Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn
zum Einzug geschenkt bekommen. Cat hatte ursprünglich das Haus möblieren wollen, aber ich hatte mit dem Fuß aufgestampft und ihr das Versprechen abgerungen, kein einziges Teil zu kaufen. Dafür revanchierte sie sich mit den beiden Geräten - die fielen ja schließlich nicht in die Kategorie Möbel. Meine Schwester war eine Meisterin im Umgehen von Abmachungen.
Nachdem ich ein paar Hausarbeiten erledigt hatte und mit der Wäsche fertig war, wollte ich mich um geschäftlichen Kram kümmern. Ich schloss das Haus ab und fuhr zur Praxis. Unterwegs hielt ich kurz beim Pic-A-Deli, um mein gewohntes Thunfischsandwich zu kaufen.
»Abby!«, begrüßte Mike mich leutselig. »Hab dich an einem Montag gar nicht erwartet. Dasselbe wie immer?«
»Tag, Mike. Ja, bitte, aber nicht so viele Peperoni heute.«
»Hast du heute Sitzungen?«, fragte er und machte sich an mein Sandwich.
»Nö, ich will den Papierkram unter Kontrolle behalten und dachte, wenn es ruhig ist, geht das am besten. Außerdem bin ich wütend und brauche was, wo ich ungestraft die Zähne reinschlagen kann.«
»Hast du unsere neuste Radiowerbung gehört?«
»Unterwegs, ja. Sehr einprägsam«, sagte ich zwinkernd. Da hauchte ein schräger Sopran: Schon wieder wütend auf den Chef? Wenn Sie mal was brauchen, wo Sie ungestraft die Zähne reinschlagen können, kommen Sie ins Pic-A-Deli.
Mike nickte stolz und sagte: »Also, du kommst genau richtig., Ich wollte mich bei dir für den Hinweis neulich bedanken. Der Automechaniker hat gesagt, dass mein Ölverlust beträchtlich war. Wenn ich noch länger damit gefahren wäre, hätte ich den Motor gegrillt.«
»Super, Mike. Freut mich, dass ich dir helfen konnte.«
»Sag mal, Abby, wie viel nimmst du denn pro Stunde, wenn ich fragen darf?«
»Einen glatten Hunderter.«
»Meinst du, wir könnten einen Termin vereinbaren?«
»Sicher. Ich bin auf dem Weg in die Praxis. Ruf mich doch in zehn Minuten mal an, dann kann ich dir sagen, was noch frei ist.«
»Das mache ich. Danke.« Er gab mir mein Sandwich.
Zwei Minuten nachdem ich mich an den Schreibtisch gesetzt hatte, rief er an. Ich suchte in meinem Kalender nach einem offenen Termin. »Mensch, Mike, sieht so aus, als wäre ich bis Anfang November ausgebucht, aber vielleicht hat irgendwo jemand abgesagt.«
Solche Lücken fülle ich gewöhnlich nicht auf. Ich betrachte sie als Wink des Universums, dass ich ein bisschen Pause machen sollte. Aber Mike zuliebe wollte ich eine Ausnahme machen. Mitte August war eine Absage vermerkt, gleich früh morgens, zu einer Zeit, wo ich eigentlich lieber länger schlafen würde.
»Am dreizehnten August um neun Uhr ginge es. Passt dir das?«
»Könnte knapp werden, aber ich sehe zu, dass ich pünktlich bin. Vielen Dank, Abby.«
Ich trug ihn ein und gab ihm die Wegbeschreibung, dann erledigte ich ein paar Rückrufe und vereinbarte neue Termine.
Eine Stunde später war ich mit der Arbeit fertig und fuhr zur Bank, um die Honorare der vergangenen Woche einzuzahlen und meinen Kontostand zu prüfen. Er kreiste immer um denselben Betrag, egal wie sehr ich mich anstrengte. Sobald ich ein bisschen zur Seite gelegt hatte, wurde es vom Haus verschlungen. Es war ein Fass ohne Boden. Auf dem Heimweg sprang ich kurz in den Lebensmittelmarkt. Ich brauchte Schokolade, um mein lädiertes Ego zu trösten. Darum bog ich in den Süßigkeitengang ein und schnappte mir einen Beutel Schokoerdnüsse. Auf halbem Weg zur Kasse fiel mir ein, dass ich lange keine Schokomandeln mehr gehabt hatte, ging zurück, nahm mir eine Packung, und nur um eine größere Auswahl in der Knusperschale zu haben, packte ich auch reine Schokokugeln in den Einkaufskorb. In der Gebäckabteilung fiel mir auf, wie viele verschiedene Schokoladenbrownies es gab, und ich dachte, dass ich nicht aus dem Leben scheiden wollte, ohne zu wissen, wie die Caramel Double Fudge Delights schmeckten. Also warf ich auch davon eine Packung in den Korb.
Ich vervollständigte den Einkauf mit zwei Sorten Fertigteig für Chocolate Chip Cookies, einer Viertelgallone Schokoladeneis und einer Ladung Schokobrezeln, die für eine ganze Armee gereicht hätte. Danach beschloss ich, mich an der Kasse anzustellen, sonst wäre ein Insulinschock unausweichlich gewesen.
Als ich zu Hause in meine Einfahrt einbog, kniete Mary Lou Galbraith in meinem Vorgarten und topfte gerade zwei Pflanzen frisch ein. Sie lebte in der Nachbarschaft, studierte an der Wayne State University Gartenbau und hatte einen unglaublich
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