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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe diese Frau kaum gekannt. Ich kann mich nicht mal an den Inhalt der Sitzung erinnern. Wirklich, ich wünschte, es wäre anders, aber so ist es nun mal.«
    Dutch eröffnete mir keinen Ausweg. Er beobachtete mich nur aufmerksam, und das unangenehme Schweigen dehnte sich aus.
    Schließlich steckte er das Tütchen mit dem Band wieder ein und holte aus einer anderen Tasche ein zweites Band, das er mir gab. »Gut, Abby. Hier hast du eine Kopie von dem Sitzungsmitschnitt. Ich hoffe, du hörst es dir mal an und sagst mir, wenn dir noch etwas dazu einfällt. Ach, und weil wir nicht wissen, ob der Mörder die Kassettenhülle hat oder nicht, will ich, dass du sehr vorsichtig bist. Schließe immer deine Tür ab, öffne nie, ohne zu wissen, wer draußen steht, und ruf mich an, wenn dir irgendwas auch nur im Entferntesten seltsam vorkommt.« Damit stand er auf, gab mir seine Karte und verließ das Haus.
    Ich schloss hinter ihm ab und ging in mein Büro. Eine Weile lief ich ein wenig benommen auf und ab. Ich konnte die Schuldgefühle nicht abschütteln. Was hatte Allison mich fragen wollen? Was war es, das ich ihr hätte offenbaren können? Hätte ich die Gefahr vorausgesehen? Hätte sie auf mich gehört?
    Mein Blick fiel auf den Schreibtisch und die Aufnahmekopie. Es gab zwei Möglichkeiten: Ich konnte die Polizei ermitteln lassen und mich aus dem Fall heraushalten, damit keiner mehr mit dem Finger auf mich zeigen konnte. Oder ich konnte mich still und leise mit meinen Fähigkeiten einschalten, so weit ich dazu imstande war. Schließlich hatte ich ein unschätzbares, hochsensibles Werkzeug zur Verfügung: meine Intuition. Hatte die nicht schon Wesentliches dazu beigetragen, sodass die Polizei das Verbrechen an dem kleinen Nathaniel aufklären konnte?
    Zugegeben, dieser Erfolg hatte meinem Ego gutgetan. Ich war mächtig stolz, meine Gabe für etwas einsetzen zu können, das ... na ja, wichtig und sinnvoll war. Auf jeden Fall wichtiger, als einer Hausfrau einzuschärfen, sie solle vorsichtiger sein, wenn sie sich aus dem Haus schleicht, um ihren Mann zu betrügen.
    Ich nahm das Band und drehte es ein paarmal in den Händen. Ich gestand mir ein, dass die Sache für mich selbst wichtig war. Ich war nicht für Allison dagewesen, als sie mich gebraucht hatte. Es war notwendig, bei der Aufklärung zu helfen, damit ich die Schuldgefühle loswurde. Und damit Skeptiker wie Dutch begriffen, dass ich keinen Budenzauber veranstaltete, sondern einen seriösen, wenn auch sonderbaren Beruf ausübte. Mit diesen Überlegungen ging ich vor dem Schreibtisch hin und her, und nachdem ich einen Graben in den Teppich gelaufen und meine Entscheidung gefällt hatte, fuhr ich nach Hause.
    Als ich dort ankam, war Dave schon weg. Er hatte den abgenutzten, morschen Holzboden im Essbereich herausgerissen. Vorsichtig bahnte ich mir einen Weg durch die Sperrholzstapel in die Küche und machte Eggy das Abendessen. Während er zufrieden kaute, stellte ich mir schnell einen Salat zusammen und trug ihn auf die Terrasse, holte mir aus dem Arbeitszimmer noch den alten batteriebetriebenen Kassettenrekorder dazu und hörte die Aufnahme ab, während ich aß.
    Ich war überrascht, wie matt meine Stimme klang. Sie kam mir beim Sprechen immer viel klarer und voller vor. Doch ich schob diese Gedanken beiseite und konzentrierte mich. Mit weit geöffneter Intuition hörte ich mir die Sitzung mehrere Male an.
    Ich hatte Allison auf den Verlust einer Frau angesprochen, die ihr nahegestanden hatte. Auf dem Foto, das Dutch mir gezeigt hatte, war sie mit einer Frau abgebildet gewesen, die ihr sehr ähnlich sah. Ihre Schwester vielleicht. Auf jeden Fall wusste ich, dass diese ebenfalls tot war. Höchstwahrscheinlich schon länger, denn Dutch hatte nur von einer Ermordeten gesprochen.
    Ich fragte mich, ob sie auch gewaltsam ums Leben gekommen war. Meine rechte Seite wurde leicht. Zwei Frauen, möglicherweise Schwestern, die nacheinander durch Gewalteinwirkung umgekommen waren. Ein Zufall? Wie wahrscheinlich war das? Ich ging in die Küche und holte mir Stift und Papier. Zurück auf der Veranda schrieb ich untereinander, was mir intuitiv in den Sinn kam. Als Erstes musste ich herausfinden, wer die andere Frau war, und danach, wann und wie sie gestorben war. Ich glaubte eine Verbindung zwischen den Todesfällen zu spüren. Und eine Verbindung nach Ohio.
    Bezugsorte wahrzunehmen gehört ebenfalls zu meinen Gaben. Schon zu Anfang meiner Karriere als Medium wurde diese Fähigkeit

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