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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Breen schon den Tee kochen«, johlte Jones.
    »Sie haben gesagt, Sie wollen keinen«, protestierte Breen.
    »Das war, als sie meinte, ich soll welchen kochen.«
    »Herrgottnochmal«, sagte Marilyn.
    »War ein Witz. Bloß ein Witz.«
    »Gott, wie armselig.« Marilyn kehrte Tozer den Rücken zu. »Also, wovon hat Wellington gesprochen?«
    Breen hatte Marilyn noch nie so unhöflich erlebt. Er konnte es kaum fassen.
    »Constable Tozer, von der du offenkundig wenig hältst, hat einen Fleck auf dem Kleid entdeckt«, sagte er und merkte, dass er Tozer nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag verteidigte.
    Tozer hörte auf zu lachen und schüttelte den Kopf. »Nicht, Sir.«
    »Und diesen korrekt als Spermafleck identifiziert.«
    »Sir«, zischte Tozer und zog ihn am Ärmel.
    »Das Kleid lag in einem der Müllcontainer, die wir gar nicht durchsucht hätten, wäre es nach Ihnen gegangen, Jones.«
    »Aber Sir …«
    »Wie war das?«, fragte Jones. »Was hat sie auf dem Kleid entdeckt?«
    »Die Frage ist doch eher, woher sie wusste, was es war«, sagte Marilyn und nahm ihren Tee. »Ich meine …«
    »Oha«, sagte Jones, stand auf und rieb die Hände aneinander. Aller Blicke waren auf Tozer gerichtet.
    »Sehen Sie?« Tozer lief rot an.
    »Von einem Mann?«
    »Wahrscheinlich muss man einiges von dem Zeug gesehen haben, um es auf Anhieb zu erkennen.«
    »Dreckige Schlampe.«
    Tozer sah Breen böse an. »Schönen Dank, Sir.«
    »Wo haben Sie’s denn gesehen, Constable Tozer?« Pfiffe und Gejohle. Tozer rannte aus dem Raum, knallte die Tür hinter sich zu.
    »Ganz schön zickig«, sagte Jones.
    »Hab sowieso gehört, sie soll ein Flittchen sein.«
    Breen stand da, schaute in die feixenden Gesichter. »Gebt dem Mädchen verdammt noch mal eine Chance«, sagte er.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich Constable Tozer beim CID nicht bewähren wird«, sagte Marilyn grinsend und kehrte zum Hektographen zurück. Klack surr. Klack surr.
    »Sie hat nur versucht, mir bei meinen Ermittlungen zu helfen.«
    Jones zündete eine Zigarette an und sagte: »Sieht also ganz danach aus, als wär’s jemand aus dem Wohnblock gewesen.«
    Breen ging zur Tür, öffnete sie und wartete, ob Tozer wiederkam. »Diese Möglichkeit hattest du längst ausgeschlossen, falls du dich erinnerst«, sagte er. »Hast du deine Meinung geändert?«
    »Möglicherweise hab ich mich geirrt. Wir irren uns alle mal.«
    Breen drehte sich um und nickte. »Aber mir ist es ein Rätsel, warum jemand aus dem Haus eine Leiche dort ablegt«, sagte er. »Ich meine, die Bewohner wussten doch, dass die Schlösser an den Schuppen repariert waren, oder?«
    Er blickte wieder in den Gang. Keine Spur von Tozer. Sie war weg.
    »Vielleicht wollte der Täter die Leiche in einem der Schuppen verschwinden lassen und wurde gestört?«
    »Vielleicht.«
    »Oh«, sagte Jones. »Ganz vergessen: Ich hab das Mädchen gefunden, das die Leiche entdeckt hat.« Er stand auf, ging zu Breen und reichte ihm einen Zettel mit einer Adresse und einer Telefonnummer.
    »Ich mach das.« Breen las die Adresse, ein Haus in der Abbey Road.
    »Nimm dich vor der Hausherrin in Acht, das ist eine vornehme Zicke. Meinte zu mir, mein Anruf käme ungelegen und ich hätte erst mal einen Termin vereinbaren sollen.«
    »Marilyn, hast du Klebeband?«, rief Breen. Er ließ die Schwingtür zufallen.
    Ohne den Kopiervorgang zu unterbrechen, sagte sie: »Unterste Schublade, links.« Blaubedruckte Blätter krochen aus der Maschine auf einen wachsenden Stapel.
    Marilyn machte Pause, um Luft zu holen. Das Geräusch verstummte. Sie griff nach einem Päckchen No 6 oben auf dem Aktenschrank und zündete eine an. »Mein Freund ist vorbeigekommen und hat mir den hier geschenkt«. Sie streckte ihre rechte Hand aus, die Zigarette zwischen den Fingern, und präsentierte einen kleinen Diamantring.
    »Sehr schön«, sagte Breen.
    »Ich finde ihn potthässlich«, sagte Marilyn, legte die Stirn in Falten und hielt sich den Ring unter die Nase. »Ich weiß nie, was ich davon halten soll, wenn mir ein Mann Schmuck schenkt. Der führt nichts Gutes im Schilde. Meinst du, ich soll ihn abservieren, Paddy?«
    »Das darfst du mich nicht fragen.«
    Marilyn zog die Nase kraus und wandte sich ab. Breen klebte Blätter an die Wand, so dass eine große rechteckige Fläche entstand. Anschließend nahm er einen Bleistift aus der Schublade und skizzierte darauf die Cora Mansions.
    »Seht nur den berühmten irischen Künstler«, sagte Jones. »Wie war noch der

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