Ab Heute Bin Ich Gluecklich
Work-Life-Balance gewinnen. Eine Art freiwilliger Vereinfachung führt nach dem Prinzip des Downshifting zu mehr Lebensfreude und einem stressfreieren Leben.
Die antiken Philosophen rieten uns nicht wirklich zum Hungerleiden und zum asketischen Leben. Sie waren jedoch in der Tat die Vorreiter eines „Weniger-ist-mehr-Gedanken“. „Weniger“ meint damit auch weniger Stress, weniger Verantwortung, weniger Arbeit. Konsumverzicht scheint gerade heute angesichts der Wirtschaftskrise gleichzeitig das richtige und auch das unpassendste Instrument zu sein. Aber für den Einzelnen kann Konsumverzicht durchaus auch mit einer Erhöhung der Qualitätsansprüche an das Leben einhergehen.
Nehmen Sie unser heiligstes Kulturgut, das Auto. Der erste Schmerz beginnt mit der Zahlung des lange ersparten Kaufpreises oder dem Eingehen der jahrelangen Ratenverpflichtung. Der zweite Schmerz beginnt mit der ersten Beule, dem ersten Kratzer. Stress beginnt mit allfälligen Inspektionen und Reparaturen, hohen Kraftstoffkosten. Das Entzücken über das neue Auto ist schon lange verflogen, und es müssen immer noch Raten bezahlt werden. „Weniger ist mehr“ würde hier als Strategie für Sie bedeuten, einen Mittelweg zwischen Bedürfnisbefriedigung und Verpflichtung einzugehen. Den Wagen zu einem vernünftigen Preis nehmen und allen Modellwechseln beharrlich trotzen, bis das Auto wirklich seinen Nutzen verliert.
Oder Wohnen: Da strengen wir uns das halbe Leben an, um uns ein Haus im Grünen zu kaufen. Wir benötigen nicht nur zwei Autos, um von dort kilometerweit zur Arbeit zu kommen, nein, auch zwei Garagen, etwa 3.000 bis 4.000 Euro an jährlichen Heizkosten … Alles, was wir zu brauchen glauben, ist mit ganz vielen Stressoren für uns verbunden: Das neueste Elektronikspielzeug, Handys, Kameras, Laptops usw. müssen wir uns durch anderweitige Einschränkung erkaufen.
Oft drängen uns diese Bedürfnisse so sehr, dass wir nachts nicht mehr schlafen können. Unser Lebensstandard und leider oft auch unsere Gier verlangen von uns, Nebenjobs einzugehen. Wir sind am Ende unserer Kräfte und retten uns mit Müh und Not in den obligatorischen Karibikurlaub. Unser Haus im Grünen verlangt die allfällige Gartenpflege nach der Arbeit. Unsere heranwachsenden Kinder sind wenig begeistert von der Frage nach Mithilfe. Sie erwarten eher, dass Taxi-Mama sie täglich bis zu zwei Stunden durch den Nachmittags- und Abendverkehr bringt. Überlebte Beziehungen zu sporadischen Freunden, deren Geburtstage wir im Kalender viel zu oft übersehen, lassen uns genervt sein, wenn wir die Beziehung pflegen müssen. Wir stehen abends und morgens halb angezogen im Regen, damit das Haustier namens Hund noch zu seinem Recht kommt, bevor wir ins Büro fahren oder ins Bett gehen. Der Verein, in dem wir Mitglied sind, fordert seinen Tribut in aktiver Mitarbeit. Die nächtliche Weiterbildung, das Fernstudium raubt uns den letzten Nerv. Wir brüllen, flippen aus und haben zum Glück die teure Zusatzversicherung, falls uns wirklich mal etwas passiert.
Haben Sie einmal darüber nachgedacht, ob es wirklich so wichtig ist, all die Gegenstände und Besitztümer zu haben, die Sie um sich sehen?
Vielleicht erkennen Sie sich in den obigen Zeilen ein wenig wieder? Wie könnte es besser gehen? Haben Sie einmal darüber nachgedacht, ob es für Sie wirklich so wichtig ist, all die Gegenstände und Besitztümer zu haben, die Sie um sich sehen? Wie wäre es, wenn Sie mehr Zeit für Ihre Familie hätten? Wenn Ihr Partner nicht mehr als Taxichauffeur fungieren müsste, weil Sie in der Stadt wohnen und Ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Bus überall hinkämen? Wie wäre es, wenn Sie in einer schicken Eigentumswohnung oder in einem kleinen Reihenhaus die Hälfte der Energiekosten einsparen würden?
Wer zwingt Sie dazu, irgendwelche mp3s auf CDs zu brennen, Ihre Zeit in Elektronikkaufhäusern zu verbringen? Warum braucht Ihre Digicam 20 Megapixel? Sehen Sie noch einen Unterschied auf diesen Bildern? Wie wäre es, wenn Sie Ihre Kamera behielten, die schon seit zehn Jahren tolle Bilder macht, und Ihr Handy noch ein Jahr weiterbenutzen würden? Vielleicht könnten Sie dann auf Überstunden, den Arbeitsplatz des Ehepartners oder den Nebenjob verzichten. Würden Sie in der Stadt das wundervolle große Auto brauchen oder könnte es auch mit einem Kleinwagen gehen? Wie viel kleiner wäre der Kredit?
Loslassen gibt innere Freiheit.
Das Zauberwort heißt
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