Ab Heute Bin Ich Gluecklich
Downshifting: Orientieren Sie sich wieder an den Werten, die wirklich Werte für Sie sind, wie vielleicht Familie, Traumberuf, Erfüllung oder Frieden. Denken Sie über das nach, was für Sie persönlich am wichtigsten ist. Träumen und leben Sie Ihren Lebenstraum. Tun Sie fortan nichts mehr aus Anpassung oder um dem Mainstream zu folgen. Gehen Sie dorthin in Urlaub, wo es Ihnen gefällt. Prüfen Sie genau, wie viel Genuss und Freude jede Handlung in Ihrem Leben macht, oder ob diese eventuell sogar eher Schmerz und Stress bereitet. Lassen Sie von der Vorstellung los, auf all die Gegenstände angewiesen zu sein, die Ihnen die Werbung anbietet. Loslassen gibt innere Freiheit.
Beginnen Sie ab sofort damit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vergessen Sie Wettbewerbsdenken im privaten Umfeld. Das Haus oder das Auto des Nachbarn dürfen wirklich schöner und größer sein als Ihr eigenes. Wohlgemerkt, finden Sie den feinen Unterschied heraus zwischen Vereinfachung und Askese. Asketisch zu leben ist nicht das Ziel, das Ihnen dieses Buch vermitteln möchte. Sie sollen glücklich leben. Traumberuf, Traumkarriere und Vereinfachung schließen sich nicht aus. Prüfen Sie, ob Sie sich mit jeder möglichen, aber nicht notwendigen Tagung oder Geschäftsreise, mit jedem Meeting nicht selbst in ein Hamsterrad bringen. Sind die ständigen Überstunden der Preis für den Traumberuf oder am Ende gar nicht notwendig? Schaffen Sie Ihre Projekte nicht auch mit einem maßvolleren Umgang mit Ihren Ressourcen?
Fahren Sie einmal für ein paar Tage zum Urlaub in eine Berghütte oder an einen einsamen Strand. Genießen Sie die Ruhe und Spaziergänge, essen und trinken Sie gut, setzen Sie sich in die Sonne, schließen Sie die Augen und fragen sich ganz konkret: „Was fehlt mir gerade?“
Downshifting ist „Erste Hilfe“ für Ausgebrannte und Menschen, die krank geworden sind. Wie z.B. für die 32-jährige Frau, die mich voller Selbstzweifel zu einem Coaching aufsuchte. Ihr Job als Managerin in einer Fluggesellschaft fraß sie auf: Superjob, dickes Gehalt, keine Zeit. Sie arbeitete bis zu 14 Stunden täglich, Familie war dabei nicht drin. Eine unglückliche Affäre mit einem Kollegen zog sie noch weiter herunter. „Ich sehne mich nach einem ruhigen Leben auf dem Land, mit einem kleinen Bauernhaus und einem kreativen Job“, erzählte sie bei unserem ersten Treffen nahezu verzweifelt. Ich riet ihr zu Veränderung oder Ausstieg aus ihrem Beruf. „Ich kann nicht, man wird mich im nächsten Jahr in den Vorstand des Unternehmens berufen“, sagte sie, „eine solche Chance gibt es nur einmal im Leben.“ Ich fragte sie, ob es denn wirklich ihre persönliche Chance wäre, sich noch tiefer in eine ungeliebte Arbeit zu stürzen für Ruhm und mehr Geld.
Wir müssen immer wieder prüfen, ob wir einen Traumberuf oder einen Albtraumberuf haben.
Meine Klientin schaffte den Ausstieg damals nicht. Im folgenden Sommer rief sie mich an und kam erneut in meine Praxis. „Der Ausstieg ist jetzt leicht geworden, ich habe Krebs.“ Der erste Schock war schnell der Hoffnung gewichen, denn der Krebs war heilbar. Sie wurde operiert und ging nie wieder an ihren alten Arbeitsplatz: Nach sechsmonatiger krankheitsbedingter Abwesenheit kündigte sie ihren Job. Von dem vielen Geld, das sie mangels Zeit nie ausgegeben hatte, kaufte sie sich ein kleines Bauernhaus auf dem Land und begann eine Heilpraktikerausbildung. „Jetzt bin ich glücklich, obwohl ich so krank war.“ Ich höre heute noch diese Worte. Meine Klientin hat ihren Traum von der Heilpraktikerkarriere wahrgemacht, denn hartes Arbeiten und Lernen war sie gewohnt.
Dieses Beispiel vermag uns zu zeigen, wie sehr wir in Strukturen dieser Art verwurzelt und gefangen sind. Wir müssen immer wieder prüfen, ob wir einen Traumberuf oder einen Albtraumberuf haben. Prüfen Sie: Rechtfertigt der Traum von den Malediven und vom schicken Cabrio den Albtraum Ihres jetzigen Jobs? Oder tauschen Sie Albtraumjob, Malediven und Cabrio gegen Traumjob, Camping, Kombi?
Sehen Sie manchmal auch einfach kein Land mehr, weil Ihnen alles über die Ohren wächst? Sie sich vom Gedanken, „es allen recht machen zu müssen“ nicht mehr freimachen können? Fühlen Sie sich von den Anforderungen Dritter getrieben, gehetzt? Dann ist der Zeitpunkt für das ganz persönliche Reset gekommen. Vielleicht brauchen Sie jetzt eine kleine Auszeit von einigen Tagen. Gehen Sie in sich, fahren Sie weg. Nehmen
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