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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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›Dear Mister Skewball, kannst du was von den Hollies spielen‹ …«
    »Mach mal leiser!«, übertönte Miss Pattison das Pfeifen des elektrischen Wasserkochers.
    »Wir dachten, vielleicht könnten Sie sich ein paar Fotos ansehen«, sagte Constable Tozer.
    Miss Pattison steckte jeweils einen Teebeutel in jeden Becher. »Am Telefon meinten Sie, sie könnte eine von uns gewesen sein?«
    »Wir wissen es nicht. Möglich ist es«, sagte Breen und erklärte, wo man die Leiche gefunden hatte. »Sie war ungefähr 16 oder 17 Jahre alt.« Der elektrische Wasserkocher rumpelte. »Ich hoffe wirklich, dass sie keine von uns war. Das würde mir sehr nahegehen.«
    Ein Spatz landete draußen auf dem Fensterbrett, jemand musste Brotkrumen für die Vögel rausgelegt haben, denn als er wieder davonflog, hatte er einen vollen Schnabel.
    »Klingt schrecklich, so was zu sagen, oder? Sie muss ja trotzdem Angehörige gehabt haben, auch wenn sie keine von uns war.«
    »Darf ich Sie was fragen?«, unterbrach Tozer. »Kennen Sie die Beatles eigentlich persönlich?«
    Sie erwiderte Constable Tozers Lächeln und nickte. »Heutzutage sind sie natürlich nicht mehr so oft in der Gegend. Sie haben jeweils ihr eigenes Leben.«
    »Aber manchmal kommen Sie noch her?«, fragte Tozer und sah sich ehrfurchtsvoll um.
    »Du liebe Güte, nein«, sagte Miss Pattison. »Wir gehen zu ihnen.«
    »Nach Hause?« Breen starrte sie an, aber sie schenkte ihm keinerlei Beachtung.
    »Wenn nötig, auch das, ja.«
    »Das muss ja so toll sein! Ich würde wahnsinnig gerne …«
    Breen räusperte sich.
    »Verzeihung, Sir.«
    »Na schön.« Er zog das Foto heraus. Im Vergleich zu den glänzenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen dieser vier gutaussehenden Männer, die die Hände in die Hosentaschen vergraben in die Kamera grinsten, wirkte das Bild des toten Mädchens wie ein kleines, fieses Etwas. Sie war leblos, in jeder Hinsicht das Gegenteil.
    Miss Pattison seufzte. »So was Schreckliches, entsetzlich«, sagte sie. Sie nahm das Foto und betrachtete es, dann stand sie damit auf und ging zum Fenster, um es besser sehen zu können.
    Tozer entdeckte ein signiertes Foto von George Harrison auf Miss Pattisons Schreibtisch. Sie nahm es und musterte den schnurrbärtigen jungen Mann mit den eingefallenen Wangen und den schnörkeligen Kugelschreiberschriftzug darunter. »George ist mein Lieblingsbeatle«, sagte sie, dann blickte sie auf, begegnete Breens Blick und stellte das Foto hastig wieder zurück. »Entschuldigung.«
    Miss Pattison begutachtete noch immer das andereFoto, das der Toten. Das unglamourösere der beiden. »Erkennen Sie sie?«, fragte Breen.
    »Nein. Aber bei uns sind zehntausende Mädchen. Ich kann nicht jede kennen.«
    Breen versuchte es andersherum. »Hatten Sie je mit Männern zu tun, die weibliche Fans ausnutzen wollten?«
    »Ausnutzen?«, fragte Miss Pattison. »Inwiefern? Meinen Sie Vergewaltiger?«
    »Auch.«
    »Wurde sie denn vergewaltigt?«
    »Möglicherweise.«
    »Wie furchtbar.«
    »Vielleicht gibt es da draußen jemanden, den die Fans kennen … jemanden, der ihnen verdächtig vorkommt.«
    »Wir haben fünfzigtausend Mitglieder. Soll ich die alle einzeln anrufen? Oder ihren Eltern schreiben?«
    »Fünfzigtausend? Sie geben doch eine Fanzeitschrift heraus. Könnten Sie nicht eine kleine Anzeige darin unterbringen?«
    »Oh nein. Das wäre ganz und gar unpassend. Ganz und gar.«
    »Unpassend? Das Mädchen ist tot.«
    »Und das tut mir auch schrecklich leid. Aber unsere Zeitschrift ist nicht der richtige Ort, um darüber zu berichten.«
    »Es muss doch noch andere Leute geben, denen wir dieses Foto zeigen können?«
    »Lassen Sie’s hier, wenn Sie wollen. Vielleicht erkennt sie ja jemand.« Miss Pattison verschränkte die Arme. Das war ihre Welt. Und sie war nicht bereit, zu helfen.
    »Wird es dieses Jahr wieder eine Weihnachtssingle für die Fans geben?«, fragte Tozer.
    Plötzlich strahlte Miss Pattison. »Selbstverständlich.«
    »Ich hab alle. Und ich finde sie alle super.«
    »Sind Sie Fan?« Miss Pattisons Augenbrauen tanzten.
    »Natürlich«, sagte Tozer.
    »Und auch Mitglied?«
    »Na klar.«
    Miss Pattison hielt inne. »Was haben Sie gesagt, wie Sie heißen?«
    »Tozer. Helen Tozer.«
    Miss Pattison stand auf und ging in den Nachbarraum. »Warten Sie bitte«, rief sie und ließ Tozer und Breen alleine in ihrem Büro stehen.
    Breen blinzelte. Miss Pattisons Parfüm trieb ihm Tränen in die Augen.
    »Stehen Sie auch auf die Beatles, Sir? Oder sind Sie

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