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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Plastik abgedeckt, die knirschten, als er sich darauf niederließ.
    »Das Mädchen tut mir so leid«, sagte Miss Shankley. »Selbst wenn sie eine, Sie wissen schon was, war … Ich meine, auch dass sie nackt gefunden wurde. So beschämend. Als ich hergezogen bin, war die Gegend noch nicht so. Die Ecke hier war wunderbar. Früher haben wir hier Straßenfeste gefeiert.«
    »Mein Kollege meinte, Sie …«
    »Sie haben mir erzählt, sie hätten gesehen, dass neue Leute eingezogen sind.«
    »Nicht hier ins Haus, Gott sei Dank«, sagte sie. »Nein, nein. In das Haus da hinten.« Sie stand auf und zeigte aus dem Fenster.
    Breen erhob sich langsam, ging zu ihr und sah in die Richtung, in die sie zeigte. Hinter den Schuppen, hinter der Stelle, wo das tote Mädchen gefunden worden war, und der Mauer mit dem Müll stand ein weißes viktorianisches Haus, halb verdeckt von einer großen Linde. Farbe blätterte von der Hauswand und ein undichtes Überflussrohr war offensichtlich für einen grünen Fleck auf der ansonsten weißen Wand verantwortlich.
    Miss Shankley drückte ihre Zigarette aus, nahm den Aschenbecher und verschwand damit in die Küche, um ihn zu leeren.
    »Wann sind die Leute hier eingezogen?«, rief ihr Breen hinterher.
    »Vor zwei Wochen. Das heißt, jetzt am Mittwoch sind’s schon zweieinhalb.«
    »Das wissen Sie aber sehr genau.«
    »Man macht so seine Beobachtungen«, sagte sie und kehrte mit ausgewischtem Aschenbecher ins Wohnzimmer zurück.
    »Zum Beispiel?«
    »Ungewöhnliches fällt einem auf, oder nicht?«
    »Nicht jedem«, sagte der Polizist.
    »Mag sein«, sagte Miss Shankley lächelnd und strich ihr Hauskleid glatt.
    »Ungewöhnliches?«, hakte Breen nach.
    Sie senkte ihre Stimme. »Die sind dunkel«, sagte sie, als fürchtete sie, von ihnen gehört zu werden, wenn sie zu laut sprach.
    »Dunkel?«
    »Schwarz. Sie wissen schon. Afrikaner«, erklärte sie.
    »Verstehe«, sagte Breen. Er setzte sich wieder auf das Sofa. »Afrikaner?«
    »Jedenfalls haben sie behauptet, sie kämen aus Afrika«, sagte Miss Shankley.
    »Oh.« An der Wand hingen drei Stockenten in verschiedenen Größen, die in einer Reihe schräg nach oben flogen. Breen schloss die Augen und rieb sich mit dem Zeigefinger und dem Daumen seiner Linken die Nase, dann sah er auf die Uhr. Schon nach eins. Normalerweise machte er jetzt Mittagspause im Pub. Wenn sie heute ausfiel, sollte es ihm nur recht sein.
    »Wollen Sie nicht mehr wissen?«, fragte die Frau, enttäuscht angesichts seines Schweigens.
    »Ich frage mich, aus welchem Anlass Ihre neuen Nachbarn Ihnen erzählt haben, dass sie aus Afrika stammen?«
    »Sehen Sie, ich habe sie zunächst für Jamaikaner gehalten. Im vergangenen Jahr ist eine jamaikanische Familie hier eingezogen. Das hat für einigen Wirbel gesorgt. Lange sind sie nicht geblieben. Vielleicht hat es ihnen hier nicht gefallen. Ist ja eigentlich auch keine Gegend für solche Leute, oder? Wir waren erleichtert, als sie wieder ausgezogen sind. Und ich bin sicher, die Jamaikaner waren es auch.«
    Breen schob die Hände in die Taschen seines Regenmantels. »Dann haben Ihnen Ihre neuen Nachbarn alsoerklärt, dass sie Afrikaner sind, als Sie ihnen rieten, nach Jamaika zurückzukehren?«
    »Wie bitte?«, sagte Miss Shankley und hob ihr Kinn ein kleines bisschen höher.
    »Ach, nichts. Ich denke, fürs Erste war’s das«, sagte er und stand auf.
    »Ein Gespräch unter Nachbarn, mehr nicht«, sagte Miss Shankley.
    »Aber sie sind neu in der Gegend, und Sie glauben, dass sie etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun haben.«
    »Das habe ich nicht gesagt, Officer«, beharrte sie mit verkniffenem Mund. »Ich dachte nur, Sie sollten wissen, dass hier Leute eingezogen sind, die nicht ursprünglich von hier stammen.«
    »Und wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Wachsamkeit«, warf der Constable ein.
    Die Frau ließ sich schmollend auf ihrem plastikgeschützten Sessel nieder.
    »Hat Sie der Constable schon gefragt, ob Sie vergangene Nacht etwas Ungewöhnliches gehört haben?«, fragte Breen und blieb noch einmal im Flur stehen.
    »Ich habe ihr alle Fragen gestellt, Sir. Sie hat gesagt, der Müll liegt schon seit Wochen rum. Und sie schläft mit Ohrstöpseln.«
    »Ich habe nichts gegen Afrikaner«, sagte Miss Shankley. »Aber in Afrika ist doch wohl genug Platz für die alle.«
    »Nur noch eine Frage. Um wie viel Uhr stehen Sie morgens auf?«
    »Ungefähr um sechs. Dann höre ich Radio.«
    »Erinnern Sie sich, ob Sie aus dem Fenster gesehen

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