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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht so schnell«, meinte Dutch leise lachend.
    »So einfach ist die Sache nicht«, setzte ich zu einer Erklärung an.
    »Dann halten wir sie eben einfach und nehmen erst mal Abstand«, sagte er. »Hör zu, ich bin bei einer Leiche - muss Schluss machen.« Ich hörte es knacken, und die Leitung war stumm.
    Schwer seufzend schob ich das Gerät in die Ladestation. In meinem nächsten Leben wollte ich als Mann wiedergeboren werden. Die behielten scheinbar immer die Oberhand.
    Am nächsten Morgen, als ich mich zur Arbeit fertig machte, kam ein Anruf. Cat, dachte ich wieder. Ich rang mir einen fröhlichen Frühaufsteherton ab. »Guten Morgen, Zuckerschnecke, wie geht’s dir?«
    Ich hörte ein tiefes Lachen am anderen Ende und einen Bariton, der eindeutig nicht Cat gehörte.
    »Bestens, Muffin. Und selbst?«
    »Hat die hiesige Polizei nichts Besseres zu tun, als die arbeitende Bevölkerung zu belästigen?«, fragte ich. Es ärgerte mich noch immer, dass er gestern Abend das Gespräch abgewürgt hatte.
    »Tut mir ehrlich leid«, antwortete er. Die Ursache meiner Verärgerung schien ihm völlig klar zu sein. »Hör zu, wir müssen reden. Möglichst bald. Es ist wichtig.«
    »Worüber denn?« Der Wechsel seines Tonfalls von spielerisch zu todernst machte mich neugierig.
    »Nicht am Telefon. Wann hast du frei?«
    »Äh«, sagte ich und rieb mir die Stirn, während ich im Geiste die Klienten des Tages durchging. »Mein letzter Termin dauert bis kurz vor vier. Reicht das?«
    »Ich bin um Punkt vier in deiner Praxis.«
    »Das wird wohl gehen«, sagte ich und merkte zu spät, dass er längst aufgelegt hatte. Der Kerl war echt schroff. Ich rannte zurück nach oben, überdachte den Pferdeschwanz und schlang die Haare zu einem eleganten Knoten. Nicht etwa, weil ich Dutch am Nachmittag sehen würde ... Lügner, Lügner!
    Um vier entließ ich meine letzte Klientin aus ihrer Sitzung. Dutch saß im Wartezimmer über eine Zeitschrift gebeugt. Als er aufstand, hörte ich meine Klientin überrascht Luft holen. Er trug ein helles Tweedjackett, ein weißes Oberhemd und dunkelblaue Hosen. Ja, dachte ich, er sieht scharf aus.
    »Hallo«, hauchte Judith und machte große Augen.
    »Hallo«, grüßte Dutch und bedachte sie mit einem blendenden Lächeln und der vollen Wirkung seiner blauen Augen. Ich dachte, sie fällt in Ohnmacht.
    »Also-vielen-Dank-Judith-war-eine-prima-Sitzung-Sie-passen-auf-sich-auf-wir-sehen-uns-wieder-bis-bald!« Ich schubste sie praktisch zur Tür raus und warf sie hinter ihr zu. Manchmal habe ich kein Taktgefühl.
    »So«, sagte ich und drehte mich gespannt um. »Worum geht es?«
    »Können wir irgendwo ungestört reden?«
    Oh-oh. Das klang ernst. »Sicher. Komm herein«, sagte ich und winkte ihn ins Sitzungszimmer.
    Sowie wir saßen, langte Dutch in sein Jackett und brachte ein Foto zum Vorschein, das er mir gab. Ich betrachtete es. Zwei junge Frauen mit schulterlangen braunen Haaren und schönen braunen Augen lächelten mich an. Ich seufzte und zog traurig die Stirn kraus.
    »Sie sind beide tot«, sagte ich und gab es ihm zurück.
    Ihm war anzusehen, dass er das nicht erwartet hatte, darum erklärte ich: »Das ist auch eins von meinen Talenten.«
    »Komisches Talent, Abby«, meinte er und taxierte mich.
    Ich lächelte verlegen und rutschte auf meinem Sessel hin und her. Um seine Aufmerksamkeit von mir abzulenken, fragte ich: »Wer sind die beiden?«
    »Du erkennst keine von ihnen?«, fragte er, das Foto locker in der Hand.
    Ich nahm es mir noch einmal vor. Eine kam mir vage bekannt vor, aber ich kam nicht drauf, woher. Vielleicht war sie mal bei mir gewesen, aber nach dem ganzen Ärger wegen Nathaniel Davies wollte ich diese Überlegung nicht aussprechen. Ich beschloss, unverbindlich zu bleiben. »Ich bin mir nicht sicher ...«
    Dutch beobachtete mich genau. Ich musste schwer an mich halten, um unter seinem Blick nicht unruhig rumzuzappeln. Schließlich sagte er: »Das sind Allison und Alyssa Pierce.«
    Na gut, er wollte mir also keinen Anhaltspunkt geben. Plötzlich schoss es mir durch den Kopf.
    »Allison Pierce«, sagte ich leise und fuhr meinen Datenspeicher hoch. »Oh! Jetzt weiß ich es wieder. Vor zwei Wochen war sie zu einer Sitzung hier. Sie hat mich sogar vor ein paar Tagen noch angerufen, weil sie einen neuen Termin vereinbaren wollte.«
    »Sie hat dich vorige Woche angerufen?«
    »Ja«, sagte ich und dachte daran zurück. »Es war Sonntagnachmittag. Das weiß ich noch, weil ich am selben Abend mit meiner

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