ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

sie, wenn er heute in genau fünf Jahren um ihre Hand anhielte, Ja sagen würde, lachte Birte über den altmodischen Ausdruck. Dann sagte sie: „Ja.“
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    Um 7.47 Uhr legte José Griso in Guadalajara ein Beil in seinen Rucksack und führte sein Pferd hinter seine Hütte am Rande der Stadt. Die Stute war alt geworden. Weder konnte sie den Wagen ziehen noch konnte José auf ihr reiten. Ein letztes Mal fuhr er mit der Hand über das struppige Fell des Tieres und warf eine Handvoll Heu vor ihm auf den Boden. Das Pferd senkte den Kopf und José holte die Axt aus seinem Rucksack.
    Als das Pferd seinen Kopf hob, blickte José für einen Moment in die Augen des Tieres und erkannte verwundert zum ersten Mal die Liebe, die das Pferd für ihn empfand. José ließ die Axt sinken ...
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    Um 14 Uhr saß Nick mit seiner Mutter im besten Steakhouse von Sydney. Als die freundliche Bedienung ihn fragte, ob er wie immer das Filet bestellen wolle, nickte der Junge. Aber dann, ohne zu wissen, warum gerade jetzt, lief er der Bedienung nach und änderte seine Bestellung in einen großen Salat. Als seine Mutter ihn nach dem Grund fragte, zuckte Nick mit den Schultern und sagte, dass er plötzlich Bilder aus Schlachthöfen vor sich gesehen hatte. „Sie taten mir leid, die Tiere ...“, sagte Nick.
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    Um 20 Uhr PST gab Sgt. Gregor Pruss in Las Vegas die Koordinaten eines militärischen Ziels im Hindukusch in den Computer ein. Er richtete das Ziel für die Drohne ein und bestätigte die Koordinaten. In zwanzig Sekunden würden die Häuser, Ziegen und Menschen, hinter denen sich den Unterlagen nach die Taliban versteckten, nur noch ein Haufen Asche sein.
    Konzentriert steuerte Pruss die Drohne und zoomte auf das kleine Dorf. Noch zehn Sekunden bis zum Abschuss. Plötzlich ließ irgendetwas seinen Blick vom Zielpunkt abschweifen und Pruss sah einen kleinen Jungen. Er war gerade hingefallen und hatte sich die Knie aufgeschlagen. Für einen Augenblick zögerte Pruss. Dann nahm er den Finger vom Auslöser der Rakete. Leise zählte er die Sekunden, die bis zum Einschlag vergangen wären, und sah zu, wie der kleine Junge von seiner Mutter auf den Arm genommen wurde. Pruss lächelte und löschte die Zielkoordinaten. Dann richtete er den Zielpunkt auf eine Stelle in der Wüste und feuerte die Rakete ab. Dann noch die zweite und die dritte ...
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    Um 2.03 Uhr wachte die Studentin Irina Petrowa in ihrem kleinen Zimmer im eisigen Moskau auf und notierte, was sie gerade geträumt hatte. Es war die Idee, ein nicht kommerzielles Netz 3.0 zu errichten, in dem ausschließlich getauscht wurde. Sie postete ihr Idee und innerhalb von nicht einmal zehn Stunden hatte sie weltweit mehr als zweihunderttausend Unterstützer für ihre Idee gefunden.
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    Wie jeden Tag protokollierte Sam White um 17.45 Uhr in Crypto City, Fort Meade, Maryland, was er an diesem Tag bearbeitet hatte. Dann rollte er in seinem Rollstuhl zum Kopierraum, um sein Protokoll vorschriftsmäßig fünfmal zu vervielfältigen. Während er kopierte, fiel zum ersten Mal Sams Blick auf das gerahmte Papier, das in dem Kopierraum an der Wand hing. Es war ein Auszug aus der amerikanischen Verfassung. Sam schaute zurück auf das Protokoll seiner Arbeit und entschied sich in diesem Moment, länger im Büro zu bleiben. Er kopierte alle sensiblen Dateien, deren er habhaft werden konnte, auf einen privaten Stick und rief auf dem Weg nach Hause seinen Kollegen Edward an. „Du hattest recht“, sagte Sam. „Wir müssen endlich handeln.“
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    Weil ihre persönliche Trainerin ihren Pilates-Termin kurzfristig absagen musste, blieb Jane Rowlands-McQueen noch länger in ihrem Büro des größten Verlages in Glasgow. In zwei Stunden, um 20.30 Uhr, war ihr Abendessen mit einem Verlagsagenten terminiert. Jane räumte ihren Schreibtisch auf und fand ein dickes Kuvert mit einem Manuskript. Es war vom Stapel der unaufgeforderten Einsendungen gefallen. Irgendwie gefiel es Jane, dies als ein Zeichen zu sehen, und sie sah sich das Manuskript aus fast sechshundert eng beschriebenen Seiten an. Sudden war der Name der Autorin. Könnte sich möglicherweise gut vermarkten lassen, dachte Jane. Sie begann zu lesen ...
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    19.57 Uhr. Kurz vor der Landung seiner Maschine in Montevideo griff Olsen noch einmal in die Tasche seines Jacketts und holte den Ring heraus, den er für Elisabeth gekauft hatte. Zum ersten Mal seit über vierzig Jahren war er aufgeregt.
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    Edda und Simon saßen auf dem Deich hinter Maries