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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Taktik nicht einverstanden. Er ist ein Verräter.« Er zog ein Tuch aus der Schublade und staubte seinen Schreibtisch ab. »Versuchen Sie’s im Krankenhaus. Vielleicht leiht er sich Geld von einem Kollegen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, von wo aus er angerufen haben könnte?«
    »Es war eine Telefonzelle. Kann überall gewesen sein.«
    »Haben Sie Hintergrundgeräusche gehört, die einen Hinweis liefern könnten?«
    »Da war eine Straße. Und Autos. Mehr nicht.«
    Breen stand eine Weile schweigend im Laden, betrachtete den Krimskrams um sich herum. Eine Holzfigur mit weißem Gesicht stand wie ein Spielzeugsoldat auf einem Regal. Ein Schachbrett aus winzigen geschnitzten Afrikanern.
    »Vielleicht sollten wir ins Krankenhaus fahren und uns dort umsehen«, meinte Breen.
    »Glauben Sie im Ernst, dass er dort ist, Sir? Da wird es von unseren Leuten nur so wimmeln.«
    Breen betrachtete erneut das Plakat mit dem Schriftzug »Rettet Biafra« und das Bild des Jungen, der für die gute Sache verhungert war.
    Sie verließen den Laden und gingen direkt zum Wagen.
    »Fahren wir jetzt ins Krankenhaus? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er dort ist, Sir.«
    »Steigen Sie ein«, sagte Breen.
    »Wie bitte?«
    »Fahren Sie ein Stück, und parken Sie außer Sichtweite.«
    Sie machten einem Mann Platz, der einen riesigen Kronleuchter aus Messing über den Bürgersteig schleppte, und stiegen dann ein.
    »Warum, Sir?«
    »Lassen Sie sich nichts anmerken, und fahren Sie ein Stück.«
    »Beobachtet er uns noch?«
    »Wahrscheinlich. Nicht hinsehen. Fahren Sie einfach.«
    Tozer tat, wie ihr geheißen, bog an einem Waschsalon in eine Seitenstraße ab.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie und stellte den Motor ab.
    »Haben Sie die Frau erkannt, die an die Ladentür geklopft hat?«
    »Nein.«
    »Ich glaube, das war Mrs Briggs, auch wenn sie ihr Gesicht unter dem Kopftuch versteckt hatte. Sie hat sich ganz schnell wieder verzogen, als sie uns da drin gesehen hat.«
    »Glauben Sie, Ezeoke versteckt sich im Laden?«, fragte Tozer.
    »Ich weiß es nicht. Irgendwas geht da vor.« Die Straße war kurz. Die Leute ringsum beäugten den Streifenwagen, fragten sich, was die Polizisten dort wollten.
    »Aber er hat doch gesagt, dass er Ezeoke hasst.«
    »Na ja, natürlich sagt er das.«
    »Oh, verstehe. Du liebe Güte.« Sie sah Breen an. »Also, was machen wir jetzt?«
    »Im Laden gibt es einen Vorder- und einen Hintereingang. Wir trennen uns. Sie nehmen die Rückseite. Gegenüber vom Laden ist ein Pub, ich rufe von dort auf der Wache an und behalte die Vorderseite im Auge.«
    »Toll! Sie setzen sich in die Kneipe, und ich stehe mir auf der Straße die Füße platt.«
    »Sie tragen Uniform. Vorne würden Sie zu sehr auffallen.«
    »Schon wahr.« Sie gingen gemeinsam zur Straße zurück Richtung Okonkwos Laden. Zehn Meter davor zweigte der Blenheim Crescent ab, über den man zu einer schmalen Seitengasse gelangte.
    »Da drüben, das ist die Hintertür, oder? Da stell ich mich jetzt hin.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Breen. »Die werden gleich Verstärkung schicken. Wenn sich was rührt, unternehmen Sie nichts. Passen Sie nur gut auf, wer es ist und in welche Richtung er oder sie geht.«
    »Ich wollte schon immer mal observieren«, sagte sie. »Wie im Film.«
    Breen wartete, bis er sich hinter einer Menschentraube verstecken konnte, und ging von ihr verdeckt zum Prince of Wales. Es war ein großes, breites viktorianisches Gebäude an der Straßenecke, mit großen Fenstern, durch die Breen ausgezeichnete Sicht auf Okonkwos Vordertür schräg gegenüber hatte.
    Er ging hinein und bestellte ein kleines Best Bitter, ließ dabei die Straße nicht aus den Augen. Dann setzte er sich mit dem Rücken zur Bar. »Haben Sie ein Telefon?«, fragte er den Barmann.
    Der Barmann nickte Richtung Toiletten. Das Telefon hing im Gang. Von dort aus war Okonkwos Laden nicht zu sehen. Breen wechselte einen Zehn-Schilling-Schein für Kleingeld. »Fünf Shilling, wenn Sie die Tür da im Blick behalten. Wenn jemand rein- oder rausgeht, winken Sie mir, okay?«
    Er warf selbst noch einen letzten Blick auf den Laden, das »Geschlossen«-Schild hing noch an der Tür. Er glaubte, im schlecht beleuchteten Raum hinter dem Nippes im Fenster Okonkwos dunkle Silhouette zu erkennen.
    Breen gab seine Stellung am Tresen auf und erreichte Marilyn. »Wie läuft’s?«
    »Prosser war da und hat gekündigt.«
    »Hab’s gehört«, sagte Breen.
    »Ohne jeden Grund. Hat einfach das

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