Ab Heute Bin Ich Gluecklich
Träume hatten also Früchte getragen, es war eine Veränderung eingetreten. Gleichzeitig stellte ich aber auch fest, dass wieder ein Jahr meines Lebens vergangen war und ich mich ziemlich erschöpft fühlte. Hatte ich in diesem Jahr „den Tag genutzt“, all die kleinen Annehmlichkeiten des Lebens, Freude, Zweisamkeit, Familie, Essen und Trinken?
Neben all den Plänen für die Zukunft sollten wir unser Leben jeden Tag genießen.
Es ist wichtig, neben all den Visualisierungen für die Zukunft und all den Plänen für unser Leben jeden Tag zu genießen und unsere Zukunft heute zu gestalten. Wir können nicht in die Zukunft schauen, und es ist ebenso unmöglich, die Vergangenheit zu verändern. Die Vergangenheit lässt sich nur in anderer Weise deuten – das ist alles. Es bleibt uns also nur übrig, die Gegenwart zu leben. Damit können wir uns zufrieden und glücklich machen und haben eine Möglichkeit, die Zukunft zu beeinflussen. Wenn wir hingegen heute auf unsere Lebensfreude verzichten, uns zurücknehmen, nur auf die „bessere“ Zukunft spekulieren, dann wäre das wie eine Spekulation an der Börse. Wichtig ist, dass wir neben unserer Zukunftsträumerei jeden einzelnen Tag bereits als unsere gerade Gegenwart gewordene Zukunft leben und lieben. Der Augenblick ist kurz und verfliegt. Wie sinnlos ist es, die wertvolle Lebenszeit mit kleingeistigen oder pedantischen Dingen zu verbringen; rechthaberisch die Welt ordnen zu wollen! Lassen Sie uns den Augenblick genießen, denn kein Tag kommt zurück. Die Kunst, den Augenblick zu erkennen und zu beherrschen, ist die Kunst zu leben.
Wie stellt sich aber unser „augenblickliches“ Leben dar? Viele sind auf der Flucht vor dem Augenblick, ruhelos, unzufrieden, genervt von Langeweile oder Stress. Sind wir bei der Arbeit, beklagen wir uns, weil es zu viel ist, haben wir Urlaub, jammern wir gähnend über Langeweile. Mit dem Achtsamkeitsprinzip fällt es Ihnen zukünftig vielleicht einfacher, den Augenblick zu erkennen und zu nutzen.
Was macht nun das Konzept des Augenblicks aus? Zunächst einmal die Überprüfung, wie viel Gedankenarbeit und damit geistige Energie wir in der Vergangenheit verbringen. Halten Sie einen Moment beim Lesen inne und schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich einfach und nehmen Sie für etwa drei Minuten nur wahr, was in Ihnen ist. Dann nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben in Stichworten die Dinge auf, an welche Sie sich gerade erinnerten. Waren es Dinge aus der Kindheit, Gedanken an Ihre Eltern, einzelne Flashs, also wiedererlebte Situationen aus Ihrem Leben? Oder waren es Gedanken an die Arbeit, die Sie morgen oder übermorgen zu erledigen haben? Gedanken an den Zahnarzttermin diese Woche? Verschiedene geplante Aktivitäten, die die nächsten Tage betreffen? Oder haben Sie ganz einfach nur ein Gefühl des „Daseins“ gespürt? Ein Gefühl von bewusster Empfindung dessen, was Sie gerade tun wollten, nämlich, sich ganz bewusst zu entspannen, indem Sie einen Sinneskanal, den der Augen, geschlossen haben?
Die Erinnerungen der Vergangenheit bewahren uns davor, die gleichen Fehler immer wieder zu machen.
Viele Menschen berichten bei dieser kleinen Übung, dass ihnen spontan Bilder aus ihrer Vergangenheit durch den Kopf gingen oder Gedanken an Dinge, die Tage bis Wochen oder noch länger zurücklagen. Die wenigsten berichteten von einem Gefühl bewusster Entspannung. Es ist jedoch nicht besonders konstruktiv, unsere geistige Hintergrundarbeit ständig der unveränderlichen Vergangenheit zu widmen. Das wäre so, als würden Sie jeden Tag um Ihr Haus herumlaufen und bedauern, dass Sie es an diese Stelle gebaut hätten. Die Erinnerungen aus der Vergangenheit bestehen aus Erlebtem und Erlerntem. Sie haben insgesamt den Nutzen, uns vor neuen gleichen Fehlern und vor größerem Schaden zu bewahren. Wenn wir in der Vergangenheit Schaden nahmen, wird unser Unterbewusstsein uns im richtigen Moment in der Gegenwart eine Warnung geben, falls wir wieder in einer ähnlichen Situation sind. Das ist die einzige konstruktive Kraft, die wir in der Gegenwart nutzen können.
Es ist aber im Alltag eher hemmend, wenn wir bei der Büroarbeit an unser Grundschulalter denken oder immer wieder unsere erste Freundin im Kopf haben. Eine Erweiterung unserer Fähigkeiten und unseres Wissens lässt sich durch Rückwärtsdenken nicht erzielen. Wir haben nur eine bestimmte Menge und Bandbreite gleichzeitig möglicher geistiger Aktivität.
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