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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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anmerken zu lassen, während sie seine markanten Wangenknochen, den ruhigen Blick und den energischen Mund betrachtete.
    “Zoe …” Er räusperte sich, setzte an, etwas zu sagen, um dann mit einer wegwerfenden Handbewegung zu ihr zu kommen und sie in den Arm zu nehmen. “Was für eine angenehme Überraschung.”
    Er trat einen Schritt zurück, ließ sie aber nicht ganz los, sondern hielt sie vielmehr auf Armeslänge von sich. “Der Erfolg bekommt dir, Red”, sagte er und benutzte den Spitznamen, den er ihr vor langer Zeit gegeben hatte. “Du siehst wundervoll aus.”
    “Danke schön.”
    “Wie lange ist es her?”
    Als ob er das nicht wüsste. “Fünf Jahre?” Das sagte sie nur, um ihn zu testen.
    “Du warst schon immer schlecht in Mathe. Es sind bereits sechs.” Er drückte ihren Arm noch einmal und ließ sie dann los. “Ich habe dich vermisst.”
    “Du hast es überlebt.”
    “Und du bist inzwischen in der ganzen Stadt bekannt.”
    “Na ja, nicht ganz, aber nett, dass du das sagst. Schaust du dir den Comic an?”
    “Sieben Tage die Woche. Ich bin ein großer Fan von Kitty Floyd. Vielleicht, weil sie mich an dich erinnert.”
    Er war nun schon der Zweite, der ihr das in den letzten vierundzwanzig Stunden erzählt hatte. “Tatsächlich? Wieso?”
    “Hm, lass mich nachdenken.” Seine Augen funkelten. “Sie ist klug, mutig, bildschön und frech.”
    Zoe lachte. “Immer noch der alte Charmeur.”
    “Du machst es einem ja auch leicht.” Er blickte ihr über die Schulter. “Du trägst jetzt einen Zopf?” Er war wirklich gut darin, Dinge zu bemerken, die andere Männer nie zu sehen schienen.
    Sie fuhr mit ihren Fingern über die fest geflochtenen Haare. “Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren.”
    Er sagte nichts weiter dazu, sagte nicht, ob es ihm gefiel oder nicht. Er legte ihr einfach einen Arm um die Taille und führte sie zu einer gemütlichen Sitzgruppe am Fenster, von der aus man das Treiben auf der East Seventy-Second Street beobachten konnte. “Kann ich dir etwas bringen lassen?”
    “Lenny macht mir einen Sloppy Joe’s.”
    “Sehr schön.”
    “Du wunderst dich bestimmt, warum ich hier bin.”
    Er ließ sich ihr gegenüber in den Sessel fallen. “Du hast endlich bemerkt, dass du ohne mich nicht leben kannst?”
    Sie lachte auf. “Oh, Rick.”
    “Entschuldige, ich konnte nicht anders. Aber ja”, fügte er ernsthafter hinzu, “ich frage mich tatsächlich, was dich zu mir führt.”
    Die Tür wurde geöffnet und Lenny trat ein, in der einen Hand ein Glas mit einem roten Cocktail und in der anderen einen Martini mit drei Oliven. Sie wusste, dass er warten würde, bis sie ihren Drink probiert hatte, also nahm Zoe gleich einen Schluck und nickte zustimmend. “Niemand macht ihn besser als du, Lenny. Vielen Dank.”
    Als sie wieder allein waren, kam Zoe gleich zum Grund ihres Besuchs. “Ich habe gehört, dass eine Frau namens Lola Malone für dich arbeitet.”
    Rick hob die Augenbrauen. “Du kennst Lola?”
    “Nein, aber unsere Wege haben sich gekreuzt, wenn ich es mal so ausdrücken darf. Und? Arbeitet sie für dich?”
    “Nicht mehr. Sie hat vor ungefähr einer Woche aufgehört.”
    “Wieso?”
    Er ließ sich mit seiner Antwort ein paar Sekunden Zeit. “Lass mich dir eine Frage stellen: Wie genau kam es dazu, dass sich eure Wege gekreuzt haben, wie du es nennst?”
    Sie erzählte es ihm, und dieses Mal ließ sie nichts aus wie bei Buddy Barbarino. Ricks erste Reaktion war Schock, dann bemerkte sie, wie sich, während ihre Geschichte immer bizarrer wurde, Skepsis in seinem Blick widerspiegelte.
    “Lass mich mal deine Zeichnung sehen”, bat er, als sie geendet hatte.
    Zoe nahm das Blatt aus ihrer Tasche und gab es ihm.
    Rick schaute es sich einige Minuten lang an. “Es könnte Lola sein. Aber ich würde es nicht beschwören.”
    “Buddy Barbarino sagt, dass es Lola ist.”
    “Buddy Barbarino kann seinen Hintern nicht von seinem Ellenbogen unterscheiden.”
    “Du magst ihn wohl nicht?”
    “Er ist Abschaum.”
    “Warum hat Lola ihn dann als Agenten behalten?”
    “Buddy hat ihr am Anfang ihrer Karriere geholfen, und Lola ist ihm gegenüber loyal geblieben – um nicht zu sagen großzügig.”
    “Hat sie ihm Geld gegeben?”
    “Ab und zu. Auch wenn er behauptet, einer der besten Agenten der Stadt zu sein, ist Buddy nicht sonderlich erfolgreich. Wenn du ihn getroffen hast, weißt du ja, warum.”
    “Du hast mir nicht erzählt, warum Lola ihren Job im
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