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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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nicht einfach alles immer nur so weitergehen. Brauchst du nicht auch manchmal eine Veränderung?«
    »Veränderung?«
    »Na, du weißt schon.«
    »Doch natürlich«, sagte er. »Warum nicht?«
    »Ich auch, ich will nicht mein Leben lang Sekretärin bleiben.«
    Breen nickte.
    Sie lächelte ihn an. »Sicher, dass du nicht doch mal was trinken gehen willst, Paddy? Sonst nichts. Nur mal was trinken? Big John und die anderen Jungs ziehen heute Abend los. Die sind ganz aufgeregt, weil sie einen Popstar eingelocht haben.«
    Sie hatten fast Feierabend. Vielleicht sollte er ja sagen. Vielleicht hatte Carmichael recht. Er sollte sich öfter unter die Kollegen mischen.
    Er überlegte gerade, ob er nicht doch mit Marilyn und den Männern auf ein schnelles Halbes gehen sollte, als Tozer in die Kantine platzte.
    Sie spazierte direkt auf Breen zu, als sei nichts geschehen, und sagte: »Möchten Sie was vom Tresen?«
    »Nein, danke vielmals«, sagte Marilyn. »Und wo bist du eigentlich gewesen?«
    Tozer ignorierte sie, kam eine Minute später mit einem Käsesandwich und einem Becher Tee zurück und setzte sich neben Marilyn.
    »Wie geht’s?«
    »Wunderbar, bis vor einer Minute«, sagte Marilyn. »Du kannst dich nicht einfach aus dem Staub machen und deinen Vorgesetzten sitzen lassen, kapierst du das nicht?«
    Tozer zuckte mit den Schultern. Breen betrachtete Tozers Sandwich. Es hatte zu lange in der Auslage gelegen, und die Ränder der in Dreiecke geschnittenen Weißbrotscheiben wölbten sich bereits nach oben. Tozer nahm das trockene Sandwich und biss ein großes Stück davon ab.
    »Und«, sagte Breen. »Wo sind Sie den ganzen Tag gewesen?«
    Tozer sah ihm in die Augen. »Ach, hier und da«, sagte sie durch einen Mund voller Krümel.
    »Verdammt noch mal«, rief Marilyn aus.
    »Ach«, sagte Tozer, nachdem sie geschluckt hatte. »Möglicherweise interessiert Sie das.« Sie öffnete ihre Handtasche, zog ein Notizheft heraus und überreichte es Breen. Auf der aufgeschlagenen Seite stand mit rotem Kugelschreiber in ihrer geschwungenen, mädchenhaften Handschrift: »Morwenna Jane Sullivan. Adresse, Verden an der Aller, Deutschland, 13. Juni 1951.«
    Miss Pattison hatte angerufen.
    Sie hatte einigen wenigen ausgewählten Fans das Foto der Toten gezeigt. Keinen Tag später hatte ein Mädchen, das gekommen war, um sich den Gewinn aus einem Preisausschreiben abzuholen, die Tote erkannt. Sie hatte sie nicht gut gekannt, war ihr nur zweimal draußen vor dem EMI-Studio begegnet. Laut Miss Pattison habe sie nicht mehr gesagt, als dass sie glaube, ihr Name sei Morwenna und sie sei auf jeden Fall Sternzeichen Zwilling, was sie sich gemerkt hatte, weil sie selbst Zwilling war.
    »Dann sagte Miss Pattison, die Polizei würde mit ihr sprechen wollen, aber das Mädchen meinte, daran habe sie kein Interesse, und sei verschwunden.«
    »Wie heißt sie?«
    »Der Name, den sie beim Preisausschreiben angegeben hat, war Miss P. Lane. Nur dass es keine P. Lane im Fan-Club gibt. Und dann bin ich drauf gekommen. Penny Lane. Kapiert?«
    »Was kapiert?«
    »Oh Gott, Sir, sagen Sie bloß, Sie kennen Penny Lane nicht.«
    »Doch natürlich, ich wollte Sie nur auf den Arm nehmen.«
    »Sehr witzig.«
    »Was ist mit heute Abend, Paddy?«, fragte Marilyn. »Sehen wir uns später.«
    »Vielleicht ein anderes Mal. Was ist mit Morwenna?«
    »Das wollte ich ja gerade sagen. Es gibt zwar keine Penny Lane, aber ich bin die ganze Kartei durchgegangen und habe ganze achtzehn Morwennas gefunden. Wer hätte das gedacht? Den Namen hatte ich vorher nie gehört. Ich meine, wer nennt denn sein Kind Morwenna? Aber nur eine davon ist Zwilling. Bingo. Verden an der Aller. Meinen Sie, ihre Familie lebt noch in Deutschland?«
    Marilyn stand auf, brachte ihren Becher zum Tresen zurück und ging ohne ein weiteres Wort.
    »Eher Armee«, sagte Breen. »Vielleicht war ihr Vater bei ihrer Geburt dort stationiert. Was ist mit dem Mädchen, das sie erkannt hat, dieser Penny Lane? Haben Sie eine Adresse von ihr?«
    »Ich war sogar schon da. Ein besetztes Haus in Hamilton Terrace, wissen Sie?« Eine Gruppe Studenten hatte vor wenigen Monaten ein riesiges leerstehendes Regency-Haus in einer der vornehmeren Straßen in St John’sWood in Besitz genommen. Damals hatte es Beschwerden gehagelt, aber inzwischen war es ruhiger geworden. Breen war erstaunt zu hören, dass die Studenten offenbar noch immer dort wohnten. »Hab nicht geklopft, aber mit einem gesprochen, der meinte, sie wäre längst

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