Abaton
. „Ob du schon mal mit einem geschlafen hast oder nicht.“
Edda zögerte. „Ich will aber nicht, dass dir das egal ist.“
„Egal mein ich ja auch nicht.“
„Was denn?“
Edda schob ihn weg und setzte sich ein wenig auf. Sie spürte, wie die Wirkung des Alkohols nachließ. Marco richtete sich ebenfalls auf und sche n kte ihnen beiden noch etwas ein. Edda sah auf die Uhr. Plötzlich dachte sie daran, dass Marie immer noch nicht zurück war. Warum kamen ihr gerade jetzt solche Gedanken in den Kopf, als wollten sie sie von dem ablenken, was g leich passieren würde? Was sie sich in den letzten Monaten so romantisch, so unbeschreiblich schön vorgestellt hatte.
Marco rutschte näher und wollte sie wieder küssen. Doch Edda wand t e sich ab.
„Is’n los?“
„Nichts ... nur dass meine Oma noch nicht zurück ist.“
Marco nickte und trank. „Ist doch gut. Sie wird schon wieder auftauchen. Und wenn wir uns nicht beeilen, dann sicher im völlig falschen Moment.“
Marco stellte das Glas ab, legte den Arm um Edda und begann, ihren Hals zu küssen. Wieder entz o g sich Edda ihm.
„Was hast du denn?“, fragte Marco gereizt. „Du wolltest doch, dass ich vorbeikomme!“
„Aber ich will jetzt nicht weitermachen.“
„Und wieso nicht?“
Edda spürte die Enttäuschung in seiner Stimme. Sie hatte Angst, jemanden zu enttäuschen. Besonders ihn.
„Weil wir uns Zeit nehmen sollten.“
„Wir haben doch Zeit ... jetzt.“
Er wollte sie wieder an sich ziehen, doch Edda stand auf und befreite sich aus der Umarmung. Sie zog das Shirt wieder an, das er ihr zuvor abgestreift hatte. Ihr war schlecht von dem billigen Sekt und sie m usste sich wieder setzen.
Marco hatte sein Smartphone aus der Tasche geholt und fingerte kurz daran herum, während er gleichzeitig wieder den Arm um sie legte und sie küssen wollte.
„Du und ich sind di e einzigen Coolen hier in der Gegend. Wir wären so ein geiles Paar.“
„Du bist bloß hergekommen, um Sex zu haben, stimmt’s?“, fragte Edda mit leiser Stimme.
„Natürlich nicht! I ch wollte dir sagen, dass ...“
„Dass du mich liebst?“
Marco schwieg. Und sein Kuss ging ins Leere.
„Ich will, dass mich der Mann lie b t, der mit mir schläft, und ehrlich gesagt mag ich es nicht, dass du vor wenigen Tagen mit Sophie zusammen warst.“
Marcos Stirn umwölkte sich. Das hier ging über sein Verständnis. Oder vielleicht doch nicht.
„Hab’ ’n Kondom benutzt. Ich schwör’s.“
„Das ist doch nicht der Grund.“ Edda ärgerte sich. Ihre Stimmung war völlig umg e schlagen und sie ging noch mehr auf Distanz.
„Ich bin extra den ganzen Weg hier rausgekommen und hab meine letzte Kohle an der Tankstelle für den Sekt ausgegeben. Glaubst du, das mach ich, weil ich dich ...“ Er schien selbst zu merken, wohin der Satz führte.
„Geh jetzt lieber.“
Als sich Marco eine Zigarette anzündete, trat Edda ans Fenster und öffnete es.
„Du bist so eine komische Zicke! Erst l otst du mich hierher und dann stellst du dich so an. Echt peinlich. Wie ein kleines Kind.“
„Du kannst ja zu Sophie gehen!“
„Die ist jedenfalls nicht so verklemmt.“
„Ich bin nicht verklemmt! Nur nicht notgeil!“
„Whatever.“
Plötzl i ch hasste Edda ihn. Seine billige Tour und wie er »whatever« sagte, mit plattdeutschem Akzent. Marco griff nach seinem Smartphone, das er so auf den Nachttisch gestellt hatte, das es an einen Bücherstapel l e hnte. Mit einem Mal durchfuhr Edda ein schrecklicher Gedanke. Sie riss es Marco aus der Hand.
„Gib’s her!“, brüllte er alarmiert.
Blitzschnell drehte sich Edda weg. Während er an ihr herumzerrte und versuchte, sein Smartphone wiederzubekommen, sah Edda, dass Marco die Kamera hatte laufen lassen.
„Du bist echt das Letzte!“, schrie Edda.
„War ein Versehen!“
„Bleib auf Abstand, sonst schmeiß ich das Ding raus.“ Sie hielt das Smartphone aus dem offenen Fenster. „Dann ist es im Arsch.“
Marco wich erschrocken zurück, während Edda seine Fotosammlung durchging und das Video von ihr und Marco fand und das v on Sophie und Marco und das von ... mindestens ein Dutzend Videos mit verschiedenen Mädchen hatte Marco aufgenommen.
„Zieh dich aus“, sagte sie plötzlich mit kalter Stimme und wandte sich ihm wieder zu.
Marco verstand nicht. Dann aber grinste er. „Also willst du doch oder was ...?“
Mein Gott, wie dämlich, wie erbärmlich schwanzgesteuert der ist, dachte Edda. Und wie verliebt. In sich
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