Ab Heute Bin Ich Gluecklich
das in der Schule und von Kindheit an immer wieder erlernte und erfahrene polare Lebens- und Weltbild von Schwarz und Weiß wieder verlernen. Sicher ist es leichter, daran festzuhalten, denn so muss man nicht differenzieren und sich auch nicht mit der Beurteilung und Abwägung verschiedenster Situationen auseinandersetzen. Dieses Denken weiß genau, wie etwas auszusehen hat, wie etwas beschaffen zu sein hat, wie es ordentlich gemacht werden muss usw. – dieses absolutistische Denken kennt nur „alles oder nichts“. Es gibt aber im Leben oft auch nur „ein bisschen“.
Lernen Sie Zustände und Situationen großzügig und gerecht zu beurteilen.
Lernen Sie ab sofort, dass Regeln auch Ausnahmen haben, dass es nicht nur schönes und schlechtes Wetter gibt, sondern auch zufriedenstellendes. Finden Sie sich damit ab, dass es nicht nur Idealbilder von „schön“, „gesund“, „stark“ und „reich“ gibt. Es gibt auch normal oder mittelmäßig, durchschnittlich fein oder durchschnittlich grob, halb gar oder leicht angeschmutzt, fast sauber oder nicht wirklich schmutzig. Lernen Sie Zustände und Situationen großzügig und gerecht zu beurteilen. Hören Sie auf, die Ansichten anderer als gesellschaftliche Zwänge anzusehen. Sie können Ihr Gras durchaus länger wachsen lassen, als es Ihr Nachbar tut. Ihr Auto darf öfter oder weniger gewaschen werden, so wie es Ihnen eben gefällt.
Schauen Sie einmal Ihre Welt durch die entpolarisierte Brille an. Was für Sie oder Ihre Nachbarn, für die Mehrzahl aller 80 Millionen Deutschen normal zu sein scheint, ist vielleicht für etwa eine Milliarde Inder gänzlich unnormal. Wie verhält es sich also mit dem Begriff „normal“? Ist nur was alle machen und wie alle leben normal? Wenn doch ein Sechstel der Weltbevölkerung, beispielsweise in Indien, ganz anders lebt, andere Prioritäten im Leben hat? Es kann also niemals statistisch normal sein, wie 80 Millionen Menschen in unserem Land leben. Nicht einmal alle Menschen der „ersten Welt“, aller Zivilisationsländer zusammen, stellen eine statistische normale Mehrheit auf, die vorgeben kann, dass das Leben, das sie vorleben, normal ist.
Während Sie morgens mit Bus oder Bahn ins Büro fahren, geht am indischen Morgen in Madras ein gleichaltriger Mensch zum Abfallsammeln oder Elefantenhüten, und ein Großunternehmer in Mumbai lässt sich sein Frühstück von seinem Hauspersonal servieren. Während Sie Ihre erste Post im Büro erledigen oder Ihre Maschine in der Werkstatt anschalten, ist ein Massai in Afrika längst bei seiner Ziegenherde. Gleichzeitig lebt Joe Bentfeld, ein deutscher Abenteurer, am Yukon-River in einer selbst gebauten Blockhütte und beschreibt in seinem Tagebuch die Geschichte dessen, was für ihn normal ist.
Schaffen Sie sich ab sofort Ihre eigene Normalität.
Ein gravierendes Beispiel für normal oder unnormal oder für das Wort „Regelfall“ wird deutlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass 62 Prozent der Menschen auf dieser Welt noch niemals einen Telefonanruf getätigt haben. Ist es also „normal“, irgendwo anzurufen? Für uns 38 Prozent Telefonbesitzer ja, für die Mehrheit aber nicht. Schaffen Sie sich ab sofort Ihre eigene Normalität. Normal ist, was Sie gerade machen und worauf Sie Lust haben. Legen Sie Ihr polares Weltbild ab, schaffen Sie sich ein multipolares Weltbild. Das nimmt Ihnen den ständigen Anforderungsdruck, dem Sie vermeintlich entsprechen müssen. Korrigieren Sie selbst Ihr Anforderungsprofil, das Sie an sich und andere stellen.
Alles ist möglich! Machen Sie sich diesen Satz zu Ihrem Leitsatz. Seien Sie lernfähig und pflegen Sie Ihre adaptive Intelligenz. Das ist die Fähigkeit, auf Erlebtes und Erlerntes, auf neue „Wahrheiten“, angemessen und sofort reagieren zu können, um Korrekturen der eigenen Meinung und des eigenen Weltbildes vornehmen zu können. Wenn Sie sich also so konditionieren, dass grundsätzlich alles möglich ist, dann sind Sie auch absolut in der Lage, große Ziele und Visionen zu verwirklichen.
Stopp dem Perfektionsdrang
Je mehr wir von uns, den Dingen und den Mitmenschen erwarten, desto höher ist das Risiko des Misslingens.
Wir setzen die Messlatte oft zu hoch, dass wir sie kaum überspringen können.
Gut ist oft nicht gut genug. Wir denken in Superlativen und streben nach dem ultimativen Perfektionserlebnis. Ob es das selbst gebaute Gartenhäuschen ist, die selbst gebaute Hundehütte – alles
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