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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Jetzt empfange ich etwas über Nachlässigkeit. Schieben Sie Angelegenheiten gerne vor sich her? Zum Beispiel Besorgungen?«
    Endlich bekam ich von Cathy lächelnde Zustimmung. »Ja, das hört sich ganz nach mir an.«
    »Meine Crew sagt mir, dass sie sich ein bisschen Mühe geben und sich das abgewöhnen sollten. Ich höre insbesondere, dass Sie es nicht bis zur letzten Minute aufschieben dürfen, Lebensmittel einzukaufen. Sie müssen solche Dinge gleich erledigen und nicht immer wieder auf später verschieben.«
    »Naja, ich gehe wirklich ungern einkaufen. Eigentlich will ich das schon seit Tagen tun und hab’s noch nicht bis in den Laden geschafft.«
    »Meine Crew sagt: Tun Sie es gleich, denn andernfalls bekommen Sie Probleme - vielleicht hat der Laden sonst schon geschlossen oder Ihnen geht etwas anderes durch die Lappen.«
    »Na gut«, sagte sie.
    Aus irgendeinem Grund konnte ich es bei dem Rat aber noch nicht bewenden lassen. Meine Gedanken drehten sich weiter darum. »Cathy, ich weiß auch nicht so recht, warum meine Crew da so beharrlich ist, aber es ist wirklich wichtig. Sie dürfen Ihre Besorgungen nicht aufschieben, das wiederholen sie in einem fort.«
    »Ich hab verstanden. Sagen Sie ihnen, die Nachricht ist angekommen.«
    Trotzdem wirbelte mir immer wieder der gleiche Satz durch den Kopf. Ich bat um ein anderes Thema, es blieb aber bei der alten Nachricht. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich, hörte aber immer nur »Einkäufen gehen«. Zum ersten Mal in meinen viereinhalb Jahren als professionelles Medium war ich ratlos. Ich kam an dieser Nachricht nicht vorbei. Nach einer sehr langen Pause machte ich die Augen auf und sah Cathy gequält an. Mir war klar geworden, was meine Crew damit bezweckte.
    »Cathy, Sie werden mich für verrückt halten, aber mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Es kommt immer wieder nur die Mahnung, nichts aufzuschieben. Darum werde ich die Sitzung jetzt abbrechen. Ich werde Ihnen nichts dafür berechnen, weil es nur fünfzehn Minuten gedauert hat. Außerdem meine ich, Sie sollten den Einkauf unbedingt noch vor Ihrem Vorstellungsgespräch erledigen.«
    Cathy sah mich ziemlich bestürzt an und sagte schließlich: »Ah, na gut, das ist wirklich sehr seltsam.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, bestätigte ich ihr, wobei meine Wangen sich leicht röteten. »Hören Sie, wenn Sie einen neuen Termin vereinbaren möchten, wäre ich nur zu gern bereit dazu. Das ist mir noch nie passiert. Ich verstehe so wenig wie Sie, warum es so wichtig ist, dass Sie den Einkauf sofort angehen, aber mehr kann ich Ihnen im Augenblick nicht sagen.«
    »Ich verstehe.« Sie wirkte sehr enttäuscht. »Ich kann Sie ja anrufen, wenn ich die Stelle bekommen habe. Dann vereinbaren wir einen neuen Termin.«
    »Gerne«, sagte ich und war mir völlig darüber im Klaren, dass das eigentlich eine Absage war. Ich gab ihr die bespielte Kassette und brachte sie zur Tür.
    Verlegen lächelnd nahm sie das Band entgegen und fragte: »Sind Sie sicher, dass ich Ihnen nichts schuldig bin? Ich meine, ich zahle gern für Ihren Zeitaufwand.«
    Und zum zweiten Mal an diesem Tag lehnte ich Geld ab, das ich gut hätte gebrauchen können. »Nein, wirklich, lassen Sie nur. Es tut mir leid, so was ist mir noch nie passiert.«
    »Schon gut, Abby«, sagte sie freundlich. »Ich melde mich, wenn ich den Job habe.« Lügner, Lügner ...
    Was an meinem eingebauten Lügendetektor wirklich nervt, ist, dass ich häufig aus Höflichkeit so tun muss, als würde ich von der Lüge meines Gesprächspartners nichts merken.
    »Das wäre großartig«, sagte ich lächelnd. »Viel Glück bei dem Vorstellungsgespräch.«
    Sie winkte mir, als sie den Flur hinunterging, und ich lehnte den Kopf an den Türrahmen. Bisher hatte ich also eine heiße Liebesnacht gecancelt, eine Zweimillionendollar-Einzahlung auf mein Konto verhindert und mich um zukünftige Termine mit Cathy und allen ihren Bekannten gebracht. Von allen Tagen, die ich besser hätte im Bett bleiben sollen, war dieser der Spitzenreiter.
    Ich seufzte und schleppte mich ins Büro, setzte mich an den Schreibtisch und überlegte, was ich mit meiner Zeit bis zum nächsten Klienten anfangen sollte. Ich schielte zum Telefon und fragte mich gerade, wen ich denn mal anrufen könnte, als es klingelte. Ich fuhr erschrocken zusammen.
    »Abigail Cooper am Apparat«, meldete ich mich in höchst geschäftlichem Ton.
    »Hallo, Süße«, antwortete ein dunkler Bariton in bester Bogart-Manier.
    Meine

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