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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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entging mir nicht. Er wollte seine Autorität zur Geltung bringen, indem er mich wie ein Schulmädchen behandelte, das er erwischt hatte und zum Direktor schicken konnte. Ich ballte die Fäuste und dachte an die Abende neben dem Telefon, an meine Fantasien, wie unsere Kinder aussehen könnten, an jeden Selbstzweifel, der mein Ego mit der Frage traktiert hatte, warum er nicht anrief, und verlor die Beherrschung.
    »Bei allem Respekt, Detective, verschwinden Sie aus meinem Haus! Belästigen Sie jemand anders, denn ich bin an Mr Hinreißend nicht mehr interessiert. Wenn Sie wiederkommen möchten, sollten Sie einen Durchsuchungsbeschluss dabeihaben und darauf gefasst sein, dass Ihnen mein Anwalt genau auf die Finger sieht. Denn ich schwöre, ich werde Ihnen genauso auf die Nerven gehen wie Sie mir!«
    Dabei stemmte ich die Hände in die Hüften und schoss tödliche Blicke auf ihn ab. Die Ungerechtigkeit seiner Unterstellungen brachte mein Blut so richtig zum Kochen. Vor einer Woche im Restaurant hatte Dutch mich schmachtend angesehen und mich glauben lassen, er wäre an mir interessiert, während er mir in Wirklichkeit einen Mord anhängen wollte. Ich hatte eine treffende Bezeichnung für ihn, und die fing mit »Arsch« an und hörte mit »loch« auf.
    Ein paar Augenblicke lang starrten wir uns gegenseitig um die Wette an, dann brach Johnson das Schweigen, indem er sich räusperte und aufstand. Kurz darauf folgte Dutch seinem Beispiel. Sie wollten eben zur Haustür hinaus, als Johnson sich umdrehte, eine Karte aus der hinteren Hosentasche zog und mir in die Hand drückte.
    »Vielen Dank, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben, Ms Cooper. Falls Ihnen noch etwas einfällt, das Sie uns sagen möchten ...«
    Ich schaute auf die Karte und dann in sein Gesicht, während meine Intuition in den Turbo schaltete. »Sie müssen sich dringend um das Sanitärproblem im oberen Bad kümmern. Es liegt am Klärtank, er muss repariert werden. Und Sie überlegen, sich einen neuen Wagen zu kaufen. Aber warten Sie damit noch einen Monat, dann bekommen Sie Ihr Traumauto. Und Sie müssen mit Ihrer Hündin zum Tierarzt. Sie hat etwas am Magen, das behandelt werden muss. Der Tierarzt kann ihr helfen. Ach, und Ihre Geldsorgen werden sich bis zum Herbst erledigt haben. Bis dahin müssen Sie nur ein bisschen besser haushalten. Ich würde Ihnen auch empfehlen, sich mal mit Ihrem Sohn zusammenzusetzen und über die Schule zu reden. Er fällt sonst in Erdkunde und Mathe durch. Er braucht wirklich nur etwas Aufmerksamkeit von Ihnen. Je mehr Zeit Sie mit ihm verbringen, desto besser werden seine Noten sein.«
    Es war keine bewusste Entscheidung von mir gewesen, das alles auszuplaudem. Es drängte sich mir in den Sinn und wollte einfach raus.
    Milo starrte mich mit offenem Mund an. »Wie haben Sie ...«, begann er.
    Ich lächelte die beiden Männer mit der Karte in der Hand boshaft an. »Schönen Tag noch«, flötete ich und winkte zum Abschied.
    Sie drehten sich um und gingen langsam zur Straße. Sowie ich die Tür zugemacht hatte, hängte ich mich ans Telefon und wählte die Nummer meiner Schwester.
    »Hallo?«, hörte ich Cat sagen.
    »Du wirst nicht glauben, wer eben durch meine Tür geschlendert ist und mir einen Mord anhängen wollte!«, platzte ich heraus.
    Die Tränen standen mir in den Augen und rollten auch schon los. Dann brach meine adrenalingestützte Tapferkeit gnadenlos in sich zusammen.
    Eine Stunde später hatte Cat mich so weit beruhigt, dass ich wieder Vernunft annahm. Sie konnte wirklich furchtbar nüchtern sein. Ihrer Meinung nach hatte ich gar nichts zu befürchten. Ich hatte den Polizisten die Fragen beantwortet, ich hatte mit dem Mord nichts zu tun und außerdem ein wasserdichtes Alibi, da sich zurzeit von Nathaniels Entführung meine Klienten die Klinke in die Hand gegeben hatten.
    Cat sagte immer wieder: »Abby, du bist, wer du zu sein behauptest. Und ich weiß, du hast Angst, die zweite Monica Madden zu werden, aber das ist Unsinn. Du bist Medium von Beruf, und das können beliebig viele Leuten bestätigen. Die Polizei sollte sich von dir helfen lassen. Aber darauf werden sie schon noch kommen. Warte nur ab.«
    Manchmal war meine Schwester ein Segen. Nachdem wir aufgelegt hatten, sah ich mich im Haus um und beschloss, aktiv zu werden. Ich briet ein paar Eier für mich und für Eggy, ging dann in die Waschküche und warf eine Ladung Wäsche in die Maschine.
    Die Waschmaschine und den Trockner hatte ich von Cat und meinem Schwager

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