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Abaton

Abaton

Titel: Abaton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Jeltsch
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selbst.
    „Ja, ich will doch“, sagte sie. „Na, komm schon.“
    Marco grinste. „Macht dich das an? Cool. Wusste ich doch! Ihr seid doch alle gleich.“
    Marco öffnete die Schnall e seines Gürtels und ließ die Hose fallen.
    „Die Boxer auch. Schön langsam. Ich will den Anblick genießen.“
    „Bist ja ziemlich pervers. Gefällt mir.“
    „Na dann, mach weiter …“ Edda hielt die Kamera hoch und Marco führte zu seinem Striptease Bewegungen aus, die er für lasziv hielt.
    „Wow ...!“, rief Edda. Und Marco hatte wieder alles unter Kontrolle. Er sah sich in Eddas Spiegel tanzen und was er sah, gefiel ihm. Beflügelte ihn geradezu.
    „Mach ’n Handstand! Schaffst du das? Sieht bestimmt geil aus. Die Pomuskeln und so ...“, sagte Edda.
    „Echt?“
    „Aber wenn du’s nicht hinkriegst, ist auch oka y ...“
    Marco ließ sich das nicht zweimal sagen. Er versuchte einen Handstand, doch er missglückte. Aber Marc o gab nicht auf. Und Edda tat so, als filmte sie weiter. Stattdessen schickte sie das Video mit seinen ersten Vers u chen per Mail heimlich a n alle „Freunde“ aus Marcos Facebook-Account und löschte die Videos, die er gemacht hatte, während Ma r co weiter fleißig Handstand übte. Und es schließlich schafft e .
    „He. Schau her. Nimm das auf! Schnell!“
    Edda musste lachen. D i eser Depp stand auf beiden Hände n vor ihr. Nackt, mit hochro t em Kopf und sein Schwanz pendelte vor seinem Bauch wie der Perpendikel der kleinen Standu h r von Marie.
    „Nimm es auf!“, sagte Marco aufgeregt und Edda filmte noch mal. Aber es wurd e eine w acklige Aufnahme, weil sie sich nicht meh r halten konnte v o r Lachen. Marco kam wieder auf die Füße und sein Kopf glühte n och von dem ganzen Blut, das sämtliche Schwellkörper verlassen hatte und ins Hirn g eströmt war. Er nahm ihr sein Smart p hone ab und sah sich die Aufnahmen an, a l s auch schon der erste Anruf eintr a f. Sophie.
    Marco meldete sich. Und seinem Gesi c htsausdruck nach musste e r wohl wüste Beschimp f ungen ertragen.
    Ma r co begriff sofort. Was, wie Edda vermutete, wohl an der ungewöhnlich guten H i rndurchblutung liegen mochte.
    „Das wirst du bereuen“, sagte er böse zu Edda, di e ihm seine Boxershorts zuwarf.
    „Hab ich scho n !“, sagte Edda. „Verschwin d e!“
    Marco schnappte seine Sachen. Da klingelte sein Hand y sch o n wieder. Fluchend legte er a u f. Es klingelte wieder.
    Und Edda konnte es noch klingeln hören, während sich Marco b er e its vom Haus en t fern t e.
    Sie hockt e sich auf ih r Bett. So hoh l und l e er h a tte sie sich noch nie gefühlt. Sie v erstand nicht, was ihr je an diesem Jungen gefallen hatte. Es ärgerte sie, wie sehr sie sich offenbar in Menschen täuschen konnt e .
    [ 1250 ]
    Das asiatische Mädchen räkelte sich an der Stange und bemühte sich redlich um eine erotische Wirkung. Clint sah ihr schon vier Whisky lang zu. Nicht dass er ein Interesse an diesem Mädchen gehabt hätte. Es war nur die Erinnerung, die sie auslöste und die fühlte sich gut an. Die Erinnerung an Manila ...
    Clint hatte auf dem Weg von Köln nach Mannheim in Frankfurt Station gemacht, um ein Bordell zu besuchen. Luc, dessen Besitzer, kannte er noch aus seiner Zeit in Manila. Den ersten seiner drei Aufträge hatte Clint ausgeführt und er konnte nun ein wenig Entspannung gebrauchen. Körperlich hatte er sie bekommen, jetzt wartete er auf die geistige Leere, die der Malt hervorrief. Er hatte es bei seinem Meister damals mit Meditation versucht, um diese Leere zu erreichen. Clint war das zu mühselig und langwierig gewesen. Es war ihm nie gelungen, auf diesem Weg den Zustand zu erlangen, den „Mister Talisker“ ihm nach vier bis fünf Gläsern bescherte. Clint spürte, dass dieser Punkt in Kürze erreicht war. Er zahlte, um sich in seinem anonymen Hotelzimmer schlafen zu legen.
    Vier Augen sahen aus dem schummrigen Umfeld zu, wie er nach dem Zahlen und dem großzügigen Trinkgeld seine Brieftasche wieder verschloss. Da steckte eine Menge Bargeld drin. Clint hielt nichts von Kreditkarten. Er ging. Die vier Augen suchten Kontakt zu einem Mann in Lederjacke. Der nickte kurz.
    Ein kühler Wind wehte durch die nächtlichen Straßen um den Hauptbahnhof. Nebel hatte sich gebildet. Oder war es Smog? Clint schlug den Kragen seiner Jacke hoch und bog in die Niddastraße ein. Vor ihm ragten die Türme der Banken in den Himmel und verloren sich im Nebel. Trotz der vier doppelten Malt war Clint noch sicher zu Fuß. Er

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