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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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ihm eine Ohrfeige.
    »Verfluchte Scheiße, Paddy. Ich halte sie für eine arrogante Ziege, aber glaubst du wirklich, ich würd’s dir nicht sagen, wenn sie sich gemeldet hätte?«
    Er stand blinzelnd vor ihr.
    »Manchmal bist du so ein blöder Idiot, Paddy Breen. Du hast nicht den blassesten Schimmer, oder? Du bist der herzloseste Mann, dem ich je begegnet bin.«
    Als er sie in der Küche stehenließ, zitterte sie immernoch vor Wut, verschüttete den Zucker, den sie in den Becher zu löffeln versuchte.
    »War sie mal bei dir zu Hause?«
    Carmichael und Breen standen auf einer Verkehrsinsel, eingeschlossen von vorbeirasenden Autos – Carmichael suchte sich seltsam ungeeignete Momente aus, um über solche Dinge zu sprechen.
    »Ja.« Breen blickte auf den Verkehr in westlicher Richtung, wartete auf eine Lücke. Marilyns Ohrfeige brannte noch auf seiner Wange.
    »Tozer ist schon ein bisschen komisch, oder? Hast du mit ihr …?«
    Breen schüttelte den Kopf. Er hätte Carmichael gerne dieselbe Frage gestellt, aber es fehlte ihm an Zuversicht, dass ihm seine Antwort gefallen würde.
    »Hab gedacht, du hättest«, sagte Carmichael. »Die Sache ist doch die, sie ist eine Nervensäge. Aber, na ja.« Ein Motorrad raste dröhnend vorbei, keinen halben Meter von ihnen entfernt. Und Carmichael wechselte das Thema. »Der Verkehr ist der helle Wahnsinn. Wenn das so weitergeht, steht London in ein paar Jahren still. Die überlegen schon, ob sie Hängebahnen bauen.«
    Als sie’s endlich über die Straße geschafft hatten, stand ein uniformierter Beamter auf den Stufen vor dem Krankenhaus. Scotland Yard hatte ihn dort stationiert, damit er nach Ezeoke Ausschau hielt. »Sind Sie schon den ganzen Tag hier?«
    Der Polizist nickte. »Wobei der Mann ja wohl kaum versuchen wird, durch den Haupteingang reinzugehen.«
    Carmichael brummte und ging weiter. »Prosser war heute Morgen bei Bailey.«
    »Marilyn hat’s erzählt.«
    »Was soll das denn?«
    Breen zuckte mit den Schultern.
    »Lass das, Paddy. Irgendwas war da los zwischen Prosser und dir. Er hat gekündigt.«
    »Hab’s gehört.«
    »Und?«
    Breen zuckte erneut mit den Schultern.
    »Ich bin dein Freund, Paddy.«
    »Ich kann’s dir nicht sagen.«
    »Hat dir Prosser erzählt, warum er kündigt?«
    »Im Prinzip schon. Aber ich darf’s nicht sagen. Ich hab’s versprochen.«
    »Versteh mich nicht falsch, ich bin froh, dass er weg ist. Ich will es einfach nur wissen.«
    Breen antwortete nicht. Egal, wie sehr er Prosser verachtete, er hatte eine Verabredung mit ihm getroffen.
    »Schön«, sagte Carmichael. »Wie du meinst.«
    Im Eingangsbereich herrschte reger Betrieb. Ein Patient auf Krücken in einem gestreiften Schlafanzug lehnte an der Wand. Ein Arzt im weißen Kittel unterhielt sich mit einer jungen Frau. Angestellte gingen entschlossenen Schrittes vorüber. Breen wandte sich an die Frau am Empfang.
    »Wo ist das Büro des Chefarztes?«
    »Im dritten Stock«, sagte sie, eine Zigarette im Mundwinkel. »Waren schon jede Menge Kollegen von Ihnen da.«
    Im dritten Stock angekommen, wies ihnen eine Krankenschwester den Weg zu einer Tür mit einem polierten Messingschild: »Professor Christopher Briggs, Chefarzt«.
    Eine nicht mehr ganz junge Sekretärin mit Cateye-Brille blickte von ihrer elektrischen Schreibmaschine auf. »Ja, bitte?«
    »Ist Professor Briggs zu sprechen?« Breen hielt ihr seine Brieftasche mit dem Dienstausweis hin.
    »Er hat zu tun. In einer halben Stunde wird er Zeit für Sie haben.«
    »Es ist wichtig.«
    Sie meldete sich bei ihm über die Sprechanlage. »Hier sind zwei Polizisten, die Sie sprechen möchten, Sir. Sie sagen, es sei wichtig.«
    Sie mussten fünf Minuten warten, bevor der Summer ertönte und sie in das geräumige Büro vorgelassen wurden. Ein Teppichläufer lag auf dem Parkettboden. Ein Porträt der Königin hing an der Wand hinter dem Schreibtisch.
    Das Haar des Professors war dicht und grau, er trug ein rosa Hemd und einen grauen Anzug, saß an einem großen Eichenschreibtisch, einem anderen Mann gegenüber, der sich auf einem Klemmbrett Notizen machte.
    Er nickte Breen zu, sah auf seine Armbanduhr.
    »Ja?«
    »Verzeihung Sir. Aber wissen Sie, wo sich Ihre Frau zur Zeit aufhält?«, fragte Breen.
    Der Professor runzelte die Stirn. »Würden Sie uns einen Moment alleine lassen?«, sagte er zu dem anderen Mann, der sich daraufhin hastig erhob, wobei er das Klemmbrett fallen ließ und sich rasch bückte, um es wieder aufzuheben.
    »Wie bitte?«,

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