Abbey Road Murder Song
abgelegt wurde. Einfach alles, von dem Sie glauben, dass es hier nichts zu suchen hat …« Er brach ab.
Die Beamten blieben stehen, warteten auf weitere Anweisungen.
»Also gut. Fangen Sie bei der Mauer da an«, sagte er. »In einer Reihe. Bewegen Sie sich Richtung Straße weiter. Dann … schwärmen Sie aus.«
Sie zogen los, waren jetzt zufriedener, da sie wussten, was sie zu tun hatten.
Breen wandte sich an die zweite Gruppe. »Sie gehen Klinkenputzen«, sagte er.
Dieses Mal schnaubten die Polizisten wie Schuljungen, die in die Mannschaft des einzigen Dicken gewählt wurden. Er gab ihnen vier Fragen vor. Hatte jemand eine Idee, wer das tote Mädchen sein könnte? Wie lange lag der Müll schon vor den Schuppen? Hatte jemand um zirka zwei Uhr morgens etwas Verdächtiges gehört? War jemandem in den vergangenen Wochen etwas aufgefallen? Gewiss gab es bessere Fragen, aber im Moment kamer nicht drauf. Er wies die Constables an, in den Erdgeschosswohnungen zu beginnen und sich langsam nach oben hochzuarbeiten. Danach sollten sie auf der Straße weitermachen.
Als sie losgezogen waren, setzte er sich in den Wagen und zündete sich eine Zigarette an. Breen rauchte fünf täglich. Nicht mehr. Es gefiel ihm, sich den Tag damit einzuteilen, außerdem reichte ihm dann ein Päckchen No 6 vier Tage lang. Heute war er schon bei der zweiten angelangt. Er beugte sich vor und legte die Stirn auf das kühle Lenkrad. Noch nie zuvor hatte ihm der Anblick einer Leiche so zugesetzt. Ihm ging es gar nicht gut.
Nach einer Minute richtete er sich wieder auf und zog das frische Notizbuch und einen Bleistift aus der Tasche. Eine Weile saß er da und kaute auf dem Bleistift herum.
Wenige Minuten nachdem Wellington gegangen war, war ein Krankenwagen mit Sirenengeheul eingetroffen. Er parkte jetzt mitten auf der Straße. Das Blaulicht reflektierte auf den letzten feuchten Blättern einer Linde. Um ihn herum hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Ein junger Mann im Fußballtrikot und eine Frau mit Kopftuch und Einkaufswagen waren stehen geblieben. Zwei junge Mädchen stellten sich dazu und beobachteten, wie die Bahre über den unebenen Boden klapperte. Die in weite Wollmäntel und grellbunte Schals gehüllten Mädchen hielten sich an den Händen, als das tote Mädchen unter einer schwarzen Plane an ihnen vorbeigeschoben wurde. Nur wenige Meter hinter den anderen stand eine Nanny in Uniform, rauchte und reckte den Hals, um über die Menge hinweg etwas zu sehen. Sie alle schienen Gefallen an der Traurigkeit der Szene zu finden. Inzwischen war auch Jones eingetroffen und stocherte im Müll, wo die Leiche gelegen hatte.
Nach einer Weile wurde Breen kalt, und er ließ denMotor des Cortina an. Das Brummen hatte etwas Beruhigendes.
Jemand klopfte an das Fenster auf der Fahrerseite. Ein Constable.
»Alles klar, Sir?«
Breen kurbelte die Scheibe herunter.
»Wollte bloß wissen, ob alles klar ist bei Ihnen?«
»Alles in Ordnung«, sagte Breen. Er wischte sich mit dem Ärmelaufschlag über die Augen. »Hab nur ein paar Minuten zum Nachdenken gebraucht.«
»Ja, Sir. Im zweiten Stock wohnt eine Frau, ich glaube, mit der sollten Sie sich mal unterhalten.«
Breen kniff die Augen zusammen und sah den Polizisten an, der sich zum geöffneten Wagenfenster hinunterbeugte. »Hat sie was gehört?«
»Sie hat den Fund gemeldet, Sir. Und sie sagt, in der Nachbarschaft sind neue Leute eingezogen.«
»Und?«
»Ich denke, Sie sollten mit ihr sprechen, Sir.«
Er machte den Motor wieder aus. »Haben Sie ein Pfefferminz oder so was?«
»Nein, Sir. Tut mir leid.«
Breen schüttelte sich, verstellte dann den Rückspiegel, um sich darin zu betrachten. Er stieg aus und folgte dem Polizisten.
Als die beiden an den Türen vorbeigingen, lugten Gesichter hervor. Früher hatte Breen das nichts ausgemacht. Als Polizist wurde man nun mal beäugt. Man war so was wie ein Autounfall, Leute blieben stehen und glotzten.
Vor einer grün lackierten Tür mit einem Klopfer in Form einer Elfe und einer Klingel an der Seite machte der Constable Halt. Er klingelte. Eine Frau öffnete dieTür einen Spalt breit. »Das ist Detective Sergeant Breen«, sagte der Polizist.
Breen trat einen Schritt vor. »Guten Tag, Mrs … Miss?«
»Shankley«, las der Polizist aus seinem Notizbuch ab.
»Miss«, sagte Miss Shankley, nahm die Kette von der Tür und trat zurück, um die Besucher einzulassen. Jetzt erkannte Breen sie. Es war die Frau im Hauskleid, die das Geschehen vom
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