Wir bewegen den Code, das machen wir! Und wer will uns daran hindern? Hinaus mit jenen, die nichts zu tun haben! Wir gehen wieder in Betrieb!«
    Prinzessin trat nach draußen auf die kleine Plattform, um nicht im Weg zu sein. Der Schnee sah aus wie Puderzucker, und die kalte Luft schnitt wie mit Messern in ihre Nase.
    Als sie über die Berge sah, in die so genannte Unten-Richtung, stellte sie fest, dass Turm 180 sendete. Nur einen Moment später hörte sie, wie die Klappen von Nummer 181 klackten, wodurch sich Schnee löste. Wir bewegen Code, dachte sie.
    Wenn man hier oben auf dem Turm stand und das sternenartige Funkeln des Strangs in der klaren, kalten Luft sah, fühlte man sich als Teil des Himmels.
    Prinzessin fragte sich, was Großvater am meisten fürchtete: dass tote Klackerleute Nachrichten schicken konnten oder dass sie es nicht konnten.
     
    Schüsselbein hatte den Rest gelesen, holte ein Taschentuch hervor und versuchte damit, das grüne Zeug wegzuwischen, das auf dem Glas zu wachsen begann. Dabei ertönte ein quietschendes Geräusch.
    Er blickte nervös durch das Geschmiere. »Ist alles in Ordnung, Herr?«, fragte er. »Ich bin doch nicht in Schwierigkeiten, oder? Ich glaube, ich stehe kurz davor, den Paarungsruf der großen Venusmuschel zu übersetzen…«
    »Danke, Professor Schüsselbein, ausgezeichnete Arbeit, das ist alles«, sagte Erzkanzler Ridcully kühl. »Die Verbindung unterbrechen, Herr Stibbons.« Das Gesicht von Krummer Schüsselbein zeigte große Erleichterung, bevor sein Bild aus dem Omniskop verschwand.
    »Herr Pony, du bist doch der Chefingenieur des Großen Strangs«, sagte Vetinari, bevor es im Saal wieder laut werden konnte.
    Der Ingenieur sah sich plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit, wich zurück und winkte verzweifelt. »Bitte, Euer Lordschaft! Ich bin nur ein Ingenieur, ich weiß nichts…«
    »Beruhige dich. Hast du davon gehört, dass die Seelen der Toten im Strang unterwegs sind?«
    »O ja, Euer Lordschaft.«
    »Stimmt es?«
    »Nun, äh…« Pony sah sich wie ein Gehetzter um. Er hatte seine rosaroten Durchschläge, und sie würden allen zeigen, dass er nur jemand war, der

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