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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sprechen, Erzkanzler.«
    »Der Bursche ist doch weit entfernt, Mann!«, erwiderte Ridcully.
    »Nicht in dem Sinne«, sagte Ponder mit gut geübter Geduld. »Du kannst jetzt fortfahren, Herr Schüsselbein.«
    Die Menge hinter dem Erzkanzler drängte nach vorn. Herr Schüsselbein wich zurück. Dies war ein bisschen zu viel für einen Mann, der seine Tage damit verbrachte, nur mit zweischaligen Muscheln zu reden.
    »Äh, ich habe eine Nachricht von den Klackern, Herr, aber…«, begann er.
    »Nichts vom Postamt?«, fragte Ridcully.
    »Nein, Herr. Nichts, Herr.«
    Applaus, Buhrufe und Gelächter kamen von der Menge. Von seiner schattigen Ecke aus sah Feucht Lord Vetinari direkt neben dem Erzkanzler. Er ließ den Blick weiter über die Menge schweifen und sah Reacher Gilt, der auf der einen Seite stand und überraschenderweise nicht lächelte. Und Gilt sah ihn.
    Ein Blick genügte. Der Mann war nicht sicher. Nicht ganz sicher.
    Willkommen bei der Furcht, dachte Feucht. Furcht ist von innen nach außen gekehrte Hoffnung. Du weißt, dass es nicht schief gehen kann, du bist sicher, dass es nicht schief gehen kann…
    Aber vielleicht geht es doch schief.
    Ich habe dich am Haken.
    Krummer Schüsselbein hüstelte. »Äh, aber ich glaube nicht, dass dies die Nachricht ist, die Erzkanzler Ridcully geschickt hat«, sagte er mit einem nervösen Quieken in der Stimme. »Wie kommst du darauf, Mann?«
    »Weil sie das von sich selbst behauptet«, tremolierte Schüsselbein. »Angeblich kommt sie von Toten…«
    »Du meinst, es ist eine alte Nachricht?«, fragte Ridcully.
    »Äh, nein, Herr. Äh… Ich sollte sie besser vorlesen, Möchtest du, dass ich sie vorlese?«
    »Darum geht es doch, Mann!«
    Schüsselbein räusperte sich in der großen Scheibe des Omniskops.
    »›Wer ist bereit, den Toten zuzuhören? Wir, die wir gestorben sind, damit Worte fliegen können, verlangen Gerechtigkeit. Dies sind die Verbrechen, die der Vorstand des Großen Strangs verübt hat: Diebstahl, Veruntreuung, Vertrauensbruch, gemeinschaftlicher Mord…‹«
     

14
    Zustellung
Lord Vetinari bittet um Stille – Herr Lipwig kommt herunter – Herr Pumpe geht weiter – Sich selbst zum Narren halten – Der Vogel – Das Concludium – Freiheit der Wahl
     
     
    Aufruhr herrschte im großen Saal. Die meisten Zauberer nutzten die Gelegenheit, sich am Büfett zu versammeln, das nun ungehindert erreichbar war. Wenn Zauberer eine Sache hassen, dann die, warten zu müssen, während die Person vor ihnen unschlüssig am Kohlsalat verharrt. Es ist eine Salatbar, sagen sie, und dort gibt es genau die Dinge, die man von einer Salatbar erwartet, wenn es dort eine Überraschung gäbe, wäre es keine Salatbar, man tritt nicht an sie heran, um sie sich anzuschauen. Was glaubst du dort zu finden? Nashornsteaks? Gepökelte Quastenflosser?
    Der Dozent für neue Runen schaufelte mehr Speck auf seinen Salatteller, nachdem er Strebepfeiler aus Sellerie und Brustwehre aus Kohl konstruiert hatte, um die Tiefe des Tellers zu verfünffachen.
    »Hat einer von euch eine Ahnung, was dies alles soll?«, fragte er und hob die Stimme, um sich trotz des Lärms verständlich zu machen. »Die Leute scheinen über irgendetwas außer sich zu geraten.«
    »Es geht um die Klacker«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien. »Hab ihnen nie getraut. Armer Schüsselbein. Ein anständiger junger Mann, auf seine Weise. Kennt sich gut mit Wellhornschnecken aus. Scheint ein bisschen in Schwierigkeiten zu sein…«
    Das bisschen Schwierigkeiten war ein großes bisschen. Auf der anderen Seite des Glases öffnete und schloss Krummer Schüsselbein den Mund wie ein Fisch auf dem Trocknen.
    Vor ihm lief Ridcully vor Zorn rot an, seine übliche getestete Methode, auf die meisten Probleme zu reagieren.
    »… Entschuldigung, Herr, so steht es hier, und du hast mich aufgefordert, es zu lesen«, protestierte Schüsselbein. »Und so geht es weiter, Herr…«
    »Und das hast du von den Klackerleuten bekommen?«, fragte der Erzkanzler. »Bist du sicher?«
    »Ja, Herr. Sie haben mich komisch angesehen, Herr, aber dies ist eindeutig die Nachricht. Warum sollte ich sie erfinden, Erzkanzler? Ich verbringe die meiste Zeit in einem Becken, Herr. In einem langweiligen, einsamen Becken, Herr.«
    »Kein Wort mehr!«, schrie Grünlich. »Ich verbiete es!« Neben ihm hatte Herr Muskat sein Getränk auf mehrere nun tropfende Gäste versprüht.
    »Wie bitte? Du verbietest, Herr?«, fragte Ridcully und drehte sich mit

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