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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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andere immer zwei Größen zu klein, um subtil anzudeuten, man sollte »unbedingt abspecken«; darin war sie eine wahre Meisterin. Claire und Sam hatten in den ganzen zehn Jahren, wo sie im Süden lebten, kein einziges Mal bei mir angefragt, ob sie mich besuchen kommen dürften. Aber das hatte meinen nächtlichen Schlaf in keiner Weise beeinträchtigt.
    Bei Cat war das anders. Der Kinder wegen nahm sie Unterhaltungen mit unserer Mutter auf sich, die zum Haareraufen waren. Sie wollte, dass zwischen Enkeln und Großeltern eine Beziehung bestand, was in meinen Augen eine Farce war, denn meine Mutter interessierte sich nicht mal für ihre Töchter, geschweige denn für die Kinder ihrer Töchter.
    Ich strich Cat über den Arm und lächelte sie aufmunternd an. »Bist du sicher, dass sich das Gästehaus nicht noch ein Stück weiter weg bauen lässt?«
    »Das habe ich versucht, aber mein Nachbar wollte sein Grundstück nicht verkaufen«, antwortete sie und deutete mit dem Daumen zum nächsten Haus, das zwei Meilen weit weg stand.
    Ich kicherte. »Fürchtest du nicht, es dir mit deinen Nachbarn zu verscherzen?«
    »Oh, bitte, Abby, ich bin reich«, erwiderte sie nüchtern. »Da geht es nicht um Sympathie.«
    In dem Moment kamen M & M in identischen Badehosen und mit gelben Schwimmflügeln aus dem Haus gerannt. Trotz der hinderlichen Schwimmflügel trug Matt einen Haufen Spielzeugautos in den Armen.
    »Hier, Tante Abby, die sind für dich«, sagte er und ließ mir welche in den Schoß purzeln.
    Ich musterte die Auswahl und stellte fest, dass er mir einen Streifenwagen, einen Notarztwagen und einen Feuerwehrlöschzug überlassen hatte.
    »Danke, Matty! Die sind ja toll. Aber ich dachte, du stehst auf Bagger und Bulldozer.«
    »Ja!«, bestätigte er und zeigte aufgeregt zum Ende des Grundstücks. »Aber die hier sind für dich!«, erklärte er.
    Dann rannte er zur anderen Seite des Pools, wo Sharon bereits mit Mike ins Wasser ging. Ich schaute meinem kleinen Neffen hinterher, wie er glücklich davontrabte, und betrachtete schließlich noch einmal »meine« Spielzeugautos. Plötzlich kroch es mir eiskalt über den Rücken. Eine dunkle Vorahnung überkam mich, und ich fror trotz der Sommerhitze. Gott sei Dank telefonierte Cat schon wieder und hatte meinen Stimmungswechsel nicht bemerkt. Für den Rest des Nachmittags saß ich mit rotierenden Gedanken und innerlich unruhig in meinem Sessel.
    Am nächsten Morgen nahm ich den Zehn-Uhr-Flieger nach Detroit. Während ich nach dem Start vom Logan Airport aus dem Fenster starrte, dachte ich über den Traum nach, der mich in der Nacht verstört hatte. Ich hatte geträumt, ich wäre tot und mein Körper hätte sich im Erdboden aufgelöst, sodass ich eins mit dem Gras geworden war. Alle Leute, die ich gekannt hatte, suchten nach mir, konnten mich aber nicht finden. Alle bis auf meine Nachbarin Mary Lou, die sagte, sie wisse genau, wo ich sei. Sie führte eine Schar Leute, darunter Dave, Connie, Marco, Parker, Dutch und Milo, zu der Stelle, wo ich lag. Dutch lief über mich hinweg, und ich spürte das Gummi seiner Schuhsohlen auf meiner Brust. Er schaute sich um und meinte, er könne mich nirgends sehen; alle anderen nickten dazu. Mit meinen Graslippen rief ich seinen Namen, aber er hörte mich nicht. Mary Lou machte sich daran, Ringelblumen zu pflanzen und zog damit meinen Körperumriss nach. Als sie fertig war, stand sie auf und sagte: »Seht ihr? Ich hab ja gesagt, sie liegt hier!« Dann bin ich aufgewacht und fühlte einen Schrecken, den ich mir nicht erklären konnte.
    So wippte ich während des Fluges ständig mit den Knien, starrte aus dem Fenster und wusste nicht, wie ich die Zeit totschlagen sollte. Ich warf einen Blick auf die Zeitschrift, die ich mir für unterwegs gekauft hatte, aber ich war zu unruhig zum Lesen. Der Herr neben mir schrieb fleißig in einen Spiralblock. Da kam mir eine Idee. Ich fragte, ob ich ihn um ein Blatt Papier bitten dürfe, und er unterbrach das Schreiben und riss mehrere Seiten heraus, die er mir freundlich lächelnd überließ. Ich bedankte mich und nahm einen Kuli aus der Handtasche. Mit geschlossenen Augen begann ich mich zu konzentrieren.
    Dann zog ich in der Blattmitte einen Kreis und schrieb »Allisons Mörder« hinein. Vom Kreisrand aus zog ich Striche und schrieb darauf, was mir gerade einfiel. Es gab eine Linie mit »Mann«, von der andere mit »dunkles Haar«, »klein«, »zu große Klamotten«, »Ohio«, »Robin Hood«, »Baseball« und

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