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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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sag es nur, wenn ich mein Geld hab. Und an einem Ort meiner Wahl bin.“
    Birdsdale lächelte. Sie kannte diese Typen, die glaubten, sie abzocken zu können.
    „Mir reicht, wenn ich weiß, dass Sie es wissen“, sagte sie. „Dann weiß ich, dass ich es auch bald wissen werde.“
    Sie lächelte noch einmal und Adriano wusste nicht damit umzugehen. Er versuchte, das Lächeln zu erwidern. Birdsdale nickte einem ihrer Leute zu. Er verschwand und kehrte kurz darauf mit einem ledernen Etui zurück. Birdsdale öffnete es, und Adriano konnte erkennen, dass sich darin zwei Spritzen und vier verschiedene Ampullen befanden. Birdsdale nahm eine heraus und knackte den Kopf an der Sollbruchstelle ab.
    „Mescalin ... ein faszinierender Stoff“, erklärte sie. „Nennt man auch die Wahrheitsdroge ...“
    Adriano rutschte von seinem Hocker. Aber da waren schon zwei Söldner bei ihm und hielten ihn fest. Adriano wurde panisch, als Birdsdale die Spritze aufzog. Wenige Minuten später redete er drauflos. „Diese Edda. Und Simon. Sie fehlen. Ja. Und Sudden ...“
    Dass er kurz darauf über die Brüstung in die Tiefe geworfen wurde, dass sein Körper auf dem Wasser aufprallte, seine Knochen brachen, sich seine Rippen durch die Lungen bohrten und er versank wie ein Stein, bekam Adriano nicht mehr mit.
    Birdsdale befahl den Rückzug.

    Als sie wieder auf ihrem Schnellboot eintraf, wurde ihr der Verlust von zwei Männern mitgeteilt. Luc und Olsen.
    Birdsdale wunderte sich, dass diese Nachricht bei ihr das gleiche Unbehagen auslöste, wie die Erkenntnis, dass es drei jugendliche Zeugen für die »Operation Tripod« gab. Immerhin war die Vermutung, dass sich die Zeugen auf die dritte Plattform gerettet hatten, nicht bestätigt worden.
    Trotzdem hatte Birdsdale ein Problem.
    Natürlich hätte sie einfach darauf hoffen können, dass auch diese drei umgekommen waren, aber das wäre nicht professionell gewesen. Ihre Mission, für die sie mehr als gut bezahlt worden war, war noch nicht erledigt. Und das Vertrackte war, dass Ono ansdrücklich verlangt hatte, zwei der jetzt Vermissten zu liquidieren.
    Als Birdsdale auf dem Weg nach Portsmouth Ono über den Ablauf der Aktion informierte, zog er sich vom Frühstück mit seiner Familie in den Salon seiner Villa zurück. Er ließ sich die Namen der Zeugen durchgeben und war überrascht. Ono musste Birdsdale keine Vorhaltungen wegen der entkommenen Jugendlichen machen. Sie war zu sehr Profi, um nicht die endgültige Lösung dieses Problems zu versprechen. Mit dem Satelliten, den sie angezapft hatten, würde sie genau erkennen können, ob wirklich jemand entkommen war. Von da an war es auch nur noch ein geringer Aufwand, den momentanen Aufenthaltsort zu ermitteln und die Sache schnell zu Ende zu bringen.
    Ono gab sich damit zufrieden. Doch kurz darauf rief er Victor an und verlangte ein Treffen in einer Viertelstunde in seinem Büro. Es war Ono scheißegal, wie er deutlich sagte, dass Victor die Nacht durchgearbeitet hatte. Victor hatte zu erscheinen.

    „Haben Sie mir wirklich alles über die Kinder gesagt?“, fragte Ono zur Begrüßung, nachdem Victor das Büro betreten hatte.
    „Welche Kinder?“, fragte Victor irritiert. Er war hundemüde und begriff nicht. Ono warf ihm die Fotos von Edda und Simon hin.
    „ gene-sys hatte die beiden und diesen Linus über ein halbes Jahr im Visier. Was ist mit denen? Was ist das Geheimnis?“
    Victor spürte, wie sich Schweiß auf seiner Stirn und unter seinen Achseln bildete. Vielleicht hätte er doch noch duschen sollen. Aber dazu war es zu spät gewesen.
    „Wie schon gesagt, es war Gretas Projekt“, antwortete er und ärgerte sich, dass seine Stimme so fistelig klang, wie immer, wenn er unter Stress geriet. Victor zwang sich, sich zu setzen, um gelassener zu wirken, und informierte Ono diesmal detailliert über die Anfänge und den genauen Verlauf von Gretas Projekt mit der Kritischen Masse. Als er geendet hatte, reagierte Ono nicht auf den Vortrag.
    „Wie weit sind Sie mit Ihrer Arbeit?“, fragte er nur.
    „In zwei, drei Tagen kann ich den ersten Testlauf durchführen“, versprach Victor, und er war stolz, dass er damit ein kurzes Lächeln auf Onos Gesicht gelockt hatte.
    „Sie beginnen morgen damit“, sagte Ono.

TEIL [02]
    [3301]
    Es war fast schon Mittag, als das kleine Schiff im Jachthafen von Cuxhaven festmachte. Ab und an blitzte die Sonne weiß durch die dahinziehenden Wolken. Der Wind trieb unzählige kleine Wellen über das Meer, als

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