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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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herkommen und Julia Sullivan sagen, dass ihre Tochter tot ist, kommt sie drauf, dass er sie getötet hat, nimmt ein Gewehr und erschießt ihn. Dann flüchtet sie hierher, weil sie früher hier mit ihrer Tochter glücklich war, und erschießt sich.«
    Breens Nacken schmerzte vom vielen nach oben Blicken.
    »Möglich.«
    »Glauben Sie, sie hat’s getan, weil sie mich gehört oder uns gesehen hat?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Oh Gott. Wir machen alles falsch, oder?«
    Breen antwortete nicht. Von hier aus hatte man auch keine bessere Sicht. Er ging wieder in den Wald zurück. Das Blut unter dem Baumhaus wirkte im schwindenden Licht schwarz.
    Sergeant Block stand mit aufgestelltem Kragen unter dem Baumhaus. »Un-glaub-lich.«
    Als der Feuerwehrwagen mit den Leitern eintraf, war es fast vollständig dunkel. Das Blut tropfte schon lange nicht mehr. Die Feuerwehrmänner hatten versucht, eine Leiter mit Keilen auf dem unebenen Grund zu stabilisieren.
    Tozer hatte eine karierte Decke aus dem Kofferraum des Morris Oxford geholt. Sie war voller Hundehaare, aber sie hatte sie Breen trotzdem um die Schultern gelegt, damit dieser endlich zu zittern aufhörte.
    »Warum haben Sie nicht gesagt, dass Sie sie hier vermuten?«, blaffte Block.
    Breen zog sich die Decke enger um die Schultern. »Wissen Sie was, ich wünschte, das hätte ich Ihnen gesagt. Dann würden nämlich Sie hier blöd rumstehen und nicht wir.«
    »Erst teilen Sie uns nicht mit, dass Sie die Sullivans vernehmen. Sie tauchen einfach dort auf, und am Morgen danach ist der Major tot. Dann verschweigen Sie uns, wo sich Julia Sullivan versteckt, und wahrscheinlich ist sie jetzt auch tot.«
    »Ich wusste nicht, dass sie hier ist.«
    »Offensichtlich hatten Sie aber doch eine Ahnung.«
    »Sie hätte sich trotzdem erschossen, sobald sie Sie hätte kommen sehen.«
    Block spuckte auf das Laub am Boden. »Vielleicht wäre ich ja nicht einfach so hereingeplatzt, ohne zu wissen, ob sie hier ist oder nicht. Vorausgesetzt, sie ist es überhaupt.«
    »Treten Sie bitte beiseite, meine Herren«, sagte ein Feuerwehrmann, der ein langes aufgerolltes Seil zur Leiter schleppte.
    Sie traten ein Stück zurück. Der Feuerwehrmann warf sich das Seil über die Schulter und begann den Aufstieg über die Leiter. Inzwischen war es dunkel, und ein anderer Feuerwehrmann richtete den Strahl einer starken Taschenlampe hinauf, damit sein Kollege etwas sehen konnte. Im Licht glänzte das Blut rot auf dem Holz. Oben auf der Leiter schien der Feuerwehrmann Minuten zu brauchen, bis er die oberen Sprossen am Baumstamm festgebunden hatte. Breen trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Schließlich knipste der Mann seine eigene Taschenlampe an und streckte den Kopf durch die Falltür.
    Er leuchtete mit der Taschenlampe nach unten, blendete sie. »Es ist eine Frau«, rief er.
    »Ich sollte mir das ansehen«, sagte Breen.
    »Sie dürfen später meinen Bericht lesen. Ich werde Ihnen eine Kopie zukommen lassen. Jetzt verschwinden Sie.«
    Breen schüttelte den Kopf. »Ich sollte mir den Tatort ansehen.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, sagte Block. »Verschwinden Sie, alle beide.«
    Sie blieben noch eine Weile stehen, während die Feuerwehrmänner Flaschenzüge am Baum befestigten, um die Leiche hinabzulassen. Dann drehte sich Breen um und ging zum Wagen, Tozer folgte ihm.
    »Wichser«, sagte Tozer und ließ den Motor an. »Block.«
    Sie machte Licht im Innenraum und beugte sich zu Breen hinüber. Halb auf ihm liegend, klappte sie die Sonnenblende runter, um ihren Kopf im Schminkspiegel zu betrachten. »Ist da noch Blut? Ich kann nichts sehen.«
    Sie drückte ihr dunkles Haar platt auf den Kopf und verdrehte die Augen, konnte aber nichts erkennen.
    »Ich brauche eine Badewanne.«
    Sie ließ die Kupplung kommen, und der Wagen fuhr an.
    »Ich komme mir vor wie Lady Macbeth.«
    Der Wagen schoss über schmale Landstraßen.
    Breen klammerte sich seitlich an den Sitz. »Aber er hat recht. Wir haben es vermasselt, und deshalb ist sie jetzt tot.«

zweiundzwanzig
    Drei Uhr morgens, Dienstagnacht, Breen war der einzige Gast in Joe’s All Night Bagel Shop und lauschte der Musik, die Joe aufgelegt hatte. Heute Abend war es Jazz.
    »Such dir einen anderen Job«, sagte Joe. »Was mit Nachtschichten.«
    »Ich soll wohl deine Tochter ersetzen, jetzt wo das Baby da ist?« Breen las die Times vom Vortag, die jemand auf dem Tresen liegengelassen hatte. Alles drehte sich um die Präsidentschaftswahlen in

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